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Wissenschaft
Wie waren die römischen Soldaten ausgerüstet, die im Jahre 9 n. Chr. durch eine Senke in Kalkriese bei Bramsche zogen? Welche Waffen führten sie mit sich? Wie gestalteten sie ihr tägliches Leben? Antworten auf diese Fragen bietet ein "Klick" ins Internet: Unter der Adresse http://www.geschichte.uni-osnabrueck.de/projekt/start.html ist eine Fülle von Materialien zu finden, die sich mit dem Themenkomplex "Rom und Germanien" und insbesondere den Ausgrabungen in Kalkriese beschäftigt. Die inzwischen international ausgezeichnete WWW-Präsentation ist das Ergebnis einer Übung zum Thema "Geschichte und EDV", die der Althistoriker Dr. Wolfgang Spickermann zusammen mit Karsten Bunz und Markus Schulz im vergangenen Sommersemester an der Universität Osnabrück angeboten hat.
Pressemitteilung
Osnabrück, 16. Juni 1998 / Nr. 89/98
Im Internet auf den "Spuren" von Varus
Studierende gestalteten WWW-Präsentation mit Materialien zu den Ausgrabungen von Kalkriese
Wie waren die römischen Soldaten ausgerüstet, die im Jahre 9 n. Chr. durch eine Senke in Kalkriese bei Bramsche zogen? Welche Waffen führten sie mit sich? Wie gestalteten sie ihr tägliches Leben? Antworten auf diese Fragen bietet ein "Klick" ins Internet: Unter der Adresse http://www.geschichte.uni-osnabrueck.de/projekt/start.html ist eine Fülle von Materialien zu finden, die sich mit dem Themenkomplex "Rom und Germanien" und insbesondere den Ausgrabungen in Kalkriese beschäftigt. Die inzwischen international ausgezeichnete WWW-Präsentation ist das Ergebnis einer Übung zum Thema "Geschichte und EDV", die der Althistoriker Dr. Wolfgang Spickermann zusammen mit Karsten Bunz und Markus Schulz im vergangenen Sommersemester an der Universität Osnabrück angeboten hat.
Dr. Spickermann: "Ziel unserer Arbeit war es, die für das Thema ,Rom und Germanien' und die Kalkriese-Grabungen relevanten althistorischen und archäologischen Quellen und Texte für ein möglichst breites Publikum wissenschaftlich zu präsentieren." So bietet die von den Studierenden erarbeitete Materialsammlung eine Einführung in die römische Germanienpolitik in augusteisch-frühtiberischer Zeit, ergänzt durch Kartenmaterial zu den römischen Militärlagern sowie den spezifischen Verhältnissen im Raum Kalkriese. Weitere grundlegende Informationen bieten eine zweisprachige Zusammenstellung von Berichten antiker Autoren zur "Varusschlacht", ein Überblick über die Struktur des römischen Heeres und die Stammbäume der Familien des Quintilius Varus und des Arminius. Die Internet-Präsentation zeigt schließlich die wichtigsten militärischen und zivilen Funde aus den Grabungen in Kalkriese. Neben Erläuterungen und Rekonstruktionen der Fundstücke stellt die Materialsammlung auch die in Kalkriese gefundenen Münzen vor. Schließlich können sich Internet-Besucher anhand ausgewählter Beispiele über die Rezeption der "Varusschlacht" in Kunst, Architektur, Literatur und Geschichtsschreibung seit der Frühen Neuzeit informieren.
Die Kalkriese-Präsentation ist das zweite Internet-Projekt der Alten Geschichte an der Universität Osnabrück. Bereits seit 1996 können sich Fachleute ebenso wie interessierte Laien im Internet über "Römische Inschriften in Germanien" informieren. Mit beiden Projekten haben die Osnabrücker Althistoriker internationale Aufmerksamkeit gefunden, so Dr. Spickermann. Der Wissenschaftler hat die Internet-Präsentationen während einer Tagung im Herbst 1997 in Rom vorgestellt. Seitdem gebe es zahlreiche anerkennende Kritiken aus Großbritannien, Italien, Österreich und der Schweiz. Der bisher größte Erfolg: Das Kalkriese-Projekt wurde im vergangenen Jahr mit dem GK-Award ausgezeichnet. Die archäologische Gesellschaft "D'Georges Kayser Altertumsfuerscher" aus Luxemburg vergibt diesen Preis für die weltweit besten archäologischen Internet-Seiten. Aber auch im schulischen Bereich ist das Osnabrücker Unternehmen auf Interesse gestoßen: Ein altsprachliches Gymnasium in Hannover setzt die Kalkriese Seiten auf CD-Rom bereits im Unterricht ein. Dr. Spickermann: "Für die Zukunft ist geplant, die Homepage durch neue Ergebnisse ständig zu aktualisieren und auch thematisch zu erweitern."
Kontaktadresse:
Dr. Wolfgang Spickermann
Universität Osnabrück
Fachbereich Kultur- und Geowissenschaften
Fachgebiet Alte Geschichte
Schloßstraße 8, 49069 Osnabrück
Tel. (0541) 969-4389, -4395, Fax (0541) 969-4397
E-Mail: wolfgang.spickermann@uni-osnabrueck.de
http://www.geschichte.uni-osnabrueck.de/projekt/start.html
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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