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10.09.2002 12:41

Zweites TV-Duell: Heftiger Schlagabtauschs bleibt ohne Effekt

Guenter Barthenheier M. A. Dezernat Kommunikation
Otto-Friedrich-Universität Bamberg

    Experiment von Bamberger Politikwissenschaftler zur zweiten TV-Debatte sieht den Kanzler leicht im Vorteil - der Einfluss auf die Wahlabsicht ist aber gering

    Bamberg. Gerhard Schröder hat das zweite TV-Duell gegen Edmund Stoiber knapp für sich entschieden - zu diesem Ergebnis kommen die Politikwissenschaftler Thorsten Faas und Jürgen Maier von der Universität Bamberg, die die Wirkungen der Debatte im Rahmen eines Experiments untersucht haben.

    Insgesamt 35 Personen aus der Region Bamberg nahmen an dem Experiment teil, das so aufgebaut war, dass die Teilnehmer ihre Eindrücke von den beiden Kontrahenten sofort während der Debatte festhalten konnten. Damit lassen sich Aussagen der Kandidaten direkt mit den Reaktionen des Publikums verknüpfen. Nach ersten Ergebnissen ist Schröder während der Debatte insgesamt etwas besser bewertet worden als sein Herausforderer. "Insbesondere seine klare Absage an die PDS und seine Position in der Irak-Frage fanden die Zustimmung der Teilnehmer", erläutert Faas. Allerdings fiel der Kompetenzvorsprung des Kanzlers in der Außenpolitik nicht mehr ganz so deutlich aus wie noch beim ersten TV-Duell. Darüber hinaus sammelte Schröder Pluspunkte, indem er Stoiber unter Verweis auf seine Biographie in der Bildungspolitik attackierte. Stoiber indessen hinterlies bei den Teilnehmern erneut einen besseren Eindruck bei den Themen Arbeitsmarkt und Soziales.

    In der Gesamtbewertung lag Schröder jedoch leicht vor Stoiber: 57% fanden den Auftritt des Kanzlers "gut" oder "sehr gut", den Auftritt Stoibers dagegen bewerteten nur 51% der Teilnehmer mit "sehr gut" oder "gut". Wie schon beim ersten Duell konnten die SPD und ihr Vorsitzender daraus aber kein unmittelbares Kapital schlagen: "Wir können praktisch keine Veränderungen in der Partei- oder Kanzlerpräferenz beobachten", so Maier.

    Der neue Stil der Debatte stieß hingegen auf weniger Gegenliebe als beim letzten Mal. Zwei Dritteln hat die Debatte gut gefallen - deutlich weniger als noch beim ersten Duell, das 84% positiv bewerteten. Auch konnten die Teilnehmer weniger Informationen sammeln als beim ersten Aufeinandertreffen: "Es war eben keine Premiere mehr. Während vor zwei Wochen noch 60% unserer Teilnehmer gesagt haben, dass sie zumindest einige neue Informationen gewonnen haben, liegt dieser Anteil nach dieser Debatte nur bei knapp 40%", sagt Faas. Darüber hinaus ist auch der Einfluss, den die Befragten dem TV-Duell für ihre Wahlentscheidung beimessen, nach der Debatte deutlich gesunken, so die beiden Politikwissenschaftler. Ob diese Einschätzung tatsächlich Bestand hat, wollen die beiden Forscher mit einer abschließenden Telefonumfrage zum tatsächlichen Wahlverhalten am 22. September klären.

    Für Rückfragen steht Thorsten Faas, M.Sc. (LSE), der das Projekt an der Universität Bamberg betreut, gerne unter der Telefon-Nummer 0951-863-2726 oder per E-Mail unter thorsten.faas@sowi.uni-bamberg.de zur Verfügung.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Recht
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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