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Das ERASMUS-Programm der Europäischen Union, das Teil des Bildungsdachprogramms SOKRATES ist, wird 15 Jahre alt. Aus diesem Anlass zieht der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) als Nationale Agentur im Rahmen seiner SOKRATES/ERASMUS-Jahrestagung am 4. und 5. Juli 2002 im Wissenschaftszentrum Bonn-Bad Godesberg eine Zwischenbilanz der beeindruckenden Erfolgsgeschichte des Programms.
SOKRATES/ERASMUS hat sich mit relativ geringen Fördermitteln in den 30 europäischen Teilnahmeländern zum leistungsstärksten Motor der Auslandsmobilität von Studierenden und Dozenten entwickelt und zudem die Internationalisierung der beteiligten Hochschulen nachhaltig vorangebracht. So kann im Oktober 2002 bereits der Millionste ERASMUS-Studierende gefeiert werden. Allein aus Deutschland absolvierten mit diesem Programm rund 140.000 Studierende in den letzten 15 Jahren einen Teil ihres Studiums im europäischen Ausland und dies bei einem monatlichen Mobilitätszuschuss im Taschengeldformat von durchschnittlich nur 145 Euro.
Zur Zeit nehmen europaweit rund 1.870, darunter 250 deutsche Hochschulen an ERASMUS teil. Die deutschen Hochschulen erhalten zur Förderung der Studierenden- und Dozentenmobilität im Europavergleich jährlich die meisten EU-Fördermittel (im kommenden Hochschuljahr 2002/2003: 16,97 Mio. Euro) vor ihren Partnern in Frankreich (15,77 Mio. Euro) und Spanien (15,72 Mio. Euro). Die aktivsten deutschen Hochschulen bei der Entsendung deutscher und der Aufnahme ausländischer ERASMUS-Studierender sind in den beigefügten Ranking-Listen aufgeführt.
Obwohl SOKRATES/ERASMUS den Hochschulen auch die Möglichkeit zur Entwicklung gemeinsamer Curricula, zur Durchführung von Intensivprogrammen und zur Verbesserung der im Ausland erbrachten Studienleistungen die Einführung des European Credit Transfer System (ECTS) bietet, bleibt der Dozenten- und vor allem der Studierendenaustausch das Herzstück des Programms.
Die Zusammenarbeit der deutschen Hochschulen mit ihren europäischen Partnern in ERASMUS ermöglicht zur Zeit einen jährlichen Austausch von insgesamt über 35.000 deutschen und ausländischen Studierenden und Dozenten. Dabei lernen und lehren fast 16.000 deutsche Studierende und über 2.000 deutsche Dozenten mit ERASMUS im europäischen Ausland. Die deutsche Dozenten gehen damit deutlich häufiger ins Ausland als ihr Kollegen aus den anderen Teilnahmeländern.
Die Mobilitätsbereitschaft deutscher Studierender kann hingegen noch deutlich verbessert werden. Häufiger als sie nutzen ihre Kommilitonen aus Frankreich (17.161) und Spanien (17.158) die Gelegenheit zu einem Teilstudium im Ausland. Am mobilsten sind in Deutschland die Studierenden der Wirtschaftswissenschaften (3.783 Geförderte), der Sprachen (2.792), der Sozialwissenschaften (1.410) und der Rechtswissenschaften (rund 1.376). Die gefragtesten Zielländer der deutschen ERASMUS- Studierenden sind UK (3.665 Geförderte), Frankreich (3.054) und Spanien (2.966).
Als Gastland hat Deutschland in den letzten Jahren an Beliebtheit gewonnen. Allein im Hochschuljahr 2000/2001 kamen zu uns fast 15.300 Studierende und nahezu 2.000 Dozenten aus dem Ausland. Dabei sind bei den ausländischen Dozenten die deutsche Gasthochschulen am gefragtesten in Europa. Bei den ausländischen Studierenden allerdings liegt Deutschland in der Beliebtheitsskala nur auf Platz vier hinter dem UK, Frankreich und Spanien. Eine Ausnahme bilden die Gaststudierenden aus Mittel- und Osteuropa. Für sie sind die deutschen Hochschulen mit Abstand die beliebtesten Ausbildungsstätten in Europa.
Die jetzige zweite Phase von SOKRATES endet im Jahr 2006. Der DAAD wird deshalb die SOKRATES-Jahrestagung auch nutzen, um mit den rund 200 Hochschulvertretern einen ersten Gedankenaustausch zu den Perspektiven des Programms nach 2006 zu führen. Eine wichtige Rolle wird dabei die Einbindung von SOKRATES in den Bologna-Prozess zur Schaffung eines europäischen Hochschulraums bis zum Jahre 2010 spielen.
Für weitere Informationen zur Erfolgsgeschichte von SOKRATES/ERASMUS in Deutschland und zur Jahrestagung des DAAD steht Dr. Siegbert Wuttig, Leiter der Arbeitsstelle EU, gerne zur Verfügung (Tel. 0228/882349 oder Email: wuttig@daad.de).
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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