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Wissenschaft
Verformbarkeit von Holz ermöglicht völlig neue Einsatzmöglichkeiten
Alle, die meinen, die Quadratur des Kreises sei eigentlich unmöglich, können jetzt eines Besseren belehrt werden.
Seit jeher galt der Werkstoff Holz als nicht verformbar. Doch neuere Forschungen beweisen das Gegenteil. Dank seiner typischen Porenstruktur kann Holz bei etwa 150 Grad Celsius verdichtet und damit auch verformt werden. Wissenschaftler um Professor Peer Haller vom Institut für Baukonstruktion und Holzbau der Fakultät Bauingenieurwesen der TU Dresden arbeiten auf diesem Gebiet sehr erfolgreich.
Durch die Verdichtungen gelingt es tatsächlich, kreisrunde Baumstämme ohne Verschnitt in Kanthölzer zu verwandeln. Inzwischen kann dieser Prozess der Verdichtung auch wieder rückgängig gemacht werden. Dadurch wird Holz noch vielfältiger einsetzbar als bisher. Belastbare Bauträger, die traditionell meist aus Stahl hergestellt wurden, können nun auf Grund der Verdichtungen auch aus Holz produziert werden. Und dabei ist fast jeder gewünschte Querschnitt denkbar.
Doch die Forscher der TU Dresden gehen noch einen Schritt weiter. Spezielle textile Verstärkungen sollen Holz noch interessanter für das Bauwesen machen. So entwickelten die Bauingenieure um Professor Haller gemeinsam mit Wissenschaftlern des Instituts für Textil- und Bekleidungstechnik der Fakultät Maschinenwesen spezielle Textilverstärkungen. In Tests konnte gezeigt werden, dass die textilverstärkten Holzbauteile simulierten Erdbebenbeanspruchungen besser standhalten als Hölzer ohne diese textilen Verstärkungen. Als besonders leichter Baustoff könnte Holz damit gerade in erdbebengefährdeten Regionen zum Baustoff der Wahl werden.
Informationen: Prof. Peer Haller, Tel.: (0351) 463 - 36305
e-Mail: Haller@bbhu01.bau.tu-dresden.de
Dresden, 24. Juli 2002
Mag - 139 Holz
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur, Biologie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Werkstoffwissenschaften
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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