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Wissenschaft
Das AIP zeichnet den britischen Astrophysiker Russell Cannon mit Johann-Wempe-Preis aus.
Dr. Russell Cannon (geb. 1942), zwischen 1986 und 1996 Direktor des Anglo-Australischen Observatoriums (AAO) Sydney/ Coonabarabran, wird dieses Jahr mit der Verleihung des Johann-Wempe-Preises für seine herausragenden Leistungen im Bereich der spektrographischen Himmelsdurchmusterung geehrt. Dr. Cannon hat maßgeblichen Anteil an der Entwicklung des "2-Grad-Instruments" (2dF), einer komplexen Glasfasertechnik, mit der die Lichtspektren von 400 Punkten gleichzeitig gesammelt und ausgewertet werden können. Bevor Dr. Cannon nach Australien ging, war er stellvertretender Direktor des Royal Observatory, Edinburgh, wo er für die photographische Durchmusterung des Südhimmels mit dem 1 m Schmidt-Teleskop, ebenfalls in Australien, verantwortlich war.
Der Preisträger wird am Freitag, den 20. September, mit einem Festakt im AIP geehrt (Begrüßung 13.30 Uhr, danach folgt ein Festvortrag von Frau Dr. Barbara Dufner (Hamburger Sternwarte und Institut für Geschichte der Naturwissenschaften, Hamburg): "Den Himmel fest im Blick - der Astro-Optiker Bernhard Schmidt".) Um 14.30 Uhr wird der Wempe-Preis vom Vorsitzenden des Kuratoriums des AIP, Dr. H. - U. Schmidt, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, feierlich übergeben. Dr. Cannon wird anschließend um 15.00 Uhr am AIP einen Preisvortrag zum Thema "Die Entwicklung der astronomischen Spektroskopie" halten (in Englisch).
Prof. Dr. Johann Wempe (1906-1980), der letzte Direktor des Astrophysikalischen Observatoriums Potsdam, zu dessen Gedenken der Preis eingerichtet wurde, hatte sein Vermögen testamentarisch dem Zentralinstitut für Astrophysik vermacht, um die Lebensbedingungen der Mitarbeiter des Instituts zu verbessern. Der Johann-Wempe-Preis greift auf den verbleibenden Teil jenes Erbes zurück.
Seinen Aufenthalt in Potsdam wird Dr. Cannon für wissenschaftliche Gespräche mit seinen Kollegen am AIP nutzen. Das Forschungsinteresse des Preisträgers gilt vor allem den Kugelsternhaufen, insbesondere der Elementhäufigkeit in ihnen - einem guten Anknüpfungspunkt zu der Arbeitsgruppe "Sternentstehung" unter der Leitung von Dr. Hans Zinnecker.
Die Glasfasertechnik des "2dF"-Instruments erlaubt die simultane Aufnahme von 400 Punkten innerhalb eines Winkels von 2 Grad. Damit wurde es möglich, die Rotverschiebung von einer Viertel Million Galaxien zu messen, zehnmal mehr als vorherige Durchmusterungen. Das AIP verfügt mit dem Potsdamer Multi-Apertur Spektrometer (PMAS) ebenfalls über ein Instrument mit Multifasertechnik, wodurch sich ein weiteres interessantes Kooperationsfeld mit dem Preisträger eröffnet.
Festakt:
Fr. 20.09.02
Zeit:
13.30 Uhr - 16.00 Uhr
Ort:
AIP, Babelsberg, Hörsaal im Schwarzschildhaus
Links:
Mehr zu 2dF und dem Anglo-Australian-Observatory:
www.aao.gov.au
Zu Johann Wempe:
www.aip.de/misc/Wempe/who.html
Zum Johann-Wempe-Preis:
www.aip.de/misc/Wempe/rules.html
Ansprechpartner:
Dr. Hans Zinnecker, Tel.: 0331-7499-347
http://www.aip.de/misc/Wempe/who.html
www.aip.de/misc/Wempe/rules.html
Dr. Russell Cannon (Bild: AAO)
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Mathematik, Physik / Astronomie
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
Deutsch
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