idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Das Fremdsprachen- und Medienzentrum der Universität Greifswald hat ein EU-Projekt zur Förderung des selbstständigen Erwerbs von Fremdsprachenkenntnissen im Tandem eingeworben. Für zwölf Sprachen werden in dem Projekt SEAGULL Materialien auf unterschiedlichen Niveaustufen ausgearbeitet und auf einer Online-Plattform bereitgestellt. Die Lernenden, die in Paaren arbeiten und jeweils die Muttersprache des Anderen erlernen, erhalten durch die Materialien Anregungen für Gesprächsthemen, methodische Hinweise und geeignete Links zu Sprachübungen im Internet.
Das internationale Projekt hat ein Finanzvolumen von mehr als einer halben Million Euro. SEAGULL wird von Greifswald aus unter der Leitung von Frau PD Dr. Heidrun Peters koordiniert.
In dem Projekt SEAGULL arbeiten 20 in- und ausländische Bildungseinrichtungen zusammen. Darunter sind langjährige Partneruniversitäten wie die Universitäten in Lund oder Kaliningrad, aber auch viele neue Partner, zum Beispiel die Queen Mary University of London, die Universidad Politecnia (Polytechnische Universität) in Madrid oder die Atatürk Universität in Erzurum. Sie richten ein Netzwerk ein, in dem sich Kommilitonen aller Partneruniversitäten austauschen können. SEAGULL ist ein Akronym für „Smart Educational Autonomy through Guided Language Learning – The online platform for guided language exchange”.
Von einem muttersprachlichen Partner die Sprache zu lernen bedeutet Kommunikation mit authentischem kulturellen Hintergrund und ist fast wie eine virtuelle Reise ins Zielsprachenland. Das Projekt fördert damit neben der Sprachkompetenz auch interkulturelle Kompetenz und dient der Annäherung der Völker. Neben EU-Ländern beteiligen sich als assoziierte oder sogenannte Drittland-Partner auch Einrichtungen wie die Fudan Universität Shanghai (China), die Eurasian National University Astana (Kasachstan), die Sapienza Universita di Roma (Italien), das Nazareth College in Rochester (USA), die University of Pretoria (Südafrika), die Acadia University in Wolfville (Kanada), die Universidad Autonoma de Zacatecas (Mexiko) und die Batna University (Algerien). Sie bringen vor allem gefragte Lernpartner in das Netzwerk ein.
Zielgruppe sind neben Studierenden auch Sprachinteressenten, die im öffentlichen, medizinischen und wirtschaftlichen Bereich arbeiten oder Personen, die etwa im Rahmen von Städtepartnerschaften Kontakte pflegen. Für diese Themen werden fachsprachliche Materialien erarbeitet. So könnte sich zum Beispiel ein deutscher Bankangestellter oder eine Krankenpflegerin Englisch-, Türkisch- oder Arabischkenntnisse mit Fachbezug aneignen und umgekehrt. Dazu werden Themenblätter erarbeitet, anhand derer die Tandempartner über berufsspezifische Situationen sprechen lernen. Zum Beispiel lernt der Bankangestellte, in der Fremdsprache zu erklären, wie man ein (deutsches) Formular ausfüllt, und die Krankenpflegerin, wie man sich nach der Befindlichkeit, Komplikationen oder Wünschen erkundigt oder Pflegemaßnahmen in der Fremdsprache erklärt.
Das EU-Projekt startet mit einer Eröffnungsveranstaltung vom 23. bis zum 24. November 2012 in Greifswald und wird eine Laufzeit von drei Jahren haben. Zur Eröffnung werden 40 überwiegend ausländische Gäste am Fremdsprachen- und Medienzentrum erwartet. Während der Tagung sollen vor allem Qualitätskriterien entwickelt werden, damit inhaltlich niveauvolle, visuell ansprechende und zur freien Kommunikation einladende Materialien entstehen. Zugleich werden Möglichkeiten erörtert, die Lernergebnisse zu überprüfen und auf institutioneller Ebene als Studienleistung anzuerkennen.
Weitere Informationen
Fremdsprachen- und Medienzentrum http://www.phil.uni-greifswald.de/fmz/projekte/seagull.html
Ansprechpartnerin an der Universität Greifswald
PD Dr. Heidrun Peters
Fremdsprachen- und Medienzentrum
Bahnhofstraße 50, 17487 Greifswald
Telefon 03834 86-3475
peters@uni-greifswald.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).