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27.06.2002 07:03

Im Schatten der Shoah: Jüdisches Leben in den Medien

Ole Lünnemann Referat Hochschulkommunikation
Universität Dortmund

    In Medienberichten über Juden in Deutschland spielen jüdisches Leben und jüdische Kultur nur eine untergeordnete Rolle. Stattdessen stehen die Beiträge überwiegend im thematischen Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus und der Shoah. Zu diesem Ergebnis kommt der Diplom-Journalist Axel Klauwer in seiner Abschlussarbeit am Institut für Journalistik an der Universität Dortmund.

    "Im Schatten der Shoah" lautet der Titel der Arbeit, die vom Dortmunder Journalistik-Professor Dr. Horst Pöttker betreut wurde. Danach werden gesellschaftlich und kulturell relevante Informationen über die Gruppe der Juden in Deutschland vom Schatten der Shoah verdeckt. Etwa zwei Drittel der insgesamt knapp 400 untersuchten Artikel behandelten den Nationalsozialismus und die Judenverfolgung oder Themen, die mit diesen Komplexen zusammenhängen. Die Berichterstattung der Medien spiegelt damit eine gesellschaftliche Symbolfunktion der Juden wider: Die Juden werden als Katalysatoren der Deutschen im Umgang mit ihrer NS-Vergangenheit benutzt. Zudem konnte Klauwer die Tendenz der Medien nachweisen, das Judentum zu historisieren.

    Für seine Untersuchung hat Axel Klauwer stellvertretend die drei Frankfurter Tageszeitungen untersucht: die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Frankfurter Rundschau sowie die Frankfurter Neue Presse. Ausgewählt wurde jeweils ein Untersuchungszeitraum von zwei Monaten im Jahr 1980 sowie im Jahr 2000. "Ist die mediale Berichterstattung über Juden in Deutschland geeignet, die in der Bevölkerung weit verbreitete Unwissenheit über diese Minderheit abzubauen?" lautete die Frage, der er sich mit Hilfe einer quantitativen Inhaltsanalyse näherte. Sein Ergebnis: Die Zusammensetzung der Berichterstattung reicht nicht aus, sich ein realistisches Bild von der jüdischen Minderheit zu machen. Für weitere Informationen zu den hier beschriebenen Untersuchungsergebnissen stehen der Autor Axel Klauwer sowie Prof. Dr. Horst Pöttker gern zur Verfügung.
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    Kontakt: Simone Szydlak, Ruf: (0231)755-5462


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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