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Professor Hans-Georg Bohle vom Südasien-Institut der Universität Heidelberg: "Katastrophenvorbeugung ist sinnvoller als Katastrophenmanagement" - Tagung in Johannesburg erarbeitet einen Aktionsplan zum Schutz globaler Ressourcen
Vom 26. August bis zum 4. September 2002 wird in Johannesburg der Weltgipfel über Nachhaltige Entwicklung stattfinden. Es wird dies die größte Tagung sein, die jemals in Afrika stattgefunden hat. Um die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf schwierige Zukunftsfragen zu lenken, treffen sich nicht nur zahlreiche Staatsoberhäupter und Delegierte nationaler Regierungen, sondern auch Vertreter von Hilfsorganisationen, Repräsentanten der Geschäftswelt und Industrie, Vertreter von lokalen Behörden und Gewerkschaften, sowie Abgeordnete von Bauernverbänden und indigenen Bevölkerungsgruppen.
Genau zehn Jahre nach dem Weltgipfel über Nachhaltige Entwicklung in Rio, in dem der Aktionsplan "Agenda 21" erstellt worden war, soll der Weltgipfel in Johannesburg (auch Rio+10 genannt) herausfinden, was von den Empfehlungen zum Beispiel über den Schutz natürlicher Ressourcen, die Verbesserung der Lebensqualität von Armutsgruppen und die Entwicklung im Bereich der Grundbedürfnisse Nahrung, Wasser, Wohnen, Energie, Gesundheitsdienste und wirtschaftliche Sicherheit tatsächlich umgesetzt worden ist, und wo die wichtigsten Defizite liegen. Der Weltgipfel in Johannesburg wird erneut einen Aktionsplan erarbeiten, bei dem der Schutz der globalen Ressourcen sowie Zugang zu Gesundheit und Wohlstand für alle im Mittelpunkt stehen wird.
Von Seiten der Universität Heidelberg wird der Geograph Prof. Dr. Hans-Georg Bohle vom Südasien-Institut aktiv am Weltgipfel in Johannesburg teilnehmen. Als Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des "Deutschen Komitees für Katastrophenvorsorge" (DKKV) und der Kommission über Katastrophenvorbeugung des "International Council for Science" (ICSU) wird Prof. Bohle zuerst einen Vortrag über "Katastrophenvorsorge, soziale Verwundbarkeit und nachhaltige Lebenssicherung" halten, der im Rahmen eines Rundgesprächs stattfinden wird, an dem auch Vertreter des deutschen Bundestages, des Auswärtigen Amtes und der UNO teilnehmen werden. Ein zweiter Vortrag von Prof. Bohle über "Naturkatastrophen und Migration" findet im Rahmen einer Sitzung der Weltorganisation "International Organization for Migration" (IOM) statt. Flüchtlingsströme im Gefolge von Naturkatastrophen, insbesondere bei Dürren und Hungerkrisen, sind nicht nur humanitäre Katastrophen, sondern bedrohen auch weltweit Frieden und Stabilität, Wirtschaftswachstum und nachhaltige Entwicklung.
In beiden Vorträgen wird die These vertreten, dass nachhaltige Entwicklung ohne eine systematische Berücksichtigung und Bekämpfung von Naturkatastrophen nicht möglich ist, und dass Katastrophenvorbeugung allemal sinnvoller ist als reines Katastrophenmanagement oder bloßer Wiederaufbau nach dem Eintritt von Katastrophen.
Rückfragen bitte an:
Prof. Hans-Georg Bohle
Südasien-Institut der Universität Heidelberg
Abteilung Geographie
Tel. 06221-548951, Fax 545926
hgbohle@sai.uni-heidelberg.de
allgemeine Rückfragen von Journalisten auch an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221-542310, Fax 542317
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Geowissenschaften, Gesellschaft, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
Deutsch
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