idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
22.01.2013 10:32

Vom Zufall bei der Strömungsberechnung

Claudia Hilbert Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Björn Schmalfuß ist neuer Professor für Wahrscheinlichkeitstheorie der Universität Jena

    Die Diskussionen über die genauen Veränderungen des Weltklimas durch die globale Erwärmung nehmen kein Ende. Und tatsächlich: Auch wenn Klimaforscher in den letzten Jahren große Fortschritte erzielten, so sind die verwendeten Klimamodelle noch immer mit großen Unsicherheiten behaftet.

    Einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung „der hochkomplizierten Klimamodelle“ liefern die mathematischen Forschungen von Prof. Dr. Björn Schmalfuß von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Der neue Lehrstuhlinhaber für Wahrscheinlichkeitstheorie beschäftigt sich bereits seit vielen Jahren unter anderem mit der sogenannten Navier-Stokes-Gleichung. Mit ihr kann u. a. die Strömung von Flüssigkeiten und Gasen, wie Meeres- oder Luftströmungen, simuliert werden. „Sie ist eine der Grundgleichungen der Strömungsmechanik, die man lösen muss, um Klimaänderungen zu verstehen“, sagt Schmalfuß, der in Merseburg Mathematik studiert hat. Bedeutend seien vor allem zufällige Einflüsse wie die Brownsche Molekularbewegung, welche die temperaturabhängige Bewegung von Atomen und Molekülen beschreibt. „Der Faktor Zufall verkompliziert dabei die gesamte Berechnung enorm“, erklärt Schmalfuß.

    In früheren Forschungsprojekten arbeitete der Mathematiker bereits mit Klimaforschern zusammen. Sein Hauptinteresse gilt jedoch mathematischen Problemen. „Ich gehe den Dingen einfach gern auf den Grund“, so der gebürtige Dessauer.

    Seit seiner Promotion im Jahr 1986 widmet sich der forschungsorientierte Mathematiker dem Zufall in dynamischen Systemen sowie nicht-autonomen Gleichungen. Auch in seinen zwei Habilitationen im Bereich Stochastik (Merseburg) sowie in der Mathematik (Bremen) beschäftigte sich Schmalfuß mit diesem Thema. Anschließend war er als Professor für Stochastik an der Hochschule Merseburg und als Professor für Mathematik an der Universität Paderborn tätig.

    Unter zwei Rufen entschied er sich nun für die Universität Jena, „weil hier die Mathematik eine lange Tradition hat und ein hohes Ansehen genießt.“ Von Jena aus will der 56-Jährige mit seinen Partnern in Spanien, China, den USA und der Ukraine, die er durch gemeinsame Projekte und mehrere Auslandsaufenthalte kennt, weiterhin an der Lösung der Navier-Stokes-Gleichung unter Einbeziehung des Zufalls arbeiten.

    „In der Zeit meiner Promotion war Zufall ein ziemlich neues Thema in komplexen Gleichungen der Naturwissenschaften“, so der Mathematiker. Aber auch heute noch gebe es in diesem Gebiet genügend ungelöste Probleme. Nicht umsonst zählt die Lösung eines bestimmten Typs der Navier-Stokes-Gleichung als eines der sieben sogenannten Millennium-Probleme der Mathematik – nicht nur Klimaforscher würden das Ergebnis begrüßen.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Björn Schmalfuß
    Institut für Stochastik der Universität Jena
    Ernst-Abbe-Platz 2, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 946253
    E-Mail: bjoern.schmalfuss[at]uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de


    Bilder

    Der neue Lehrstuhlinhaber für Wahrscheinlichkeitstheorie der Universität Jena: Prof. Dr. Björn Schmalfuß.
    Der neue Lehrstuhlinhaber für Wahrscheinlichkeitstheorie der Universität Jena: Prof. Dr. Björn Schma ...
    Foto: Anne Günther/FSU
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Mathematik
    regional
    Personalia
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).