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26.08.2002 13:10

Prognosemodell: Rot-Grün bleibt stärkste Kraft

Achim Fischer Abteilung Kommunikation
Universität Mannheim

    Wählermodell bestätigt seine bisherige Prognose für Bundestagswahl/ Deutsch-Amerikanisches Forscherteam errechnet mit Prognosemodell 47,1 Prozent für Rot-Grün / Vertrauen in den Bundeskanzler entscheidend

    Die rot-grüne Koalition wird in bei der kommenden Bundestagswahl mit einmit einem Stimmanteil von 47,1 Prozent stärkste Kraft im Deutschen Bundestag bleiben. Das prognostizieren Politikwissenschaftler der Universität Mannheim und der State University New York mit einem Wählermodell, das den Zweistimmenanteil der Regierungsparteien bestimmt. Während alle großen Meinungsforschungsinstitute die rot-grüne Koalition seit langem als Verlierer xx sehen, bestätigen die jüngsten Berechnungen des Forscherteam von Prof. Dr. Helmut Norpoth (Stony Brook) und Dr. Thomas Gschwend (Mannheim) CDU/CSU zusammen mit FDP auf Platz 1 sehen, erneut ihre Prognose für Rot-Grün mit einem Stimmanteil von 47,1 Prozent.Vorsprung Das müsste zu einem Sieg über CDU/CSU und FDP reichen, solange alle sonstigen Parteien, einschließlich der PDS, insgesamt mindestens 7 Prozent erringen. Ungewiss bleibt jedoch, ob die rot-grüne Regierungskoalition mit einer absoluten Mehrheit der Sitze im nächsten Bundestag rechnen kann. Dies wird vom Sitzanteil der PDS abhängen.

    Diese Prognose des Forscherteams, das sein Wählermodell im Juni der Öffentlichkeit vorgestellt hat, bestätigt weitgehend die bisherigen Vorhersagen: So errechnete das Modell für die rot-grüne Regierungskoalition bereits Mitte Juni denselben Wert wie heute, nämlich 47,1%, während es Anfang Juli 47,9% und Ende Juli 45,9% vorhersagte. Diese Berechnungen basierten auf der Kanzlerpopularität des jeweiligen Monats. Die jüngste Prognose, die sich streng an die Regel des Modells hält, berücksichtigt den Durchschnitt der Kanzlerpopularität im Juli und August. Alle benutzten Angaben zur Kanzlerpopularität wurden dabei vor dem ersten Fernsehduell erhoben.

    Während die Meinungsforschungsinstitute mit umfragegestützten Methoden immer nur Momentaufnahmen der politischen Stimmung liefern, beruht die Prognose des Forscherteams aus Stony Brook (Prof. Dr. Helmut Norpoth) und Mannheim (Dr. Thomas Gschwend) auf einem Modell, das sich Erkenntnisse der Wahlforschung zunutzen macht. Das wahlstatistische Modell, das diese Prognose für den 22. September liefert, beruht demnach auf drei Faktoren. Das sind erstens der langfristige Wählerrückhalt der Regierungsparteien - gemessen als durchschnittlicher Wahlerfolg der Regierungsparteien bei den letzten drei Bundestagswahlen, zweitens, die Popularität des amtierenden Bundeskanzlers - gemessen als mittlerer Wert jeweils ein und zwei Monate vor einer Bundestagswahl -, und drittens, der mittelfristig wirksame Prozess der Abnutzung von Regierungskoalitionen im Amt - gemessen durch die Zahl der Amtsperioden der Regierung. Mit dieser Modellgleichung lassen sich die Ergebnisse von Bundestagswahlen äußerst genau bestimmen: So wichen die tatsächlichen Stimmenanteile der Regierungsparteien (1953-1998) bislang im Schnitt nur um 1,5 Prozentpunkte von den Modellschätzungenwerten ab, und auch in Bezug auf Sieg oder Niederlage irrte sich die Modellstatistik kein einziges Mal.

    Das Modellverfahren wurde von Prof. Dr. Helmut Norpoth, State University of New York in Stony Brook, und Dr. Thomas Gschwend, Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES), entwickelt. Die State University of New York in Stony Brook gehört zu den führenden politikwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen in den USA, insbesondere im Bereich der Wahl- und Einstellungsforschung. Das MZES gehört international zu den Top- Einrichtungen im Bereich sozial- und politikwissenschaftlicher Europa-Forschung. Alle

    Projekte des 1989 gegründeten Instituts zeichnen sich ebenso wie das wahlstatistische Modell durch ihren Anwendungsbezug und ihre gesellschaftspolitische Relevanz aus. Das MZES ist das größte Forschungsinstitut der Universität Mannheim, die bundesweit zu den führenden Hochschulen im Bereich der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften zählt.

    Weitere Informationen:
    Dr. Thomas Gschwend Prof. Dr. Helmut Norpoth
    Mannheimer Zentrum für Department of Political Science
    Europäische Sozialforschung (MZES) State University of New York
    Universität Mannheim at Stony Brook
    68131 Mannheim Stony Brook, NY 11790
    0621.181.2809 (voice) 001.631.632.7640 (voice)
    0621.181.2845 (fax) 001.631.632.4116 (fax)
    Thomas.Gschwend@mzes.uni-mannheim.de Helmut.Norpoth@sunysb.edu
    http://www.sowi.uni-mannheim.de/lehrstuehle/lspol1/gschwend.htm http://www.sunysb.edu/polsci/

    Thomas Gschwend und Helmut Norpoth, "Wenn am nächsten Sonntag &: Ein Prognosemodell für Bundestagswahlen," in Wahlen und Wähler: Analysen aus Anlass der Bundestagswahl 1998, Max Kaase und Hans-Dieter Klingemann [Hg.], Opladen: Westdeutscher Verlag, 2001, 471-500.

    Aktuelle Wahlprognosen der Meinungsforschungsinstitute: www.wahlrecht.de/umfragen/index.htm


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Recht
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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