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30.08.2002 11:51

Internationalisierung droht an Wohnheimplätzen zu scheitern

Katharina Kadel Geschäftsstelle
Landesrektorenkonferenz Baden-Württemberg

    Vorsitzender der Rektorenkonferenz Dieter Fritsch: "Baden-Württemberg als exportorientiertes Bundesland darf ausländische Studierende nicht wieder nach Hause schicken"

    Mit Besorgnis betrachtet Dieter Fritsch, Vorsitzender der baden-württembergischen Landesrektorenkonferenz, die jüngste Äußerung von Wissenschaftsminister Frankenberg, nach der die Aufnahme von ausländischen Studierenden an den verfügbaren Wohnheimplätzen orientiert werden soll.

    Minister Frankenberg hatte gesagt, dass Baden-Württemberg mit knapp 16 Wohnheimplätzen je 100 Studierende schon an der Spitze der alten Bundesländer liege und eine Ausweitung des staatlichen Wohnheimbaus nicht in Frage käme. "Das ist wie bei der Pisa-Studie" kommentiert Dieter Fritsch, "national mag das vielleicht gut sein, aber international sind wir damit nicht führend". Wenn es nach der Infrastruktur ginge, müssten die Universitäten fast die Hälfte ihrer ausländischen Studierenden wieder nach Hause schicken, rechnet der LRK-Vorsitzende vor: "im Durchschnitt haben wir 13 Prozent ausländische Studierende. Mindestens die Hälfte der Wohnheimplätze muss mit Inländern besetzt sein, schon um eine Ghettobildung zu vermeiden." Es blieben also maximal 8 Wohnheimplätze für 13 Ausländer, bei einem Anteil von 25 Prozent der ausländischen Studierenden in der Landeshauptstadt und einem engen privaten Wohnungsmarkt sei die Lage in Stuttgart noch prekärer.

    "Wir wollen aber, dass wir weiterhin die besten Studierenden aus dem Ausland nach Baden-Württemberg holen können" hält der Vorsitzende fest. Das Bundesland lebe davon, dass vom Ausland baden-württembergische Produkte und Technologie gekauft würden. "Wenn wir die potenziellen Werbeträger enttäuscht wieder nach Hause schicken, weil sie keine Unterkunft finden, bekommen wir international ein schlechtes Image", so Dieter Fritsch. Dringend nötig seien staatliche Programme und steuerliche Anreize für private Investoren. Hier hätten sich seitens der Landesregierung schon erste positive Rückmeldungen ergeben.

    Er rufe aber auch die privaten Vermieter dazu auf, Wohnraum bevorzugt an Studierende zu vermieten. Gerade Privatleute seien als Vermieter ausländischen Studierenden gegenüber oft sehr kritisch eingestellt. Sie seien besonders aufgefordert, zum positiven Image Baden-Württembergs als aufgeschlossenes, ausländerfreundliches Bundesland beizutragen.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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