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Wissenschaft
Die Debatten um Mobilität, Migration, die Finanzkrise oder den Klimawandel machen es deutlich: Moderne Gesellschaften sind zunehmend von Prozessen bestimmt, die nationale Grenzen überschreiten. So prägen etwa transnationale Unternehmensnetzwerke die Weltwirtschaft. Doch wie bewältigen sie die Probleme und die Kosten, die ihnen durch ihr weltumspannendes Handeln entstehen? Fragen, denen ZenTra nachgehen wird, das neue wissenschaftliche Zentrum für Transnationale Studien (ZenTra) der Universitäten Oldenburg und Bremen.
Die Debatten um Mobilität, Migration, die Finanzkrise oder den Klimawandel machen es deutlich: Moderne Gesellschaften sind zunehmend von Prozessen bestimmt, die nationale Grenzen überschreiten. So prägen etwa transnationale Unternehmensnetzwerke die Weltwirtschaft. Doch wie bewältigen sie die Probleme und die Kosten, die ihnen durch ihr weltumspannendes Handeln entstehen? Wie verändert ihr Handeln die Gesellschaften? Wie entsteht transnationales Recht, wie setzen sich zum Beispiel Standards für die Rechnungslegung oder für Arbeitsbedingungen durch? Fragen, denen ZenTra nachgehen wird, das neue wissenschaftliche Zentrum für Transnationale Studien (ZenTra) der Universitäten Oldenburg und Bremen.
„Wie wichtig Transnationalität für eine friedliche Entwicklung ist, zeigt die Verleihung des Friedensnobelpreises an die Europäische Union. ZenTra bietet mehr als nur Forschungsraum: Es ist wissenschaftlicher Impulsgeber für eine friedlichere Welt“, betonte Niedersachsens Wissenschaftsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka bei der heutigen Eröffnung des Zentrums im Delmenhorster Hanse-Wissenschaftskolleg (HWK). Transnationalität sei noch weitgehend unerforscht – und eine interdisziplinäre Herausforderung, für die ZenTra die richtigen Instrumente bereitstellen werde, so Wanka. „Unser Denken ist noch weitgehend von nationalen Kategorien geprägt“, so die Senatorin für Bildung, Wissenschaft und Gesundheit der Freien Hansestadt Bremen, Renate Jürgens-Pieper. Die aktuellen Realitäten stellten aber viele dieser Denkmuster in Frage. Das gemeinsame Zentrum der Universitäten Oldenburg und Bremen sei daher ein Gebot der Stunde. „Denn wir brauchen dringend Antworten auf die Fragen, die Transnationalität uns stellt.“
„Das gemeinsame wissenschaftliche Zentrum ist ein Beleg für die seit Jahren hervorragend funktionierende Kooperation zwischen den Universitäten Bremen und Oldenburg“, erklärte die Präsidentin der Universität Oldenburg, Prof. Dr. Babette Simon, auch im Namen von Prof. Dr.-Ing. Bernd Scholz-Reiter, dem Rektor der Universität Bremen. ZenTra bündele die Ressourcen der Universitäten Bremen und Oldenburg in idealer Weise.
Der thematische Bogen von ZenTra ist weit gespannt: Welche Rolle das Internet bei der Herausbildung grenzübergreifender Öffentlichkeiten spielt, und wie sich eine Bürgergesellschaft bildet, die über national geprägte Formen der Staatlichkeit hinausgeht –
auch das sind Aspekte des Transnationalen, die ZenTra beleuchten wird. Internationale GastwissenschaftlerInnen werden ebenfalls beteiligt sein.
„Methodisch wollen wir in ZenTra die Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften zusammenführen“, sagt Prof. Dr. Hans-Michael Trautwein, geschäftsführender ZenTra-Direktor und Professor für Internationale Wirtschaftsbeziehungen in Oldenburg. Nur so, in dieser Transdisziplinarität, sei der Unabschließbarkeit und Vielschichtigkeit der Transnationalisierung beizukommen. „Es geht um wenig erforschte Räume für wirtschaftliches und soziales Handeln, in denen neue Spielregeln gelten oder noch zu definieren sind.“
Daran arbeitet die erste ZenTra-Arbeitsgruppe „Transnationale Unternehmen und Regulierung“ bereits seit Anfang des Jahres. Die Themen reichen hier von Methoden der Konfliktlösung in Konzernen bis hin zum Einfluss von Ratingagenturen auf Finanzmärkten und die Wirtschafts- und Sozialpolitik in einer Währungsunion. Zwei weitere ZenTra-Arbeitsgruppen gehen in den nächsten Wochen an den Start. Die eine forscht über die Wechselwirkungen von Transnationalisierung und Klimawandel, die andere konzentriert sich auf transnationales Wirtschaftsrecht. Weitere geplante Arbeitsgruppen sind „Transnationale Bürgergesellschaft“ und „Soziale Ungleichheit und Transnationalisierung von Eliten“.
„Der Aufbau des Zentrums wird mit diesen Arbeitsgruppen keineswegs abgeschlossen sein“, sagt Prof. Dr. Gralf-Peter Calliess, ZenTra-Direktor und Professor für internationales Wirtschaftsrecht in Bremen. „Transnationalisierung ist ein Zukunftsthema mit vielen Facetten, zu denen ständig neue hinzukommen. Wir sind offen für weitere Forscherinnen und Forscher, die dazu beitragen, einen besseren Blick darauf zu bekommen, wohin die Prozesse der Grenzüberschreitung führen.“ Zu einem solchen Blick wird auch Prof. Dr. Moritz Renner beitragen, der die neue Lichtenbergprofessur für Transnationales Wirtschaftsrecht an der Universität Bremen bekleidet. Bei der ZenTra-Eröffnung im Hanse-Wissenschaftskolleg hielt er seine Antrittsvorlesung.
Förderer von ZenTra sind die Stiftung Mercator, die VolkswagenStiftung und die Länder Bremen und Niedersachsen. Auch aus der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder fließen Mittel in das Projekt.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter
Gesellschaft, Informationstechnik, Recht, Wirtschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Kooperationen
Deutsch
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