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04.01.2013 10:06

Die Geburtsstunde des modernen Sozialstaats

Stefanie Bühlchen Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Tagung zu Johannes Daniel Falks Impulse für Sozialpädagogik vom 31. Januar bis 2. Februar 2013 in Weimar

    Vom 31. Januar bis 2. Februar 2013 findet eine Tagung des Instituts für Bildung und Kultur der Universität Jena sowie der Evangelischen Akademie Thüringen zu „Johannes Daniel Falks Impulse für Sozialpädagogik, Diakonie und Sozialpolitik“ anlässlich 200 Jahre „Gesellschaft der Freunde in der Not“ in Weimar statt.

    Johannes Daniel Falk gilt als einer der Väter der Jugendsozialarbeit. Im Frühjahr 1813 gründete der in Danzig geborene Sohn eines Perückenmachers gemeinsam mit dem Stiftprediger Karl Friedrich Horn die „Gesellschaft der Freunde in der Not“. Dieses soziale Netzwerk unterstützte Kinder und Jugendliche, die durch die Kriegswirren eltern- und heimatlos geworden waren. Das Institut für Bildung und Kultur der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) und die Evangelische Akademie Thüringen laden anlässlich des 200. Jubiläums dieser „Gesellschaft der Freunde in Not“ vom 31. Januar bis zum 2. Februar zur Tagung „Johannes Daniel Falks Impulse für Sozialpädagogik, Diakonie und Sozialpolitik“ in die Neue Weimarhalle in Weimar ein.

    Die religiöse Motivation und die sozialpädagogische Praxis dieses Unterstützungssystems für verwahrloste Kinder und Jugendliche sollen diskutiert werden. Vor allem aber wird es um die zivilgesellschaftliche Verantwortung im Zusammenwirken mit kirchlichen und staatlichen Stellen gehen. „Die Gründung der Gesellschaft markiert einen wichtigen Punkt in der Geschichte von Sozialpolitik und Sozialfürsorge im deutschsprachigen Raum und wird als einer der Gründungsimpulse der Diakonie und des modernen Sozialstaates angesehen“, sagt Tagungsleiter Prof. Dr. Dr. Ralf Koerrenz von der Universität Jena. Dementsprechend widmet sich Landesbischöfin Ilse Junkermann in ihrem Eröffnungsvortrag am 31. Januar um 15 Uhr den reformatorischen Impulsen Johannes Daniel Falks als Herausforderung für Kirche und Gesellschaft heute. Nach weiteren Vorträgen endet der 31. Januar mit einem öffentlichen Festvortrag (19.30 Uhr) von Prof. Dr. Friedrich Schweitzer (Universität Tübingen) über „Bildung im Horizont von Leben und Werk Johannes Daniel Falks“.

    Impulse für Sozialarbeit und Sozialpädagogik stehen am zweiten Tag im Vordergrund. „Was die Jugendsozialarbeit heute aus ihren Anfängen bei Falk lernen könnte“ ist der Vortrag von Prof. Dr. Ulrich Schwab, Ludwig-Maximilians-Universität München, um 9 Uhr überschrieben. Ab 10.45 Uhr werden verschiedene Workshops angeboten, ab 14 Uhr gibt es thematische Rundgänge auf den Spuren Johannes Daniel Falks in Weimar. Den dritten Teil der Tagung, der unter dem Titel „Kirchliche und zivilgesellschaftliche Impulse für die Neugestaltung des Sozialen“ steht, eröffnen ab 16.30 Uhr die beiden Veranstalter Prof. Dr. Dr. Ralf Koerrenz und Prof. Dr. Michael Haspel, Direktor der Evangelischen Akademie Thüringen. Koerrenz spricht „Über die Versorgung der Armen im 18. Jahrhundert. Neuansätze zwischen Subsidiarität und Paternalismus“. Haspel schließt an mit „Falks Werk als Impuls für eine zivilgesellschaftlich verantwortete Sozialstaatlichkeit aus evangelischer Verantwortung“. Um 19.30 Uhr findet eine literarisch-musikalische Lesung mit Paul Andres Freyer, Lukas Schütte und Hans Lucke unter dem Titel „Der Narr von Weimar. Falk trifft Goethe an der Himmelspforte. Sie resümieren über ihre Zeit in Weimar“ statt.

    Um sozialpolitische Perspektiven geht es am Samstag (2. Februar). „Johannes Daniel Falks Impulse für die Armenfürsorge und Sozialpolitik“ titelt der Impulsvortrag von Dr. Alexandra Schotte (Universität Duisburg-Essen) um 9 Uhr. Der Jenaer Soziologe Prof. Dr. Stephan Lessenich schließt mit seinem Vortrag zum Thema „Der Sozialstaat als Erziehungsagentur: Zur Remoralisierung des Sozialen“ an. Die Tagung mündet in eine Podiumsdiskussion ab 11 Uhr zum Thema „Johannes Daniel Falk und die Zukunft des Sozialstaates“. Hier diskutieren Thüringens Sozialministerin Heike Taubert, Pfarrer Prof. Dr. Uwe Becker, Prof. Dr. Stephan Lessenich und Dr. Alexandra Schotte. Es moderiert Prof. Dr. Michael Haspel.

    Es wird gebeten, sich möglichst bis zum 10. Januar 2013 bei der Evangelischen Akademie Thüringen (Tel.: 036202 / 98413, E-Mail: diemar[at]ev-­akademie­thueringen.de) anzumelden.

    Kontakt für die Medien:
    Prof. Dr. Dr. Ralf Koerrenz
    Institut für Bildung und Kultur der Universität Jena
    Am Planetarium 4, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 945331
    E-Mail: s8kora[at]uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.ev-akademie-thueringen.de/Akademie/programm/index.php?we_objectID=835 - weitere Informationen.


    Bilder

    Für Tagungsleiter Prof. Dr. Dr. Ralf Koerrenz von der Universität Jena kann die Gründung der „Gesellschaft der Freunde in der Not“ als „einer der Gründungsimpulse der Diakonie und des modernen Sozialstaates angesehen“ werden.
    Für Tagungsleiter Prof. Dr. Dr. Ralf Koerrenz von der Universität Jena kann die Gründung der „Gesell ...
    Foto: Peter Scheere/FSU
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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