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Wissenschaft
Von der 14. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Andrologie an der Universität Jena
Jena (06.09.02) Dass ältere Männer zunehmend mürrisch oder depressiv sind, beruht nicht nur auf psychologischen Aspekten. Auch die veränderten biologischen Funktionen spielen eine bedeutende Rolle. Mit einer bewussten und altersgerechten Ernährung kann gegengesteuert werden, ist sich Prof. Dr. Gerhard Jahreis sicher. Der Ernährungsphysiologe von der Universität Jena stellte einige Aspekte während der 14. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Andrologie (DGA) vor.
Auch wenn der Alterungsprozess beim Menschen bereits ab dem 25. Lebensjahr beginnt, so verstärkt er sich ab dem 65. Lebensjahr so drastisch, dass ihm durch eine aufmerksame Nährstoffzufuhr begegnet werden sollte. Die Zusammensetzung des Körpers verändert sich durch die Alterung: Während die Muskelmasse zurückgeht, wächst der Fettanteil. Der Energieumsatz geht um rund 20 % zurück. Dadurch verliert der alte Körper vor allem Muskelproteine, die er nicht nur für die Beweglichkeit benötigt, sondern auch für die Gesundheit. "Dass bei älteren Menschen Krankheiten einen komplizierteren Verlauf nehmen, hängt u. a. mit den niedrigeren Körperproteinreserven zusammen", erklärt Prof. Jahreis. Und solche Eiweiße sind besonders wichtig für das Immunsystem, die Wundheilung und nicht zuletzt die Sexualität. "Zur Erhaltung des Körperproteinbestands ist die Zufuhr von Eiweiß hoher Qualität erforderlich", rät Jahreis, "etwa in Form von Fleisch, Käse und Eiern". Allerdings muss der Körper gleichzeitig aktiviert werden, z. B. durch Sport oder ähnliche körperliche Aktivitäten, um weiteren Muskelabbau zu verhindern.
Neben den Proteinen spielen verschiedene Mikronährstoffe eine andere wichtige Rolle. Altersbedingten Krankheiten wie eingeschränkter Nierenfunktion, kognitivem Verfall, Depressionen oder Appetitlosigkeit kann durch die Auswahl von Lebensmitteln, die besonders reich an speziellen Nährstoffen sind, begegnet werden. "Neben der optimalen Proteinzufuhr muss beim alternden Mann der Versorgung mit den Vitaminen E, B12, C, D und Folaten sowie dem Spurenelement Zink besondere Beachtung geschenkt werden", fasst der Jenaer Ernährungswissenschaftler zusammen.
Das fast ewige Leben bleibt allerdings trotz Beachtung aller Hinweise eine Utopie: "Alle Versuche, den Alterungsprozess durch Ernährungsmaßnahmen zu verlangsamen, waren beim Menschen bisher erfolglos", sagt Prof. Jahreis.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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