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Wissenschaft
DER DEUTSCHE STUHL*
Eine Live Performance
mit ehemaligen Folteropfern in syrischen Gefängnissen
Berlin, 1. Mai 2013, 20.00 Uhr
TAK - Theater Aufbau Kreuzberg
www.aufbauhaus.de/wermachtwas/tak-theater-aufbau-kreuzberg
Pressekonferenz in Berlin
Montag, 29. April 2013, 11.30 Uhr
TAK - Theater Aufbau Kreuzberg
www.aufbauhaus.de/wermachtwas/tak-theater-aufbau-kreuzberg
Anmeldung bitte an: sonja.hegasy@zmo.de
Die Live Performance « DER DEUTSCHE STUHL » ist eine Koproduktion von „UMAM Documentation & Research“ und „Former Lebanese Political Detainees in Syria“.
Spiellänge: 45 min mit anschließender Diskussion
Auf der Bühne: Gefängniszellen, Reifen und ein Stuhl. Die Kulisse von Palmyra, eines der berüchtigtsten Gefängnisse in Syrien. Es ist sieben Uhr morgens. Zwei Wärter befehlen das Verteilen des Frühstücks, rufen zum Appell und zum „Hofgang“... Jedes Mal, wenn die Gefangenen ihre Zelle verlassen, hagelt es Schläge. Und jedes Mal wird das Verlassen der Zelle zum Wettlauf mit dem Tod.
Die Männer, die in der atemberaubenden Live Performance auftreten, sind keine Schauspieler. Es sind Libanesen, die jahrelang in syrischen Gefängnissen unbeschreibliche Folter ertragen und überlebt haben.
Heute, nach Jahren des Schweigens, erzählen sie zum ersten Mal von den furchtbarsten Jahren in ihrem Leben: von den Jahren in dem syrischen Gefängnis Palmyra. Sie erzählen, um sich selber von Palmyra zu befreien, aber auch, um auf das Schicksal derer aufmerksam zu machen, die heute – und in diesem Moment – dasselbe erleiden.
Das Gefängnis von Palmyra wurde 2001 geschlossen und ist seit 2011, mit Beginn der syrischen „Revolution“, wieder „in Betrieb.“ Heute sollen dort zigtausende Gefangene einsitzen, genauso wie an unzähligen anderen Orten: Sportstadien, Schulen, Krankenhäuser oder Büros sind in den letzten Monaten zu Gefängnissen umfunktioniert worden. Doch die Foltermethoden sind nach wie vor dieselben, und ebenso: der Kampf ums Überleben.
Monika Borgmann, die Leiterin des Projekts, ist Journalistin und Filmemacherin. Ihr Film „MASSAKER“, den sie zusammen mit Lokman Slim realisierte, hatte 2005 auf der Berlinale Premiere.
2004 gründete sie mit Lokman Slim die libanesische Organisation „UMAM Documentation & Research“ (www.umam-dr.org), die es sich zur Aufgabe gemacht hat, den libanesischen Bürgerkrieg zu dokumentieren und aufzuarbeiten (www.memoryatwork.org).
2012 startete UMAM D&R eine enge Zusammenarbeit mit dem Verein „Former Lebanese Political Detainees in Syria,“ einem losen Zusammenschluss von libanesischen Folteropfern in syrischen Gefängnissen. Die Männer, die sich in diesem Verein organisiert haben, wurden während des libanesischen Bürgerkriegs nach Syrien verschleppt und dort bis zu fünfzehn Jahre festgehalten. Die meisten von ihnen kamen durch eine Amnestie nach dem Tod des ehemaligen syrischen Präsidenten Hafez al-Assad im Jahr 2000 frei. Heute werden noch etwa 600 weitere Libanesen in syrischen Gefängnissen vermutet.
Das UMAM D&R Projekt „Shared Suffering: Exploring the Abyss of Syrian Prisons“, das vom Institut für Auslandsbeziehungen (IFA/zivik: www.ifa.de/zivile-konfliktbearbeitung.html) finanziert wird, hat zum Ziel, diesen Überlebenden eine Stimme zu geben und auf das Schicksal derer aufmerksam zu machen, die heute in syrischen Gefängnissen sitzen – Libanesen oder Syrer.
UMAM D&R ist die Partnerorganisation des ZMO Projektes 'Transforming Memories: Cultural Production and Personal/Public Memory in Lebanon and Morocco' (s. http://www.zmo.de/forschung/projekte_2008/Transforming_Memories.html )
MITWIRKENDE
Raymond Bouban (14 Jahre in syrischen Gefängnissen)
Rachid Mirhoum (10 Jahre in syrischen Gefängnissen)
Mousa Saab (15 Jahre in syrischen Gefängnissen)
Mohammad Saifeddine (10 Jahre in syrischen Gefängnissen)
Saadeddine Saifeddine (12 Jahre in syrischen Gefängnissen)
Moustafa Shamseddine (14 Jahre in syrischen Gefängnissen)
Elias Tanios (10 Jahre in syrischen Gefängnissen)
MIT EINER EINFÜHRUNG von Ali Abou Dehn (Direktor des Vereins „Former Lebanese Political Detainees in Syria“ und Autor des Buches „Zurück aus der Hölle“)
Projektleitung: Monika Borgmann
Künstlerische und technische Assistenz: Rami Nihawi (Filmemacher & Schauspieler)
Deutsche Übersetzung aus dem Arabischen: Larissa Bender
Photos: Rami Nihawi & Talal Khoury
Psychologische Beratung: Dr. med. Sabine Sayegh-Jodehl
Einladung nach Deutschland: Friederike Weltzien
Mit der Unterstützung der Friedrich Ebert Stiftung und des Deutschen Evangelischen Kirchentags
Weitere Vorstellungen:
Hamburg, 4. Mai 2013, 19.00 Uhr
Audimax der Universität Hamburg
Im Rahmen des Deutschen Evangelischen Kirchentags
www.kirchentag.de
Stuttgart, 7. Mai 2013, 19.00 Uhr
Im Haus der Katholischen Kirche
www.hdkk-stuttgart.de
* „Der Deutsche Stuhl“ ist eine Foltermethode, mit der dem Opfer die Wirbelsäule gebrochen werden kann.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Kunst / Design, Musik / Theater, Politik
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Pressetermine
Deutsch
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