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13.09.2002 17:45

(N)ONLINER Atlas 2002: Internetnutzung von Frauen und Männern in Deutschland

Christina Haaf M. A. Pressestelle
Kompetenzzentrum Technik - Diversity - Chancengleichheit e.V.

    Männer sind drin, Frauen nicht.
    Bei der Steigerung der Internet-Nutzung sind Frauen ausschlaggebend.

    Berlin/Bielefeld. Männer sind drin, Frauen nicht: Diese Behauptung kann jetzt erst-mals mit genauen Zahlen und Fakten untermauert werden. Nach der Sonderaus-wertung des "(N)onliner Atlas 2002", die vom Verein "Frauen geben Technik neue Impulse e.V." gemeinsam mit der Initiative D21 und TNS Emnid durchgeführt wurde, sind über die Hälfte der Männer im Netz, aber nur gut ein Drittel der Frauen. Etwa die Hälfte der Bevölkerung sind Offliner, davon fast 60 Prozent Frauen. Geht es jedoch um positive Internet-Bilanzen, sind bundesweit die Frauen ausschlaggebend.

    Alle von Emnid erhobenen Daten bei 30.000 Personen über 14 Jahren zur Online-Nutzung, Nutzungsplanung und Nichtnutzung wurden erstmals für Männer und Frauen getrennt ausge-wertet. Ziel der Untersuchung ist es, durch die verbesserte Daten-lage die Maßnahmen der Politik und Aktivitäten der Wirtschaft genauer auf die Ziel--gruppe Frauen zuschneiden zu können. Die größten Gruppen von Nicht-Nutzerinnen sind 7,6 Millionen Renterinnen, 3,4 Millionen Hausfrauen und 3,2 Millionen weibliche Angestellte. Die Ursachen liegen in der Bildung, bei den Kosten und einer viel zu geringen Alltags- und Nutzenorientierung für diese unter-schied-lichen Zielgruppen.

    Im Länder-Ranking ist Schleswig-Holstein Spitze, weil die Onliner-innen-Quote mit 41,3 Prozent hier die beste ist. Dagegen ist das Saarland Schlusslicht bei den alten Ländern aufgrund der geringen Anzahl von Frauen (26,4 Prozent), die das Internet nutzen. Das Stadt-Landgefälle ist vor allem männlich dominiert: Männer sind in ländlichen Gebieten deutlich seltener Onliner, bei Frauen gibt es nur in den neuen Bundes-ländern einen geringen Unterschied.

    Insgesamt driftet die Kluft zwischen Männern und Frauen immer weiter auseinander! Die Zahl der Nutzungsplanerinnen geht zurück. Der Zuwachs bei den Onlinerinnen betrug statt erwarteter 10 nur 4 Prozent. Das große Online-Potenzial aber liegt trotzdem bei den Frauen - vor allem bei den 12,6 Millionen nicht berufstätigen Frauen, die offline sind.

    Entscheidend für die Nutzung des Internet sind zielgruppenorientierte Bildungs-angebote, Geräte und Kosten. Die Initiative D21 und der Verein "Frauen geben Technik neue Impulse" fordern:

    · Internetstudien müssen nach den Interessen und Wünschen von Frauen und Männern ausgewertet werden. Europäische Studien zeigen für Deutschland die deutlich höheren Sicherheitsbedürfnisse von Frauen bei Onlinebanking und Interneteinkäufen.

    · Wer Millionen von Offlinerinnen für die kontinuierliche Internetnutzung gewinnen will, muss Zugangsorte nutzen und ausstatten, an denen sich Frauen auch im Alltagsleben treffen und wohl fühlen. Gut funktionierende Infrastrukturen von Kirchen, Vereinen und aktiven Gruppen müssen im städtischen und ländlichen Raum für die Internetbildung genutzt, ausgestattet und unterstützt werden.

    · Um eine neue Klientel von berufstätigen Frauen mit Mehrfachbelastungen nicht nur zum Schnuppern zu gewinnen, sondern auch im Internet zu halten, müssen service-freundliche, zeitsparende und gut betreute Online-Angebote bereit gehalten werden.

    · Unternehmen müssen sich bei Hard- und Softwareentwicklung verstärkt an der Vielfalt der weiblichen und männlichen Nutzergruppen orientieren und diese aktiv in die Entwicklung einbeziehen.

    · In einem nationalen Benchmarking muss die positive Weiterentwicklung des Internetzugangs von Frauen und Männern in den Bundesländern gezielt verfolgt und honoriert werden.

    Frauen und Männer, die das Internet bewusst nicht nutzen, können nur dann gewonnen werden, wenn ihre materielle Situation, ihr Umfeld und ihre Interessen bei der Realisierung von Kampagnen und Internetprojekten einbezogen werden. Für die Frauen handelt es sich nicht um einen schlichten "Nachholbedarf", sondern um die Berücksichtigung ihrer auch innerhalb der Generationen deutlich unterschiedlichen Lebensumstände und Arbeitssituation.

    Bisher sind nur wenige bundesweite Aktionen und Netzangebote unter Heran-ziehung dieser Faktoren erfolgreich: So setzt beispielsweise der Verein "Frauen geben Technik neue Impulse" durch seine bundesweiten Internet- und IT-Projekte in private-public-partnership mit jährlich 33 Millionen Zugriffen und 3,1 Millionen Seitenaufrufen neue Maßstäbe.

    Rückfragen an:
    Barbara Schwarze | Frauen geben Technik neue Impulse e.V.
    Tel: 0521 - 106 73 21 | schwarze@kompetenzz.de

    Norbert Eder | Initiative D21
    Tel: 030 - 3115 13 90 | norbert.eder@initiatived21.de

    Nina Fluck | eMind@emnid
    Tel: 0521 - 925 76 30 | nina.fluck@emnid.tnsofres.com

    Die Initiative D21 ist ein gemeinnütziger, branchenübergreifender Verein von rund 300 Unternehmen mit dem Ziel, in Zusammenarbeit mit Politik und Verwaltung den Wandel von der Industrie- zur Informationsgesellschaft in Deutschland zu beschleunigen und die Chancen für Wachstum und Beschäftigung zu nutzen.

    Eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Sonderauswertung des (N)ONLINER Atlas 2002 finden Sie im Internet unter:
    http://www.kompetenzz.de/download/12_9nonlinergenderauswertung_summary.pdf

    Die Sonderauswertung kann für den Unkostenbeitrag von 60 Euro
    bei Frau Marion Schirnker bestellt werden.
    Bestellung per Mail: schirneker@kompetenzz.de
    Bestelladresse:
    Frauen geben Technik neue Impulse e.V.
    Fachhochschule Bielefeld
    Frau Marion Schirneker
    Wilhelm-Bertelsmann-Str.10
    33602 Bielefeld


    Weitere Informationen:

    http://www.kompetenzz.de/download/12_9nonlinergenderauswertung_summary.pdf
    http://www.emnid.tnsofres.com/
    http://www.initiatived21.de/
    http://www.frauen-technik-impulse.de/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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