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15.03.2013 10:34

Poloshirts und Kinderarbeit

Dr. Ute Schönfelder Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Jurastudenten der Uni Jena treten beim „20th Annual Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot Court“ vom 22. bis 28. März in Wien gegen knapp 300 Teams aus aller Welt an

    Ein Montagnachmittag auf dem Campus der Friedrich-Schiller-Universität Jena: Fünf Jurastudenten sitzen ziemlich gestresst vor einer Reihe Professoren und beantworten knifflige Fragen. Die Gesichter sind angespannt, niemand will eine Antwort schuldig bleiben. Was zunächst wie eine schwierige Prüfung aussieht, ist die Generalprobe für einen rechtswissenschaftlichen Wettbewerb. Denn die Studierenden bereiten sich auf ihre Teilnahme am „20th Annual Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot“ in Wien vor. Vom 22. bis 28. März werden sich die fünf Nachwuchsjuristen mit knapp 300 Teams aus aller Welt in einem fiktiven Rechtsstreit messen. Der „Willem C. Vis Moot“ ist der größte und renommierteste internationale Moot Court auf dem Gebiet des Wirtschaftsrechts.

    „Uns erwarten starke Gegner“, sagt Claudius Alexander Hüppe mit Blick auf das Teilnehmerfeld. Der 22-Jährige gehört zusammen mit seinen Kommilitoninnen Anne Katharina Stein, Beate Behrnd, Britta Schütt und Elisabeth Hamm zum Jenaer Team Auf diese warten bereits in der Vorrunde – den „General Rounds“ – die London School of Economics and Political Science, die Luigi Bocconi Universität in Mailand, die National Law University in Delhi und die Staatsuniversität Sankt Petersburg.
    Doch die Jenaer Mannschaft ist zuversichtlich. „Nachdem wir uns so lange, so intensiv vorbereitet haben, wollen wir uns nun auch endlich mit den anderen messen“, sagt Beate Behrnd. Seit Ende Oktober arbeiten die Fünf beinahe täglich gemeinsam an ihrem Fall. Unterstützt werden sie dabei von Prof. Dr. Giesela Rühl, die den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Zivilprozessrecht, Internationales Privat- und Prozessrecht, Europäisches Privatrecht und Rechtsvergleichung innehat, sowie Robert Anger und Stefan Muschol. Die beiden wissenschaftlichen Mitarbeiter haben selbst an internationalen Rechtswettbewerben teilgenommen und geben ihre Erfahrungen nun an die Studierenden weiter.

    Verhandelt wird in Wien ein kniffliger Fall: Klägerin ist die „Mediteraneo Exquisite Supply Company“, ein fiktives Unternehmen, das Freizeitkleidung vertreibt. Als der Zulieferer einer Bekleidungskette, die zum selben Mutterkonzern gehört, in Konkurs geht, erhält „Exquisite“ den Auftrag, 100.000 Poloshirts zu beschaffen. Diesen Auftrag reicht „Exquisite“ an die „Equatoriana Clothing Manufacturing“. So weit, so üblich in der globalisierten Wirtschaftswelt. „Doch die Zusammenarbeit mit dem Subunternehmen erweist sich als schwierig“, erklärt Britta Schütt. Nicht nur, dass es zu Verzögerungen der vereinbarten Liefertermine kommt. In Medienberichten wird „Equatoriana Clothing“ vorgeworfen, Kinderarbeit in einigen seiner Fabriken zu nutzen. Als das bekannt wird, will „Exquisite“ den Vertrag mit „Equatoriana“ auflösen und verlangt Schadensersatz. Das Unternehmen weist die Anschuldigungen jedoch von sich und weigert sich zu zahlen.

    „Das ist eine interessante Herausforderung, denn der Fall ist nicht klar für die eine oder andere Partei auszulegen“, so Teammitglied Elisabeth Hamm. „Es kommt darauf an, sowohl für die eine als auch die andere Seite überzeugende Argumente zu finden und diese ebenso überzeugend vorzutragen.“ Das wollen die Jenaer Studierenden nun beim Wettbewerb in Wien tun: Nachdem sie wie alle Teams im Vorfeld bereits einen Kläger- und einen Beklagtenschriftsatz vorgelegt haben, müssen sie in den mündlichen Verhandlungen beide Seiten vor einem fiktiven Schiedsgericht vertreten.

    Wie überzeugend ihnen das gelingt, wird das Abschneiden des Jenaer Teams beim Wettbewerb zeigen. Das Ziel der Studierenden ist klar: Auf jeden Fall in die KO-Runde und damit unter die besten 64 Teams kommen.

    Weitere Informationen zum „Willem C. Vis Moot“ und dem Jenaer Team sind zu finden unter: http://www.vis-moot-jena.de/

    Kontakt:
    Prof. Dr. Giesela Rühl
    Rechtswissenschaftliche Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Carl-Zeiß-Straße 3, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 942160
    E-Mail: giesela.ruehl[at]uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.vis-moot-jena.de/


    Bilder

    Das Team der Universität Jena tritt beim wirtschaftsrechtlichen Wettbewerb für Nachwuchsjuristen "Willem C. Vis Moot" gegen knapp 300 Teams aus aller Welt an
    Das Team der Universität Jena tritt beim wirtschaftsrechtlichen Wettbewerb für Nachwuchsjuristen "Wi ...
    Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende
    Recht
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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