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Wissenschaft
Studie zu „Mainz – Stadt der Wissenschaft 2011“ zeigt Wunsch nach dauerhafter Ausrichtung und Identitätsbildung als Wissenschaftsstadt
Der Titelgewinn „Stadt der Wissenschaft 2011“ hat vielfältige positive Wirkungen auf die Landeshauptstadt Mainz und ihre Akteure, die über das Jahr 2011 hinausreichen. Wie eine Umfrage der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ergab, schätzen die beteiligten Akteure ganz besonders die Bildung von Netzwerken, die aus der engen Zusammenarbeit zwischen der Landeshauptstadt, den Bildungs-, Forschungs- und Kultureinrichtungen und der Wirtschaft entstanden sind. Diese Netzwerke haben zum Teil über das Aktionsjahr 2011 hinaus Bestand. „Besonders freuen wir uns auch über die Aufforderung vieler Umfrageteilnehmer, die Sichtbarkeit der Wissenschaft im Alltag der Stadt weiter auszubauen“, sagt der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch. So hat die Online-Umfrage ergeben, dass über die imagebildenden Faktoren des Weins, der Fastnacht und des Fußballvereins Mainz 05 hinaus auch die Wissenschaft als Mainzer Tradition weiterhin deutlicher kommuniziert werden soll. „Damit haben wir mit dem Projekt ‚Stadt der Wissenschaft 2011‘ unser Ziel erreicht, die Bedeutung von Wissenschaft in der Stadt im Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger weiter zu stärken. Gerne werden wir auch künftig in vielfältigen Kooperationen das in den Forschungsstätten generierte Wissen zum Nutzen der Stadt und der Bevölkerung in die ‚Wissenspraxis‘ überführen.“
Oberbürgermeister Michael Ebling richtet den Blick nach vorne: „Als Deutschlands ‚Stadt der Wissenschaft' hat die Landeshauptstadt im Jahr 2011 den traditionsreichen und erfolgreichen Wissenschaftsstandort zuhause und bundesweit stärker ins Bewusstsein gerückt. Wissenschaft in Mainz ist in der Mitte der Stadt angekommen und Teil unserer Identität. Nun müssen die neu entstandenen Netzwerke gefestigt werden, um zukunftsfähig zu sein und offen für aktuelle Entwicklungen zu bleiben. Dieser Herausforderung wollen wir uns gemeinsam stellen.“
Bei der Umfrage hat Marie-Theres Moritz vom Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung (ZQ) im Rahmen ihrer wirtschaftsgeographischen Dissertation Akteure befragt, die in den Arbeitskreisen von „Stadt der Wissenschaft“ zu Themen wie Kultur, Bildung, Gesundheit, Jugend, Medien und Kommunikation, Umwelt und Wirtschaft aktiv waren und sich zum Teil immer noch engagieren. Von 54 Umfrageteilnehmern beurteilen fast zwei Drittel (64 Prozent) die Bildung von Netzwerken als sehr wichtig für die Wissenschaftsstadt Mainz. In den Vorbereitungen und während des Wissenschaftsjahres haben sich die Kontakte zwischen den Bereichen intensiviert, insbesondere zu Wissenschaftseinrichtungen, Presse und Bürgern. Teilweise sind dabei Kontakte entstanden, die über das Wissenschaftsjahr hinausgehen: Knapp ein Drittel der Befragten (32 Prozent) pflegt auch weiterhin Kooperationen, bei weiteren 8 Prozent sind Kooperationen in Planung.
