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Wissenschaft
Das Kuratorium der Universität Essen steht dem Gedanken einer Fusion der Universitäten Duisburg und Essen nach wie vor aufgeschlossen gegenüber. Die vereinigte Hochschule darf aber keinesfalls so aussehen, wie sich das beim aktuellen Stand der Verhandlungen abzeichnet. Denn das bedeutet eine geschwächte Hochschule mit einem noch schwächeren Standort Essen. Diesen Standpunkt bezieht das Kuratorium der Universität Essen in einer einstimmig verabschiedeten Resolution, die der Rektor der Universität Essen, Professor Dr. Karl-Heinz Jöckel, sowie die beiden Kuratoriumsmitglieder und Essener Landtagsabgeordneten Manfred Kuhmichel, CDU, und Jürgen Thulke, SPD, gestern der Öffentlichkeit vorstellten.
Ziel einer Fusion müsse es sein, Synergieeffekte zu erzielen und Ressourcen zu bündeln, um beide Standorte zu stärken. In den bisherigen Gesprächen sei das aber nicht erreicht worden, stellt das Kuratorium fest. Deshalb werde die von Senat und Rektorat der Hochschule gemeinsam getragene unnachgiebige Position gestützt, nach der der Profilschwerpunkt Geisteswissenschaften uneingeschränkt in Essen zusammenzuführen, in Essen ein Lehr- und Forschungsschwerpunkt Life Sciences einzurichten und das geplante Zentrum für Medizinische Biotechnologie im von der Universität beantragten Umfang zu finanzieren seien.
Kein Verständnis bringt das Kuratorium für den Vorschlag der vom Wissenschaftsministerium bestellten Gutachter auf, das Fach Physik an der Universität Duisburg zu konzentrieren. Das Lehr- und Forschungsinteresse der Medizinischen Fakultät werde dadurch empfindlich berührt; außerdem seien bei einer Verlagerung der Essener Physik nach Duisburg Synergieeffekte nicht zu erwarten. Im Fall Physik setzt das Kuratorium auf weitere Gespräche, in denen eine gemeinsame Perspektive gefunden wer-den könnte. "Eine Fusion ohne Zustimmung der beiden Partner kann jedoch nicht in Betracht kommen", bezieht das Kuratorium klar Stellung, und auch zu den Fusions-Garantien des Landes findet es deutliche Worte: Sie seien wegen ihrer "mangelnden politischen Bindewirkung", mehr noch aber wegen der "unpräzisen Aussagen über eine Kostenübernahme" inakzeptabel. Für die an sich wünschenswerte Fusion seien auch bei prekärer Haushaltslage klare und präzise Aussagen zu den Bedingungen und Kosten unabdingbar. Die Landesregierung wird aufgefordert, diese Voraussetzungen zu garantieren; im Rahmen der Beratungen zum Fusionsgesetz müssten sie dann parlamentarisch abgesichert werden, heißt es in der Resolution. Und abschließend: "Der Gesetzentwurf zur Fusion der Universitäten Duisburg und Essen in seiner jetzigen Form ist zurückzuweisen".
Das Kuratorium der Universität hat unter anderem die Aufgabe, der Hochschulleitung bei wichtigen Entscheidungen beratend zur Seite zu stehen. Vorsitzender ist kraft Amtes der Oberbürgermeister der Stadt Essen, stellvertretender Vorsitzender - ebenfalls kraft Amtes - der Rektor der Hochschule. Neben allen weiteren Rektoratsmitgliedern gehören dem Gremium prominente Vertreter des öffentlichen Lebens an.
Redaktion: Monika Rögge, Telefon (02 01) 1 83 - 20 85
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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regional
Wissenschaftspolitik
Deutsch
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