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Studierendenzahlen im Wintersemester 2012/13 weiterhin auf Rekordniveau. Sicherstellung des Lehrangebots mit Hilfe des Hochschulpakts.
Die Studierendenzahlen an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) bleiben weiterhin auf Rekordniveau: Nachdem die Universität im vergangenen Wintersemester 2011/12 erstmals die Grenze von 36.000 Studierenden überschritten hat, werden in diesem Wintersemester 2012/13 wahrscheinlich erneut mehr als 36.200 Studierende eingeschrieben sein. Zwar ist das Einschreibeverfahren noch nicht vollständig abgeschlossen, dennoch zeichnet sich ab, dass der letztjährige Höchststand von insgesamt 36.205 Einschreibungen wieder erreicht und vielleicht nochmals leicht überschritten werden dürfte. „Wir haben diese Entwicklung erwartet und freuen uns natürlich über dieses starke Interesse am Studienangebot unserer Universität“, erklärt der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch, anlässlich der Erstsemesterbegrüßung.
Leicht rückläufig ist allerdings die Zahl derjenigen Studierenden, die erstmals ein Studium an einer deutschen Hochschule aufnehmen. Bis zum Beginn der Einführungswoche am 15. Oktober 2012 waren 3.773 Studierende im ersten Hochschulsemester eingeschrieben. Ihre Zahl wird sich voraussichtlich noch leicht erhöhen und damit nicht ganz das Vorjahresniveau von 3.977 Studienanfängern erreichen. Damit stabilisiert sich diese Zahl etwa 20 Prozent über der jahrelang üblichen Zahl von rund 3.200 Anfängerinnen und Anfängern. „Angesichts der in diesem Jahr anstehenden doppelten Abiturjahrgänge in Baden-Württemberg sowie in Hessen haben wir mit dem Land eine Erhöhung der Erstsemester-Plätze in Jahr 2012 um 690 vereinbart; für das Sommersemester 2012 und das Wintersemester 2012/13 stehen damit insgesamt knapp 5.500 Studienplätze im ersten Hochschulsemester zur Verfügung“, erläutert der Präsident. Hiervon sind derzeit rund 5.300 besetzt, das heißt: Auch wenn in den kommenden Wochen noch rund 100 Einschreibungen dazu kommen dürften, wird die Planung der JGU insgesamt aufzugehen.
Dies zeigt sich auch in den Noten, den so genannten NCs, die in einzelnen Fächern für eine Zulassung erforderlich waren. „Von den insgesamt 36 grundständigen Studiengängen mit örtlichen Zulassungsbeschränkungen liegen in lediglich sechs Fächern die Zulassungswerte unter 2,0. In 20 Fächern erhielten Bewerberinnen und Bewerber mit einem Notendurchschnitt von 2,5 oder höher noch einen Studienplatz“, erläutert Dr. Bernhard Einig, Leiter der Abteilung Studium und Lehre, die aktuelle Situation.
Unverändert zeigt sich die Hitliste der Studienwünsche: Wie bereits im vergangenen Jahr lagen die meisten Bewerbungsanträge für zulassungsbeschränkte Fächer wie Wirtschaftswissenschaften, Psychologie, Rechtswissenschaft, Biologie, Erziehungswissenschaft, Publizistik, Deutsch/Germanistik, Politikwissenschaft/Sozialkunde, Soziologie und Filmwissenschaft vor. Gleiches gilt für Medizin und Zahnmedizin, für die die Studienplätze durch die „Stiftung für Hochschulzulassung“, der Nachfolgeorganisation der ehemaligen ZVS, vergeben werden. Bei den zulassungsfreien Studiengängen ist nach wie vor die Nachfrage in Geschichte (über 500 Neueinschreibungen) oder Philosophie (über 450 Neueinschreibungen) sehr hoch; aber auch in Mathematik werden rund 300 Studierende ein Studium im kommenden Wintersemester 2012/13 beginnen.
