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Wissenschaft
Prof. Feltes, Jahrgang 1951, tritt die Nachfolge von Prof. em. Dr. Hans-Dieter Schwind an. Neben den Standard-Fächern Kriminologie, Jugendstrafrecht und Strafvollzug wird der Bochumer Lehrstuhl die Themen "Kriminalpolitik" und "Polizeiwissenschaft" erstmals in Deutschland in die universitäre Forschung und Lehre aufnehmen.
Bochum, 06.09.2002
Nr. 249
Die Bochumer Kriminologie hat ein neues Gesicht
Thomas Feltes bereichert das Lehrangebot an der RUB
Elektronische Brücke zwischen Theorie und Praxis
Ein neuer Kriminologe bereichert seit dem 1. August 2002 das Lehrangebot und Forschungsspektrum der Ruhr-Universität: Prof. Dr. Thomas Feltes M.A. gibt dem Lehrstuhl für Kriminologie (Juristische Fakultät) ein neues Gesicht. Feltes, Jahrgang 1951, tritt die Nachfolge von Prof. em. Dr. Hans-Dieter Schwind an. Er vertrat die Professur bereits im vergangenen Sommersemester und hat nun den Ruf an die RUB angenommen. Seine Mitarbeit in nationalen wie internationalen Projekten, z. B. beim einzigartigen Informationsdienst "Polizei-Newsletter", wird auch den Studierenden der Rechtswissenschaft zu Gute kommen. Neben den Standard-Fächern Kriminologie, Jugendstrafrecht und Strafvollzug wird der Bochumer Lehrstuhl die Themen "Kriminalpolitik" und "Polizeiwissenschaft" erstmals in Deutschland in die universitäre Forschung und Lehre aufnehmen.
Zum Beispiel Polizei-Newsletter
Feltes ist Begründer und Herausgeber des Polizei-Newsletter, eines weltweit einzigartigen Informationsdienstes für Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte und Mitarbeiter im Bereich der Inneren Sicherheit, der u. a. über Ergebnisse und Projekte aus der Polizeiforschung informiert. Seit 1999 erscheint der Newsletter in deutscher Sprache, seit Anfang 2002 zudem in Englisch und Französisch. Nun kommt auch die spanische Ausgabe hinzu. "Die große Resonanz aus dem In- und Ausland auf diesen monatlich erscheinenden elektronischen Newsletter zeigt, dass die Brücke zwischen Forschung und Praxis auch und gerade mit elektronischen Medien geschlagen werden kann", so Feltes. Er will diesen Weg auch im Bereich der E-Learning-Angebote weitergehen und dazu das System "Blackboard" der RUB intensiv nutzen.
Bürgernahe Themen
Sein Vorgänger Hans-Dieter Schwind hat sich nicht nur als Justizminister Niedersachsens einen Namen gemacht. In der Lehre und Forschung hat er an der RUB ebenso ungewöhnliche wie öffentlichkeitswirksame Projekte angestoßen. Er ging z. B. mit seinen Studierenden "undercover" auf Kaffeefahrten, um die Tricks der Verkäufer zu untersuchen, er erforschte in einer Langzeitstudie das Sicherheitsgefühl der Bochumer Bürger und er ergründete das so genannte "Gaffer-Syndrom". Den von Schwind gesetzten Schwerpunkt "Kriminalpolitik" wird Feltes fortführen und um internationale Aspekte erweitern; die praxisorientierte Forschung wird dabei eine große Rolle spielen. Geplant sind Projekte zur Einbruchsprävention sowie eine transnationale Studie zur Gewaltanwendung durch Polizeibeamte.
Vita Thomas Feltes
Thomas Feltes wurde am 16.2.1951 in Mainz geboren. Ab 1971 studierte er Rechtswissenschaften und Pädagogik an der Universität Bielefeld, wo er 1976 das juristische Staatsexamen und 1977 den Magister-Abschluss in Erziehungswissenschaften machte. 1979 wurde er dort zum Dr. jur promoviert. Nach Tätigkeiten an den Universitäten Hamburg und Heidelberg habilitierte er sich 1992 in Kriminologie, Jugendstrafrecht und Strafvollzug an der Juristischen Fakultät der Universität Tübingen. Feltes war von 1992 bis 2002 Rektor und Professor an der Fachhochschule Villingen-Schwenningen - Hochschule für Polizei. Von 1998 bis 2002 war er Mitglied der Sucht- und Drogenkommission der Bundesregierung. Neben seiner regelmäßigen Expertentätigkeit für den Europarat und EU-Kommissionen ist Feltes auch als kriminologischer Gutachter in Strafprozessen tätig. Vor dem Hintergrund der Reform der Juristenausbildung und des Ausbaus der gestuften Studiengänge an der RUB will Feltes die Kriminologie in Bochum neu positionieren: Wenn zukünftig die Jura-Studierenden 30 Prozent des ersten Staatsexamens in einem Schwerpunktfach an der Universität und nicht mehr wie bisher beim Oberlandesgericht absolvieren können, dann bieten sich für die Kriminologie vollkommen neue Perspektiven.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Thomas Feltes M.A., Juristische Fakultät der RUB, GC 5/145, Tel. 0234/32-25245, Fax 0234/32-14328, E-Mail: mail@thomasfeltes.de, Internet: http://www.thomasfeltes.de (s.u.)
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Politik, Recht
überregional
Personalia, Studium und Lehre
Deutsch
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