idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
27.02.2013 14:08

"INFRAKON" - Forschungspartnerschaft für eine langlebige technische Infrastruktur gegründet

Yvonne Puschatzki Universitätskommunikation
Bauhaus-Universität Weimar

    Zu einer leistungsfähigen technischen Infrastruktur gehören Verkehrswege wie Straßen, Schienen, Wasser- und Luftwege ebenso wie die Wasser- und Energieversorgung und die Abwasser- und Abfallentsorgung. Versagt diese Infrastruktur, hat dies auf unterschiedlichen Ebenen immense Auswirkungen für das Funktionieren einer Volkswirtschaft. Die individuellen Folgen hat fast jeder schon erlebt: So steht jeder Bundesbürger statistisch gesehen ca. 50 Stunden jährlich im Stau. Aber auch gesamtgesellschaftlich hat ein Versagen von technischer Infrastruktur dramatische ökonomische und ökologische Folgen, wie derzeit am Beispiel der USA beobachtet werden kann. Marode Straßen, Brücken, Staudämme, Strom- und Wassernetze führen dort inzwischen zu massiven individuellen Einschränkungen und mindern massiv die Wettbewerbsfähigkeit der Industrienation USA.

    Auch in Deutschland ist die technische Infrastruktur in einem verbesserungswürdigen Zustand, der umfangreiche Instandsetzungen und Neubauten notwendig macht. Laut Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr sind allein in Thüringen 795 von 1772 Brücken und Stützwände in einem bedenklichen Zustand. Weit mehr als die Hälfte der Ortsdurchfahrten im Freistaat sind in einem schlechten oder sehr schlechten Zustand.

    Mehr Geld ist in den nächsten Jahren für den Erhalt der technischen Infrastruktur nicht zu erwarten. Im Gegenteil - die Investitionslücke zum Erhalt dieser Infrastruktur wird in den nächsten Jahren immer größer werden. Allein im Bereich der öffentlichen Verkehrsinfrastruktur werden laut Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung in den nächsten Jahren ca. zwei Milliarden Euro zum Erhalt fehlen.

    Verschärft wird die Situation durch den Umstand, dass viele Infrastrukturbauwerke weit vor Ende der geplanten Lebensdauer massive Schäden aufweisen und die aufwendig instandgesetzten Bauteile zum Teil nach nur wenigen Jahren wieder schadhaft sind.

    Vor diesem Hintergrund hat sich die Konsortialgemeinschaft „INFRAKON – Langlebige technische Infrastruktur“ gegründet, die von Prof. Dr. Horst-Michael Ludwig am F.A. Finger-Institut für Baustoffkunde an der Bauhaus-Universität Weimar koordiniert wird. Weitere Initiatoren sind das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die engage AG, das IAB Institut für angewandte Bauforschung Weimar sowie die Materialforschungs- und Prüfanstalt an der Bauhaus-Universität Weimar.

    „INFRAKON“ hat sich zum Ziel gesetzt zusammen mit relevanten Partnern ein leistungsfähiges und praxistaugliches werkstofforientiertes Lebenszyklus-Management der technischen Infrastruktur Deutschlands zu erarbeiten, um Mängel rechtzeitig zu erkennen und Schäden nachhaltig zu vermeiden. Schlüsseltechnologien sind dabei die Baustoffkunde und die Bauchemie, da sie neue Baustoffe entwickeln, die leistungsfähiger, Ressourcen schonender, umweltfreundlicher, dauerhafter und damit wirtschaftlicher sind.

    Am 21. Februar 2013 stellte sich im Rahmen eines Workshops die Konsortialgemeinschaft „INFRAKON – Langlebige technische Infrastruktur“ erstmals einer breiten Öffentlichkeit vor. Mehr als 130 Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus Unternehmen, Verbänden, Hochschulen, Universitäten und Forschungseinrichtungen diskutierten in der ganztägigen Veranstaltung intensiv über Lösungsansätze zur Verlängerung der Lebensdauer technischer Infrastruktur.
    Der Workshop diente darüber hinaus als Partnerbörse für potentielle Partner aus Wirtschaft und Forschung zur Aus- und Bearbeitung von FuE-Projekten im Rahmen von INFRAKON. Er stellt des Weiteren die Basis für einen Projektantrag im Rahmen der Ausschreibung Zwanzig20 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung dar.


    Weitere Informationen:

    http://www.infrakon.org Hintergrundinformationen


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Bauwesen / Architektur, Umwelt / Ökologie, Verkehr / Transport, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).