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25.10.2012 09:42

Think rural! Internationale Tagung in Greifswald

Jan Meßerschmidt Presse- und Informationsstelle
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Über 100 Wissenschaftler und Experten diskutieren vom 25. bis zum 27. Oktober 2012 im Alfried Krupp Wissenschaftskolleg in Greifswald über Veränderungen in ländlichen Räumen und deren Folgen. Das Thema des internationalen und interdisziplinären Symposium lautet „Think rural!“.

    Mit dem Wandel in den ländlichen Räumen verändern sich die Rahmenbedingungen der Daseinsvorsorge. Während des Symposiums werden die daraus resultierenden Probleme und Lösungsansätze beleuchtet. Aspekte aus der Medizin, Soziologie, Rechtswissenschaften, Kriminologie, Politikwissenschaft, Ökonomie, Theologie und Geographie werden dabei aufgenommen. Methodisch wird das Thema durch Vorträge, Kurzimpulse, Podiumsdiskussionen und durch eine umfangreiche Exkursion beleuchtet. Es soll ein neues Problembewusstsein für aktuelle und zukünftige Herausforderungen in ländlichen peripheren Räumen geschaffen und ein Umdenkprozess im Sinne eines „Think rural!“ initiiert werden.
    Das Symposium wurde durch das interdisziplinäre Forschungskonsortium „Think rural!“ an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald angeregt und steht unter der Leitung der Professoren Frieder Dünkel und Michael Herbst.

    Periphere ländliche Räume sind in der Regel geprägt von einer geringen Bevölkerungsdichte, einer schwachen Infrastruktur und einer ländlichen Lebensweise. Von den urbanen Zentren liegen sie weit entfernt und wirken für mögliche Leistungsanbieter wenig attraktiv. Obwohl sie für die Gesellschaft eine zentrale Bedeutung haben, wird die flächendeckende Bereitstellung von Infrastrukturleistungen (= Daseinsvorsorge) zunehmend zur Herausforderung. So ist beispielsweise die Gewährleistung von medizinischen Dienstleistungen (zum Beispiel ärztliche und psychotherapeutische Versorgung, Krankenhaus der Grundversorgung), kirchlicher Versorgung, Schulen, Sicherheit und (Rechtsextremismus-) Prävention (zum Beispiel Polizei, Jugendhilfe, Jugendarbeit), Telekommunikationsdiensten, Strom, Wasser, Verkehrswege und öffentlichem Nahverkehr abhängig von der Bevölkerung im Einzugsbereich des Leistungsanbieters. Periphere Regionen sind deshalb tendenziell schlechter versorgt als die Zentren. Die Problemlage wird durch den Rückzug öffentlicher Strukturen aus der Fläche sowie eine Betrachtung ländlicher Räume mit städtischen Standards oft noch verschärft.

    Politiker und Wissenschaftler wenden sich verstärkt diesem Themenkomplex zu. Es verspricht einen Mehrwert, diese vielfältigen Herausforderungen interdisziplinär zu betrachten. Wichtig ist dabei auch der Blick auf die Situation und Erfahrungen mit ländlichen Räumen in anderen Ländern. Die spezifischen fachgebundenen Sichtweisen sollen zu einem produktiven Austausch beisteuern und ein besseres Verständnis der Situation peripherer ländlicher Räume anregen. Auf der Basis einer tiefgreifenden Analyse der Herausforderungen sollen Vorschläge zu einer nachhaltigen Daseinsvorsorge in peripheren ländlichen Räumen vorgestellt und diskutiert werden.

    Neben den Mitgliedern des Forschungskonsortiums der Universität Greifswald bereichern folgende Experten die Diskussion: Jane Farmer (Melbourne/Australien), Leslie Francis (Bangor/Wales), Gerhard Gustafsson (Karlstad/Schweden), Wilhelm Heitmeyer (Bielefeld), Andrey Levchenkov (Kaliningrad/Russland), Claudia Neu (Mönchengladbach), Peter Oberender (Bayreuth), Leo Paul (Utrecht/Niederlande), Martin Petrick (Halle/Saale), James Rourke (St. John's/Kanada), Kalev Sepp (Tartu/Estland), Michael Succow (Greifswald)

    Das internationale Symposium findet in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung statt und wird gefördert von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, Essen, und der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Bonn.

    Die Wissenschaftliche Leitung des Symposiums haben Professor Dr. Frieder Dünkel (Kriminologie) und Professor Dr. Michael Herbst (Theologie) inne.

    Information und Anmeldung
    http://www.think-rural.uni-greifswald.de

    Ansprechpartner an der Universität Greifswald
    Zentrum für Forschungsförderung (ZFF)
    Domstraße 11, 17487 Greifswald
    Telefon 03834 86-1174
    zff@uni-greifswald.de

    Tagungsbüro
    Telefon 03834 86-19029
    tagungsbuero@wiko-greifswald.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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