Veranstaltungsformate weiterführen und weiterentwickeln
Die Untersuchung zu den Wirkungen des Titelgewinns „Stadt der Wissenschaft“ auf die Stadt und ihre Akteure zeigt weiter, dass fast die Hälfte der Befragten (49 Prozent) die Projekte und Veranstaltungsformate weiterführt, die im Rahmen von „Stadt der Wissenschaft“ entwickelt wurden. Zum Beispiel ist die Ausstellung „Moving types“, ein Kooperationsprojekt zwischen der FH Mainz und dem Gutenberg-Museum, zurzeit in Schwäbisch Gmünd zu sehen. Die „3D-Visualisierung des mittelalterlichen Kaufhauses am Brand“, ein interdisziplinäres Projekt u.a. des Instituts für Geschichtliche Landeskunde der JGU und des Instituts für Mediengestaltung der FH Mainz, wurde bis zum Juni 2012 mit einer Vortragsreihe fortgesetzt. Als Transferstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft wird das „Transfercafé“ weitergeführt, für einen besseren Austausch zwischen Wissenschaft und Bildungspraxis sorgt auch weiterhin die Transferstelle Bildung. Die 2011 etablierten „Familientage“ fanden ebenfalls eine Fortsetzung.
„Wir haben den Ruf der Akteure gehört und fühlen uns bestätigt, gut angenommene Veranstaltungsformate wie den Wissenschaftsmarkt oder die Night of the Profs weiterzuführen“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Gerhard Muth, Sprecher der Mainzer Wissenschaftsallianz und Präsident der Fachhochschule Mainz. „Wir wollen uns aber auch weiterentwickeln und beispielsweise den Wunsch eines ‚Hauses der Wissenschaft‘ möglich machen.“
Einen Gewinn für die eigene Einrichtung oder das eigene Unternehmen sehen die befragten Akteure durch die Teilnahme an „Stadt der Wissenschaft“ besonders in den Bereichen Marketing und Imageeffekt. Für die Stadt Mainz ergeben sich im Hinblick auf eine wissenschaftsorientierte Stadtentwicklung nach Einschätzung der Umfrageteilnehmer nachhaltige Wirkungen hauptsächlich im Bereich Netzwerkbildung und der Kooperation und Kommunikation zwischen gesellschaftlichen Teilbereichen.
Die Befragten hatten in der Studie jedoch nicht nur die Möglichkeit, auf Fragen zu antworten, sondern konnten auch Handlungsaufgaben formulieren, die aus ihrer Sicht notwendig sind, um Mainz als Wissenschaftsstadt zu stärken. Hierbei zeigt sich, dass viele Teilnehmer dafür plädieren, die im Rahmen von „Stadt der Wissenschaft“ entwickelten erfolgreichen Prozesse und Projekte fortzuführen. Hierzu müssten ausreichend Mittel zur Verfügung gestellt und ein zentraler Ansprechpartner benannt werden. Gefordert wird eine Identitätsbildung jenseits der bekannten Markenzeichen wie Wein, Fastnacht, Medienstadt und Mainz 05. Wissenschaft müsse auch im Alltag der Stadt noch besser sichtbar sein und als Mainzer Tradition deutlicher kommuniziert werden.
Hintergrund: Mainz – Stadt der Wissenschaft 2011
Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft hatte Mainz für das Jahr 2011 zur „Stadt der Wissenschaft“ ernannt und damit das besondere Engagement der Landeshauptstadt zur Förderung von Wissenschaft und deren Vernetzung mit Wirtschaft und Kultur gewürdigt. Stadt der Wissenschaft 2011 war ein Gemeinschaftsprojekt der Landeshauptstadt Mainz zusammen mit den Mainzer Wissenschafts-, Forschungs- und Kultureinrichtungen, der Wirtschaft sowie dem rheinland-pfälzischen Landesministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur.
Weitere Informationen:
Marie-Theres Moritz, M.A.
Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung (ZQ)
Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU)
Tel. +49 6131 39-27240, Fax +49 6131 39-20787
E-Mail: Marie-Theres.Moritz@zq.uni-mainz.de
http://www.zq.uni-mainz.de
http://www.stadt-der-wissenschaft-mainz.de/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
fachunabhängig
überregional
Kooperationen, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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