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Wissenschaft
Zwei amerikanische Professoren hielten Sklaverei-Seminar an der Uni Jena
Jena (21.06.02) "Sie arbeiten sehr hart und sind außergewöhnlich interessiert", lobt Prof. Reginald D. Butler jene 15 Jenaer Studierenden, die in den letzten zwei Wochen (10.-21.06.) ein Blockseminar absolviert haben. Butler und sein Kollege Prof. Dr. Corey D. B. Walker haben für ausgewählte Jenaer Geschichts- und Amerikanistik-Studierende ein Oberseminar zum Thema Sklaverei ausgerichtet - in englischer Sprache. Denn die beiden Experten kommen vom Institut für Afro-Amerikanische und Afrikanische Studien der Universität von Virginia. Die US-amerikanische Hochschule ist eine Partneruniversität der Jenaer Alma Mater und gehört zu den führenden Wissenschaftseinrichtungen in den Vereinigten Staaten.
Zwischen den Unis in Jena und Virginia existiert bereits seit einigen Jahren ein Austausch von Studierenden und Professoren. Der jetzige Besuch kam auf Anregung des Jenaer Geschichtsprofessors Dr. Jörg Nagler zu Stande. Der Experte für die Geschichte Nordamerikas war selber vor kurzem in Virginia, und auch einige seiner Studierenden forschen dort für ihre Examens- und Doktorarbeiten. "Außerdem passte das Thema sehr gut in unseren Lehrplan", sagt Nagler. Der interdisziplinäre Ansatz, mit dem Institutsdirektor Butler und sein Kollege Walker die amerikanisch-afrikanischen Beziehungen untersuchen, traf bei den Jenaer Studierenden auf reges Interesse. Und auch die amerikanischen Professoren zeigten sich erfreut von der speziell ostdeutschen Perspektive. Die kulturellen Beziehungen zwischen Afrikanern und Amerikanern wiesen ähnliche Probleme auf, wie sie wohl zwischen Ost- und Westdeutschen existieren. Dies war eine Erfahrung, die die beiden Professoren in Jena machten - und über die sie in Zukunft mehr erfahren möchten. Da passt es gut, dass die Beziehungen zwischen beiden Universitäten vertieft werden sollen. "Wir planen, den Austausch weiter auszubauen", unterstreicht Prof. Nagler, "und auch die Universität von Virginia ist bereit, den Kontakt zu professionalisieren und unterstützt bereits jetzt Jenaer Studenten bei ihren Arbeiten."
Die beiden Amerikaner sind zumindest bereit, weitere Seminare in Jena abzuhalten und hier zu forschen. Und selbst Prof. Walker hat als Farbiger keine Bedenken gegen einen weiteren Aufenthalt in Thüringen. Ausländerfeindlichkeit sei ihm in Jena nicht begegnet. Außerdem sei Rassismus in den USA normal, weiß er aus eigener Erfahrung und seinen Forschungen. Er käme gerne wieder nach Jena, sagt Walker, denn "wo ist man wirklich sicher?".
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
Deutsch
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