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03.09.2002 12:33

Essener Uniklinikum veranstaltet Internationalen Kongress zur Bor-Neutroneneinfangtherapie

Monika Roegge Pressestelle Standort Essen
Universität Essen (bis 31.12.2002)

    Unter wissenschaftlicher Leitung von Professor Wolfgang Sauerwein von der Klinik für Strahlentherapie am Universitätsklinikum und unter Schirmherrschaft von Ministerpräsident Clement findet in der Zeit vom 8. bis 13. September 2002 der zehnte "International Congress on Neutron Capture Therapy" am Klinikum statt. Als Gäste werden etwa 250 Naturwissenschaftler und Ärzte aus beinahe allen Ländern der Welt erwartet. Dieser Kongress der Internationalen Gesellschaft für Neutroneneinfangtherapie wird unterstützt von der Europäischen Kommission und dem US Department of Energy.

    Besonders präzise Strahlentherapie

    Seit Jahrzehnten werden Strahlen zur Behandlung von Krebserkrankungen eingesetzt. Dabei werden jedoch nicht nur Tumorzellen, sondern auch gesundes Gewebe geschädigt. Eine präzisere Wirkung der Bestrahlung erhofft man sich von der Neutronen-Einfangtherapie, einer besonderen Form der Strahlentherapie. Medikamente, die Tumorzellen gezielt aufsuchen, werden dabei mit einer Bestrahlung kombiniert. Kurze Zeit nach der Gabe des Medikamentes, welches das Element Bor enthält, wird der Patient mit Neutronen bestrahlt, die zusammen mit dem Bor eine Nuklearreaktion erzeugen. Die Wirkung beschränkt sich dabei auf eine Zelle. So wird es im Prinzip möglich, die Krebszelle zu zerstören und gleichzeitig die gesunde Nachbarzelle zu schonen. Derzeit gibt es auf der ganzen Welt acht Zentren, die in der Lage sind, die Neutroneneinfangtherapie an Patienten im Rahmen klinischer Studien zu realisieren - fünf befinden sich in Europa. Der erste europäische Patient wurde 1997 am Forschungsreaktor der Europäischen Kommission (High Flux Reactor, HFR) in Petten, Niederlande, von einer internationalen Arbeitsgruppe unter Leitung von Professor Wolfgang Sauerwein von der Klinik für Strahlentherapie am Universitätsklinikum behandelt. Weitere Zentren wurden inzwischen in Finnland, Schweden, der Tschechischen Republik sowie in Italien eröffnet. In Japan und den USA gibt es derartige Einrichtungen bereits seit längerer Zeit.

    Standortvorteil des Universitätsklinikums

    Die Bedeutung des Universitätsklinikums Essen bei der Entwicklung der Neutroneneinfangtherapie basiert ganz wesentlich auf einem Standortvorteil, den die Essener der Landesregierung zu verdanken haben: Als eines der ganz wenigen Zentren weltweit und als einziges Zentrum in Deutschland verfügt die Strahlenklinik in Essen über die Möglichkeit, Patienten mit schnellen Neutronen zu bestrahlen. An dem seit 1978 zur Krebstherapie eingesetzten Essener Zyklotron konnte über viele Jahre hinweg auch eine richtungweisende Grundlagenforschung betrieben werden. Diese schnellen Neutronen haben etwas andere Eigenschaften als die Neutronen, die für die Bor-Neutroneneinfangtherapie notwendig sind. Die Mediziner am Essener Universitätsklinikum verfolgen nun das Ziel, auch am Zyklotron in Essen die Vorteile der Therapie zu nutzen.

    Höhepunkte des Kongresses

    Im Verlauf des Kongresses werden wissenschaftliche Preise der International Society for Neutron Capture Therapy vergeben. Mit dem Fairchild Award werden in diesem Jahr sechs Nachwuchswissenschaftler ausgezeichnet. Den Börije Larsson Award erhält Dr. Ottomar Kriz, ein Chemiker aus der Tschechischen Republik. Professor Yoshinobu Nakagawa, ein Neurochirurg aus Japan, der auf die Behandlung von Hirntumoren bei Kindern spezialisiert ist. Hält die prestigeträchtige Hatanaka Memorial Lecture.

    Redaktion: Daniela Endrulat, Telefon (02 01) 1 83 - 45 18
    Weitere Informationen: Professor Wolfgang Sauerwein, Telefon
    (0201) 7 23 - 20 52

    Universität Essen, Pressestelle, 45117 Essen
    Telefon: (02 01) 1 83-20 88 - Telefax: (02 01) 1 83 - 30 08
    e-mail: pressestelle@uni-essen.de - Internet: http://www.uni-essen.de/pressestelle
    Besucheranschrift: Universitätsstraße 2, 45141 Essen, Gebäude T01, 6. Etage, Raum B13
    Verantwortlich: Monika Rögge, Telefon: (02 01) 1 83 - 20 85


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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