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Für Profifußballer ist der „Speed Court“ inzwischen zu einem unverzichtbaren Trainingsinstrument geworden. Dieses System setzt sich aus mehreren Matten mit integrierten Sensoren zusammen. Darauf trainieren sogar die Spieler von Real Madrid, um ihre Reaktionszeiten zu verbessern. Der Speed Court berechnet die Zeit, die ein Spieler braucht, bis er alle Sensoren berührt hat. Damit können die Trainer genau die Schwachstellen erkennen, die es auszumerzen gilt. Bislang ist der Speed Court allerdings nur als zweidimensionales System verfügbar. Das soll sich nun ändern, damit auch Sportarten wie Tennis, Boxen oder Tanzen damit trainiert werden können.
Das ist das Ziel von Prof. Dr. Markus Haid vom Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik der Hochschule Darmstadt (h_da). Er hat im Wintersemester seine Studierenden bereits 15 Grobkonzepte entwickeln lassen, die dem Hersteller des „Speed Court“, der Firma „Globalspeed“ aus Hemsbach, vorgestellt wurden.
An die Arbeit der h_da-Studierenden soll in Kürze ein groß angelegtes Forschungsprojekt anknüpfen, für das Haid gerade die finanzielle Förderung zusammen mit Globalspeed und einem weiteren Industriepartner beantragt hat.
Sensoren stehen im Mittelpunkt der Forschungsarbeit von h_da-Professor Markus Haid, der an der Hochschule das „Kompetenzzentrum für angewandte Sensorsysteme“ (CCASS) leitet. Hier wird hauptsächlich daran geforscht, wie sich bewegte Objekte im Raum mit Sensoren verfolgen lassen.
In seinen Seminaren legt Haid großen Wert auf Praxisnähe. Er lässt seine Studierenden Aufgaben wie in der Industrie bearbeiten. So auch in der Laborveranstaltung Sensorik, welche die Grundlage für das geplante Forschungsprojekt zur Weiterentwicklung des Speed Court ist: Die etwa 50 Studierenden hatten in einem ersten Schritt verschiedene Sensoren kennengelernt. Für das Projekt standen den 15 Gruppen ein Infrarot, ein Ultraschall- und ein Inertialsensor sowie eine Webcam zur Verfügung. Darüber hinaus konnten die angehenden Elektrotechnik-Ingenieure eine Kinect-Sensorleiste nutzen. Diese ist vor allem als Zubehör der Spielkonsole Xbox 360 bekannt.
In der zweiten Phase haben die Studierenden in den 15 Gruppen jeweils eine Machbarkeitsstudie durchgeführt, um zu testen, ob ihre Lösungsansätze korrekt sind. Im Anschluss daran haben sie ihre Konzepte verfeinert und durchgeführt. Den Studierenden stand während des Seminars über 15 Wochen hinweg der Speed Court von Globalspeed zur Verfügung.
Nach der Bearbeitungszeit des Forschungsauftrags haben die Seminarteilnehmer ihre Konzepte dem Kooperationspartner in Form einer Postersession vorgestellt. Frank Eppelmann, Geschäftsführer der Globalspeed GmbH, zeigte sich äußerst zufrieden: “Ich bin wirklich erstaunt, mit welcher Leidenschaft die Studierenden das Thema bearbeitet haben.” Entstanden sind in den Gruppen unter anderem Grobkonzepte zu den Sportarten Tennis, Badminton und Boxen. Um brauchbare Daten zu erhalten, haben die Kursteilnehmer die Sensoren auf den Schlägern, den Boxhandschuhen sowie auf ihren Körpern befestigt. Eine weitere Gruppe von Studierenden beschäftigte sich darüber hinaus mit der Frage, ob ein dreidimensionaler Speed Court auch beim Tanzen zur Analyse eingesetzt werden kann.
Professor Haid sieht in dem Forschungsprojekt eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten: “Globalspeed hat durch die Studierenden neue Ideen für ihr Produkt bekommen und die Hochschule Darmstadt konnte ein spannendes Seminar mit Bezug zur Praxis anbieten. Auch dadurch waren die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer höchstmotiviert.”
Studierende diskutieren mit Prof. Dr. Markus Haid die Erweiterung des Speed Court für´s Boxen
Bild: Jens Steingässer
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Zukünftig soll der Speed Court auch zum Training im Tennis eingesetzt werden können
Bild: Jens Steingässer
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Elektrotechnik, Sportwissenschaft
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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