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24.06.2002 08:08

Bayerischer Sonderweg ist vom Tisch

Dr. Traute Schoellmann Hochschulkommunikation
Fachhochschule München

    Staatsminister Erwin Huber kündigt revidierte Entscheidung des bayerischen Kabinetts zum Thema "Einordnung von Bachelor- und Masterabschlüssen aus Fachhochschulen in den öffentlichen Dienst" an

    Der best practice workshop 2002 am 19.Juni in der Fachhochschule München begann mit einem besonderen Erfolg. In einem Gespräch zwischen StudierendenvertreterInnen und Staatsminister Erwin Huber, das auf Initiative von FH-Präsidentin Marion Schick zu stande kam, wurde die Revidierung des umstrittenen Beschlusses des Ministerrats zur Einordnung von Bachelor- und Masterabschlüssen der Fachhochschulen in den öffentlichen Dienst bestätigt.

    Nachdem das bayerische Kabinett in einem Beschluss vom April Absolventinnen und Absolventen von Fachhochschulen mit Masterabschluss grundsätzlich nur für den gehobenen Dienst zulassen wollte, formierten sich Studierende an der Fachhochschule München zum Protest gegen die geplante Abwertung des FH Masterabschlusses.
    Fachschaftsvertreter adressierten Protestschreiben an Ministerpräsident Edmund Stoiber und zahlreiche Landtagsabgeordnete und sammelten 1.500 Protestnoten gegen die Kabinettsentscheidung, die sie Anfang Juni Finanzminister Dr. Kurt Faltlhauser übergaben. Rückendeckung erhielten die Studierenden von der Süddeutschen Zeitung und dem Münchner Merkur sowie von Präsidentin Dr. Schick, die die Position der bayerischen Staatsregierung "schlicht als Affront gegen die FH Ausbildung" wertet.

    Bereits die Hochschulrektorenkonferenz und der Wissenschaftsrat hatten inzwischen dafür plädiert, den FH- Master mit dem an Universitäten erworbenen Master laufbahnrechtlich gleichzusetzen. Auch die Innenministerkonferenz hatte Mitte April beschlossen, FH-Masterabsolventen aus akkreditierten Studiengängen grundsätzlich für den höheren Dienst zuzulassen. Für die Studierenden war deshalb der Alleingang Bayerns völlig unverständlich. Ihre Protestaktionen sollten die verantwortlichen Politiker zum Nachdenken zu bringen.

    Dass dies gelungen ist, fasste Staatsminister Erwin Huber in seiner Begrüßungsansprache zum best practice workshop 2002 zusammen. "Bayern wird seine FH-Absolventen keinesfalls durch einen eventuellen Sonderweg gegenüber Absolventen anderer Länder benachteiligen. Richtig ist: Bayern hat sich bei den Fachministerkonferenzen mit eigenen Vorstellungen eingebracht. Aber Bayern hat nicht gegen den abschließenden Beschluss der Innenministerkonferenz gestimmt. Eine Abwertung der bayerischen Fachhochschulausbildung ist weder das Ziel der Bayerischen Staatsregierung noch des Bayerischen Landtags. Die Studierenden müssen n i c h t befürchten, dass eine Situation eintritt, in der FH-Abgänger aus anderen Ländern in Bayern automatisch in den höheren bzw. gehobenen Dienst einzustellen sind, unsere eigenen bayerischen Absolventen dagegen in Bayern nur unter Zusatzauflagen und in anderen Ländern überhaupt nicht eingestellt werden. Das wird es nicht geben. Darauf können Sie sich verlassen."

    Huber bestätigte, dass Bayern auch im Fall eines Regierungswechsels nach dem 22. September die Kompromisslinie der Innenministerkonferenz nicht in Frage stellen werde.

    Wissenschaftsminister Hans Zehetmair, der sich von Anfang an für die Gleichsetzung der Abschlüsse eingesetzt hatte, dankte im Rahmen der Fachhochschulrektorenkonferenz am Donnerstag der Fachhochschule München nachdrücklich für ihren Vorstoß zur Gleichbewertung der FH-Masterabschlüsse.

    Präsidentin Dr. Schick freut sich über diesen Erfolg besonders. "Das Umdenken der Staatsregierung zeigt, dass Studierendenproteste, die auf guten Argumenten beruhen, eine nachdrückliche Wirkung entfalten."


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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