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Die Forschungsgruppe um den Kasseler Psychologen Prof. Dr. Ernst-D. Lantermann profiliert sich weiter auf dem Gebiet des multimedial gestützten Umweltlernens.
Kassel. Die Forschungsgruppe um den Kasseler Psychologen Prof. Dr. Ernst-D. Lantermann profiliert sich weiter auf dem Gebiet des multimedial gestützten Umweltlernens. Ab Juni 1998 fördert die Bundesstiftung Umwelt mit ca. 400.000 DM ein neues Forschungsprojekt an der Universität Gesamthochschule Kassel (GhK), das sich über einen Zeitraum von zwei Jahren die Entwicklung eines "multimedialen Lernsystems für den Erwerb umweltschonender Handlungsstrategien" zum Ziel setzt. Damit betreten die Psychologen Neuland.
Aus der Psychologie ist bekannt, daß jeder Mensch in anderer Weise lernt. Je nachdem, welche Interessen er hat, was er schon weiß, ob er ein spontaner oder vorsichtiger Mensch ist und eher ein Optimist oder Pessimist - dies alles bestimmt mit darüber, was und wie er lernt. Was ein Mensch aus Büchern, Zeitschriften, von einer Lernsoftware oder aus Gesprächen lernt, welche Schlußfolgerungen er daraus zieht, was er davon behält und in seinem Alltag nutzt, hängt ganz davon ab, welch ein "Lerntyp" er ist.
Diese Besonderheiten des Lernweges in Abhängigkeit vom jeweiligen Lerntyp kommt in den meisten Lernsoftwares erheblich zu kurz, obwohl doch gerade der Computer im Prinzip ein ideales Instrument für individuelles Lernen bietet. Hier setzt die Forschung der Kasseler Psychologen an. Am Ende des Projektes wird eine Lernsoftware in Form einer CD vorliegen, welche für unterschiedliche Lerntypen ganz verschiedene Lernwege vorsieht.
In einem ersten Schritt wird ein Computerprogramm entwickelt, das die Nutzer dieses Umwelt-Lernprogrammes unterteilt in zum Beispiel "Aktionisten", "Zögerer", "Verweigerer" oder "Projektemacher". Im Anschluß daran bietet der Computer für jeden dieser "Typen" verschiedenartige Lernwege an, die ganz auf die jeweiligen Eigenarten, Kenntnisse oder Temperamente des einzelnen Nutzers zugeschnitten sind. Jeder lernt so auf seine eigene Weise, mit komplexen Umweltproblemen umzugehen, Konflikte zu bearbeiten oder Modelle einer umwelt- und sozialverträglichen Zukunftsgestaltung zu entwerfen und zu testen. Diese neuartige Lernsoftware, welche die ganze Palette von Möglichkeiten nutzt, die heute der Computer bereitstellt - von multimedialen Darbietungen über Computersimulationen bis hin zu computergestützten Entscheidungshilfen - soll später vor allem Umweltinitiativen, AGENDA 21-Gruppen und Umweltplanern zur Unterstützung ihrer Arbeit vor Ort zur Verfügung gestellt werden.
Lern-CD bald auf dem Markt
Die Arbeitsgruppe Lantermann hat mit der Entwicklung von multimedialen Lernsystemen im Umweltbereich bereits langjährige Erfahrungen. So haben sie in den vergangenen vier Jahren eine CD produziert, mit der Schüler und Lehrer in spielerischer Weise erfahren, wie typische Umweltkonflikte entstehen und gelöst werden, welche langfristigen Folgen Umweltschäden nach sich ziehen können oder auch, was man tun kann, um unsere Umwelt langfristig zu schützen, ohne daß dabei die Menschen zu kurz kommen. Diese CD mit dem Namen SYRENE wird gegenwärtig an mehreren Kasseler Schulen getestet und voraussichtlich im Frühjahr 1999 auf den Markt kommen. p./jb
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Meer / Klima, Psychologie, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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