idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
16.11.2012 10:39

E-Autos im Alltagstest: Zu teure Anschaffung, zu wenig Ladesäulen

Dr. Josef König Pressestelle
Ruhr-Universität Bochum

    RUBIN: Flottentest ergibt Ansätze zum Nachbessern

    Elektroautos sind – betrieben mit Strom aus erneuerbaren Energien – eine umweltfreundliche Sache und ein wichtiger Schritt zur Energiewende. Bislang haben sie den Durchbruch hierzulande allerdings noch nicht geschafft. Woran hapert es? Die Alltagstauglichkeit der E-Autos testeten Forscher unter Federführung von RUB-Elektrotechnikern im Feldversuch. Sie untersuchten unter anderem, welche Wünsche und Erwartungen Autofahrer an ein E-Auto haben und wie sie die Nutzung empfinden. Ergebnis: In vielen Dingen übertrafen die E-Autos sogar die Erwartungen. Größte Hemmschuhe: Zu teure Anschaffung und zu wenige Lademöglichkeiten.

    Über ihre Ergebnisse berichtet RUBIN, das Wissenschaftsmagazin der Ruhr-Universität, in seiner aktuellen Ausgabe.

    RUBIN mit Bildern im Internet

    Den vollständigen Beitrag mit Bildern zum Herunterladen finden Sie im Internet unter: http://www.rub.de/rubin

    70 Testfahrer waren im E-Auto unterwegs

    Das Ruhrgebiet war eine von insgesamt acht Modellregionen in Deutschland, in denen die Alltagstauglichkeit der Elektroautos getestet wurde. Die Forscher der RUB schafften sechs Elektrofahrzeuge an und statteten sie gemeinsam mit dem Automobilzulieferer Delphi mit aufwändiger Messtechnik aus. Per Aufruf rekrutierten die Wissenschaftler im nächsten Schritt 70 Testfahrer: Ärzte, Hausfrauen, Anwälte, Altenpfleger, Unternehmer, Rentner und viele andere Berufsgruppen waren vertreten, die Altersspanne reichte von 21 bis 73 Jahre.

    Erwartungen wurden übertroffen

    Die Testfahrer wurden vor und nach ihrer einwöchigen Probephase mit dem E-Auto eingehend befragt: Wie einfach ist der Umgang mit dem E-Auto? Macht das Fahren Spaß? Wie sicher fühlt man sich? Wie sieht es mit den Aufladungen aus? Sechs Monate und 50.000 gefahrene Kilometer später haben die Forscher nun ihre Ergebnisse ausgewertet. „Man kann ganz klar sagen, dass die Erwartungen an die Fahrzeuge in den meisten Fragen übererfüllt worden sind“, fasst Constantinos Sourkounis zusammen. Je über 80 Prozent der Fahrer fanden den Umgang mit dem Fahrzeug leicht zu lernen und das Auto einfach zu nutzen. Vorher hatten das nur rund 50 bzw. 40 Prozent angenommen. Manche Vorbehalte der Fahrer gegenüber Elektroautos entlarvten die Wissenschaftler anhand ihrer Studie als unbedeutend. So wird häufig die Reichweite pro Batteriefüllung von rund 100 Kilometern als zu kurz angesehen. „Dabei waren 80 Prozent der gefahrenen Strecken kürzer als fünf Kilometer. Zwischen zwei Aufladungen haben unsere Testfahrer im Durchschnitt nur 44 Kilometer zurückgelegt.“, erklärt Philipp Spichartz vom Projektteam.

    Steuerliche Vergünstigungen oder günstige Versicherungen erwünscht

    „Das größte Problem sind aber die fehlenden Lademöglichkeiten“, sagt Constantinos. Nach ihren Wünschen an ein Elektrofahrzeug gefragt, äußerten 54 Prozent der Testfahrer den Wunsch nach mehr Lademöglichkeiten. Um sie ist es nicht gut bestellt – in Bochum gibt es geschätzt ganze zwölf Säulen. Ein weiteres gewichtiges Gegenargument zur Anschaffung eines Elektroautos ist der Preis. 28 Prozent der Testfahrer ist er zu hoch. Ein Elektroauto ist heute – vor allem wegen der Batterie – etwa so teuer wie zwei gleich große herkömmliche Autos. Über die Hälfte der Testnutzer wünschen sich daher steuerliche Vergünstigungen oder günstige Versicherungen.

    Themen in RUBIN

    In RUBIN finden Sie darüber hinaus folgende Themen: Fumarsäureester gegen MS; Mit Speck fängt man Mäuse, mit Honeypots Angreifer im Internet; Religionskontakt um die Ecke; Jahrhunderte alte Gespräche belauschen; Stammzellen füllen Knochenlücken; Auf dass sich die Balken biegen: große Betonteile im Labor testen; An der kurzen Leine: Werthaltungen in der Debatte um das bedingungslose Grundeinkommen; E-Autos im Alltagstest; Moderne Spurenleser: Was wogen Dinosaurier?; Schwimmende Überlebenskünstler: Wie sich der Wasserfloh verteidigt; Im Gewand des Feindes: Autonome Nationalisten. RUBIN ist erhältlich in der Stabsstelle Strategische PR und Markenbildung der RUB, Tel. 0234/32-26952, und online unter http://www.rub.de/rubin.

    Weitere Informationen

    Prof. Dr. Constantinos Sourkounis, Lehrstuhl für Energiesystemtechnik und Leistungsmechatronik , Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der Ruhr-Universität, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-25776, E-Mail: Sourkounis@enesys.rub.de

    Redaktion: Meike Drießen


    Weitere Informationen:

    http://www.ruhr-uni-bochum.de/rubin/rubin-herbst-2012/beitraege/beitrag8.html - direkt zum Beitrag


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Umwelt / Ökologie, Verkehr / Transport
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).