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Wissenschaft
Die studentische Initiative SOPA setzt ihre Gesundheits-Projekte in Albanien fort und will in Zukunft aber auch Studenten anderer Fachrichtungen gewinnen
Die Hitze in Albaniens Hauptstadt Tirana bringt den akademischen Betrieb der Universität fast vollständig zum Erliegen. Die Studenten fahren im Sommer aufs Land, um ihre Familien zu besuchen. Doch ein gutes Dutzend albanischer Medizinstudenten kehrt für ein verlängertes Wochenende (18.- 22. Juli) in die Hauptstadt zurück, um am zweiten Seminar einer notfallmedizinischen Projektreihe der "Studentischen Organisation Pro Albanien", kurz SOPA der Universität Witten/Herdecke (UWH) teilzunehmen.
Gespielte Fallgeschichten mit bewusstlosen Patienten stehen im Mittelpunkt des praktischen Teils, der an Erfahrungen eines Seminars von Anfang Juni 2002 anknüpft. Ziel ist es, den albanischen Studierenden praktische Kenntnisse in konkreten Notfallsituationen und theoretische in Gesundheitsökonomie zu vermitteln: "Theoretisch macht man den albanischen Kommilitonen nichts vor, aber es gibt noch viel Nachholbedarf an praktischen Fähigkeiten", zieht der 25-jährige UWH-Medizinstudent Florian Hildenbrand, der das Seminar leitete, Bilanz. Jedoch sieht er bereits Fortschritte im Vergleich zum ersten Veranstaltungsteil: "Das Beatmen von Trainingspuppen funktionierte schon viel besser", freut er sich. Für den theoretischen Teil konnten die Macher von SOPA den Wittener Internisten Nik Konecny gewinnen.
Er sprach über Kinder in speziellen Notfallsituationen und gab den Teilnehmern Grundlagen über den Umgang mit komatösen Patienten mit auf den Weg.
Doch nicht nur die Albaner lernten, auch die Deutschen, als sie am letzten Tag ihres Aufenthaltes eine Ambulanz im Zentrum Tiranas besuchten. "Die Patienten werden dem Arzt hier nach der Adresse zugeteilt?", wunderte sich Nik Konecny über den hohen Organisationsgrad. Allerdings ist die Ambulanz in technisch schlechtem Zustand. Das ganze System stützt sich im Wesentlichen auf die Fähigkeiten der Ärzte, das Material ist immer sehr knapp. "Das ist der Punkt wo unser System nicht funktioniert", gibt Marsela Shani zu, die für das Projekt verantwortliche Medizinstudentin an der Universität von Tirana.
Im kommenden Wintersemester will die SOPA ihre Aktivitäten auch auf andere Fakultäten der UWH ausdehnen, geplant ist eine Kooperation zum Thema interkulturelle Kommunikation. Die Stiftung Mercator aus Essen fördert das Engagement der SOPA mit insgesamt 35.000 Euro.
Kontakt (SOPA): Fabian Moselewski, Tel.: 02302/962657,
Kontakt (Projekt): Michael Gagesch, Tel.: 02302/978543
eMail: proalbanien@web.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Medizin, Wirtschaft
regional
Studium und Lehre
Deutsch
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