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04.07.2002 18:18

Den Rechtsstaat in Thüringen geprägt

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Bundesverfassungsrichter Jentsch erhielt Ehrendoktorwürde an der Universität Jena

    Jena (04.07.02) Einen Rechtswissenschaftler und Rechtspraktiker hat die Friedrich-Schiller-Universität Jena heute (04.07.) ausgezeichnet. Ihre Rechtswissenschaftliche Fakultät hat die Ehrendoktorwürde an den Richter am Bundesverfassungsgericht Dr. Hans-Joachim Jentsch vergeben.

    "Herrn Dr. Jentsch wird die Würde eines Doktors der Rechte ehrenhalber verliehen für seine wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet des Staats- und Verfassungsrechts und seine besonderen Verdienste um das Gemeinwesen und die Rechts- und Verfassungsentwicklung in Deutschland", fasst Uni-Rektor Prof. Dr. Karl-Ulrich Meyn zusammen. Dr. Jentsch hat hohe wissenschaftliche Meriten auf den Gebieten des Völker-, Parteien- und Prozessrechts erworben. Die Ehrenpromotion gilt aber in ebensolchem Masse dem Thüringer Justizminister, der Jentsch von 1990 bis 1994 war. "In diesen Jahren war er maßgeblich am Wiederaufbau einer freiheitlichen und demokratischen Verfassungs- und Rechtsordnung beteiligt", unterstreicht die Jura-Dekanin Prof. Dr. Elisabeth Koch. "Er war zuständig für die Neuorganisation der Gerichtsbarkeit einschließlich ihrer Prozessordnungen und für die Einstellung fachlich geeigneter Richterpersönlichkeiten und Staatsanwälte", betont Prof. Koch, "und hat darüber hinaus als Mitglied des Thüringer Verfassungsgerichtshofs seine juristischen Fähigkeiten zum Wohl des Freistaats eingesetzt". "Der Rechtsstaat in Thüringen sähe ohne Herrn Dr. Jentsch anders aus", bringt es Kochs Amtsvorgänger Prof. Dr. Peter M. Huber auf einen Nenner.

    Nicht zuletzt ist es die besondere Beziehung Jentschs zur Friedrich-Schiller-Universität, die sich in der Auszeichnung widerspiegelt. Seit 1994 stellt er als Lehrender "seine richterliche Erfahrung in den Dienst der Ausbildung an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät", betont die Dekanin und verweist auf die positive Resonanz: "Der von ihm wahrgenommene Lehrauftrag über die neuere und neueste Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts wird von den Studierenden sehr gut angenommen". Und seine fachliche Qualifikation steht ohnehin völlig außer Zweifel, schließlich amtiert Dr. Jentsch seit Mai 1996 als Richter im Zweiten Senat des Bundesverfassungsgerichts.

    "Wir freuen uns, dass Herr Dr. Jentsch die Ehrendoktorwürde angenommen hat", sagt Prof. Meyn. "Seine Zusage ist schließlich auch eine Ehre für die Friedrich-Schiller-Universität, der nun ein weiterer führender Rechtswissenschaftler und -praktiker verbunden sein wird", bekräftigt der Jenaer Rechtswissenschaftler und amtierende Rektor.

    Hans-Joachim Jentsch (64) wurde 1966 in Marburg promoviert und hat danach als Rechtsanwalt und Notar in Wiesbaden gearbeitet. Von 1976-1982 war er Mitglied des Deutschen Bundestages, danach bis 1985 Oberbürgermeister Wiesbadens. Mitglied des Hessischen Landtags war Jentsch von 1987-1990. In diesem Jahr wechselte er nach Thüringen, wo er bis 1994 als Justizminister tätig war. 1995/1996 amtierte er als Mitglied des Thüringer Verfassungsgerichtshofs und wurde im Mai 1996 zum Richter im Zweiten Senat des Bundesverfassungsgerichts ernannt.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Politik, Recht
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

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