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03.09.2002 10:40

Neue Wege bei der Behandlung der "Schmetterlings-Krankheit"

Dr. Annette Tuffs Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Heidelberg

    Medizinische Universitätsklinik bietet Patienten mit Systemischem Lupus Erythematodes eine speziellen Schulung und die Teilnahme an einer Studie an

    Patientinnen und Patienten, die an einem "systemischen Lupus Erythematodes" (SLE) leiden, können in der Medizinischen Universitätsklinik an einer speziellen Schulung teilnehmen, die sie bei dem Umgang mit ihrer chronischen Erkrankung unterstützt. Außerdem kann ihnen die Teilnahme an der Erprobung eines neuen Medikamentes (Myophenolat Mofetil) angeboten werden, das die überschießende Aktivität des Immunsystems, von der SLE gekennzeichnet ist, dämpfen soll. Gesucht werden Patientinnen und Patienten, bei denen erstmals die Niere in Mitleidenschaft gezogen worden ist.

    Typisch für SLE sind schmetterlingsförmige Hautrötungen auf Wange und Nase, die in unterschiedlichen Phasen der Erkrankung auftreten können. SLE bricht meist zwischen dem 18. und 25. Lebensjahr aus und betrifft vor allem Frauen. In Deutschland sind mehrere tausend Menschen erkrankt. SLE gehört zu den rheumatischen Krankheiten und ruft zunächst meist unspezifische Beschwerden hervor wie Gelenkschmerzen und Abgeschlagenheit. In den Blutgefässen, Gelenken, der Haut und verschiedenen Organen kann es schubweise zu Entzündungen kommen. Diese sind Folge einer überschießenden Reaktion des Immunsystems, dessen Auslöser nicht bekannt ist. "Je früher der Lupus festgestellt wird, desto eher kann eine Mitbeteiligung der Organe verhindert werden", sagt Oberarzt Dr. Christoph Fiehn, Leiter der Rheuma-Ambulanz an der Medizinischen Universitätsklinik, die regelmäßige Sprechstunden für SLE-Patienten anbietet.

    Studie: Behandlung der Nierenbeteiligung / Schulung hilft bei Krankheitsbewältigung

    In einer Studie, die an mehreren Zentren durchgeführt wird, soll nun untersucht werden, ob die Behandlung mit Mycophenolat Mofetil besser als das bisher übliche Medikament Azathioprin die Entzündung in der Niere in Schach halten kann. "Nierentransplantierte Patienten sind bereits erfolgreich mit diesem Medikament behandelt worden" sagt Dr. Fiehn, der zusammen mit Prof. Konrad Andrassy der Sektion Nephrologie der Medizinischen Klinik die Studie leitet. Dabei wurden Immunreaktionen unterdrückt, die zu einer Abstoßung des fremden Organs geführt hätten. Von diesen Studien ist bekannt, dass das Medikament sehr wirksam und verträglich ist. Die Studie bei SLE dauert insgesamt drei Jahre.

    Ein weiteres Angebot der Medizinischen Klinik ist ein Schulungsprogramm für SLE-Kranke, das von der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie und der Rheumaliga entwickelt worden ist. "Der Umgang mit dieser wenig vorsehbaren chronischen Erkrankung sollte erlernt werden", sagt Dr. Fiehn. Die Abendschulung umfasst 5 Sitzungen à 90 Minuten und wird von Dr. Fiehn sowie Fr. Dr. Christiane Bieber aus der Abteilung für Allgemeine Inneren Medizin und Psychosomatik und anderen speziell trainierten Fachexperten geleitet. Themen sind das Krankheitsbild und verwandte Erkrankungen, der Bereich Schwangerschaft und Verhütung, Therapiemöglichkeiten, der Umgang mit der Erkrankung und Stressverarbeitung/Lebensbewältigung.

    Ansprechpartner für Studienteilnahme und Patientenschulung:
    Dr. med. Christoph Fiehn
    Rheumaambulanz, Medizinische Klinik und Poliklinik V
    Hospitalstr. 3, 69115 Heidelberg
    Tel: 06221/56-8011
    E-Mail: Christoph_Fiehn@med.uni-heidelberg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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