„Um auch bei diesen hohen Studierendenzahlen qualitativ gute Rahmenbedingungen für Studium und Lehre gewährleisten zu können, haben wir frühzeitig mit Hilfe des Hochschulpakts geeignete Maßnahmen in die Wege geleitet“, erklärt der Präsident. So stehen in diesem Jahr den Fachbereichen Finanzierungsmittel für 29 zusätzliche Lehrende zur Verfügung. Für das kommende Jahr sind bereits fünf weitere Stellen vereinbart. „Insgesamt verstärkt der Hochschulpakt in diesem Jahr die lehrbezogenen Budgets der Fachbereiche und Zentralen Einrichtungen mit mehr als elf Millionen Euro“, so der Präsident. „Damit gelingt es der Universität, nicht nur ein ordnungsgemäßes Lehrangebot sicherzustellen, sondern auch die Zahl der Zulassungsbeschränkungen weiterhin in engen Grenzen zu halten, so dass den hohen Bewerberzahlen ein möglichst breites Angebot an Studienplätzen zur Verfügung steht.“
Etwas geringere Zahl an Bewerbungen gegenüber dem Vorjahr
Insgesamt erreichten die JGU rund 25.500 Bewerbungen für das erste Fachsemester in einem der 68 örtlich zulassungsbeschränkten und 146 zulassungsfreien Studiengänge; damit bewegt sich die Zahl der zu bearbeitenden Bewerbungen nach wie vor auf sehr hohem Niveau. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren (2002) erreichten die JGU 7.256 Bewerbungen, also weniger als ein Drittel der aktuellen Zahl. Einig ist stolz darauf, dass das Studierendensekretariat auch dieses Jahr wieder die hohe Zahl an Bewerbungen innerhalb kürzester Zeit bewältigt hat:
„Bereits Anfang August 2012, nur drei Wochen nach Bewerbungsschluss, erhielten die ersten Bewerberinnen und Bewerber ihren Zulassungsbescheid, so dass sie sich frühzeitig um alles Erforderliche kümmern konnten. Dass dies so reibungslos gelungen ist, ist der guten Zusammenarbeit der Einrichtungen sowie dem Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verdanken“, hebt der Leiter der Abteilung Studium und Lehre hervor. Umso mehr bedauert er, dass es trotz dieser guten Vorarbeit letztlich dann doch wieder sehr schwierig war, gleich im ersten Anlauf die verfügbaren Studienplätze vollständig zu besetzen: „Das Annahmeverhalten gestaltet sich nach wie vor ausgesprochen schwierig“, erklärt Dr. Einig. Zwar überbuchte die JGU stellenweise massiv und ließ in zahlreichen Fächern bereits im Hauptverfahren fast dreimal so viele Bewerbungen zu, wie Studienplätze vorhanden sind. Dennoch ergab sich auf Grund der hohen Nichtannahme-Quote die Notwendigkeit, in 32 der 36 örtlich zulassungsbeschränkten Studiengängen ein erstes und Anfang Oktober in 29 Studiengängen nochmals ein zweites Nachrückverfahren durchzuführen. Für die Bewerberinnen und Bewerber ergibt sich damit genauso wie für die Universität das Problem einer sehr hohen Planungsunsicherheit.
Hochschulpakt bietet Grundlage für Sicherstellung von Studium und Lehre
„Die konstant hohen Bewerber- und Studierendenzahlen verlangen der Hochschule inzwischen massive Anstrengungen ab, um Studium und Lehre unter angemessenen Rahmenbedingungen zu gewährleisten“, erklärt der Präsident. Als zentrale Finanzierungquelle dient hierbei der Hochschulpakt, der zwischen dem Bund und den Ländern sowie dem Land und den Hochschulen abgeschlossen worden ist. Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz hat sich dazu verpflichtet, in den Jahren 2011 bis 2015 durchschnittlich jeweils 650 Studienanfänger pro Jahr zusätzlich zu den rund 4.800 Studierenden im ersten Hochschulsemester aufzunehmen. Sie erhält dafür seitens des Bundes und des Landes gut 57 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, mit denen sämtliche Ausgaben – vom Personal über Sachmittel bis hin zu Mietkosten – für die zusätzlichen 3.250 Studienanfänger abzudecken sind. Hinzu kommen weitere 8,5 Millionen Euro, die gezielt in spezifische Projekte zur Qualitätssicherung in der Lehre und zur Förderung von Wissenschaftlerinnen eingesetzt werden sollen.
Krausch hebt in diesem Zusammenhang ausdrücklich die sehr konstruktive Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftsministerium hervor: „In der Art und Weise, wie die Bundesmittel den Hochschulen zur Verfügung gestellt und durch Landesmittel ergänzt werden, ist eindeutig erkennbar, dass die Hochschulen bei ihren Anstrengungen, die hohen Studierendenzahlen zu bewältigen, nach besten Möglichkeiten unterstützt werden. Die Universität erhält so die Möglichkeit, in dieser Phase der extremen Belastung weiterhin flexibel zu reagieren und autonom zu steuern.“
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter
fachunabhängig
überregional
Studium und Lehre
Deutsch
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