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In einer Informations- und Diskussionsveranstaltung in der RUB über "Die Atomwaffentests von Indien und Pakistan - das Ende der atomaren Abrüstung?" (Montag, 22. Juni 1998, 15 Uhr, Hörsaalzentrum Ost, HZO 80) diskutieren Experten der RUB und des Hamburger Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik über die Folgen der Tests.
Bochum, 12.06.1998
Nr. 122
Atomare Abrüstung am Ende?
Atomwaffentests Indiens und Pakistans bedrohen den Frieden
Experten informieren und diskutieren in der RUB über die Folgen
Die Ruhe in den letzten Jahren hat getrogen: Die Atomwaffentests der Inder und Pakistaner verändern die Welt nachhaltiger, als viele es glauben wollen. Die Gefahr: Benachbarte verfeindete Länder zeigen sich die Zähne - mit Atomwaffen! In einer Informations- und Diskussionsveranstaltung in der RUB "Die Atomwaffentests von Indien und Pakistan - das Ende der atomaren Abrüstung?" (Montag, 22. Juni 1998, 15 Uhr, Hörsaalzentrum Ost, HZO 80) Experten der RUB und des Hamburger Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik über die Folgen. Veranstalter sind die Bochumer Gruppe der NaturwissenschaflerInnen-Initiative Verantwortung für Friedens- und Zukunftsfähigkeit, das Bochumer Veri-fi-kationsprojekt im Institut für Experimentalphysik der RUB, das Institut für Geophysik der RUB und das Institut fuer Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht der RUB. Die Medien und die Öffentlichkeit sind herzlich eingeladen.
Wenn nationale Gefühle steigen, sinkt die Kontrolle
Mit unterirdischen Kernexplosionen haben sich im Mai 1998 erst Indien und dann Pakistan zu Atommächten erklärt. Dies wird die Welt verändern, möglicherweise drastischer als bisher allgemein angenommen. Schon die USA und die damalige UdSSR waren mehrfach nur um Haaresbreite dem Ausbruch eines Atomkrieges entgangen, und es dauerte Jahrzehnte, Sicherheitsmaßnahmen und Begrenzungen zu vereinbaren. Indien und Pakistan sind direkte Nachbarn, und sie haben in Kaschmir einen unmittelbaren Konflikt, der schon mehrfach kriegerisch ausgetragen wurde. Ansteigende nationale Gefühle oder unkontrollierte Militäraktionen können - bei nur wenigen Minuten Raketenflugzeit - schnell zum Versagen der nuklearen Abschreckung führen. Aber auch weltweit sind Folgen zu befürchten. Das Auftauchen neuer Atomwaffenstaaten wird die weitere nukleare Abrüstung nicht leichter machen; zunächst China, dann Russland und auch die USA werden indische und pakistanische Atomwaffen als neue Bedrohung sehen und ihnen etwas entgegensetzen wollen.
Fragen über Fragen
Auf der Informationsveranstaltung stehen folgende Fragen zur Diskussion: Wie ordnet sich die atomare Aufrüstung in die Geschichte des Indien-Pakistan-Konflikts ein? Wie weit sind Indien und Pakistan von einsatzbereiten Atomwaffen (Bomben, Raketen) entfernt? Welche Wirkungen auf die weltweite Abrüstung sind absehbar? Wie gut hat das Verifikationssystem des Teststopp-Vertrags von 1996 bei den indischen und pakistanische Tests funktioniert? Was kann man aus den seismischen Signalen über die Tests herausfinden? Haben die Tests internationale Verträge verletzt? Was genau würde eine Anerkennung als Atomwaffenstaat bedeuten? Wie rechtmäßig wären Sanktionen? Was soll die internationale Staatengemeinschaft tun?
Auf dem Podium
Es sprechen und diskutieren:
Dr. Goetz Neuneck (Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg): Das Wettrüsten zwischen Indien und Pakistan und die Auswirkungen der aktuellen Atomwaffentests;
Prof. H.-P. Harjes (Institut für Geophysik der RUB): Die seismische Überwachung des Teststoppvertrags von 1996
Dr. M. Jost (Institut für Geophysik der RUB): Die seismische Analyse der aktuellen Atomwaffentests
Dr. H.-J. Heintze (Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht der RUB): Die völkerrechtliche Dimension der aktuellen Atomwaffentests
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geowissenschaften, Politik, Recht
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
Deutsch
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