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Wissenschaft
Ernährungswissenschaftler der Universität Jena belegen, dass bestimmte Nahrungs-Ergänzungsmittel einer altersbedingten Augenkrankheit vorbeugen können
Die Altersbezogene Makula-Degeneration (AMD) ist eine Augenkrankheit, die in Deutschland etwa jede Dritte und jeden Dritten der über 60-Jährigen betrifft. Die Krankheit führt zu einem erheblichen Verlust der Sehkraft. Bei fortgeschrittener AMD erscheint das Zentrum des Sehfeldes als blinder Fleck. Ursache dafür sind absterbende Netzhautzellen. Doch bereits im Frühstadium von AMD werden Ablagerungen extrazellulären Materials auf der Makula gefunden – jenem Teil der Netzhaut, der für die Detailerkennung in der Mitte des Sehfeldes sorgt.
Die Ernährungswissenschaftlerin Christin Arnold von der Universität Jena hat gemeinsam mit Kollegen untersucht, wie sich die regelmäßige Gabe von Lutein und Zeaxanthin auf den Organismus auswirkt. Lutein und Zeaxanthin sind Carotinoide, natürliche Pigmente pflanzlicher Herkunft. In der Netzhaut des Menschen wirken sie als eine natürliche Sonnenbrille, die schädliches UV-Licht von der Netzhaut fernhält. „Der Mensch kann diese Carotinoide nicht selbst synthetisieren, wir müssen sie über die Nahrung aufnehmen“, sagt Christin Arnold. Geeignete Lebensmittel sind Gemüse wie Grünkohl, Spinat oder Brokkoli. Verwendbar sind zudem sogenannte Nahrungsergänzungsmittel, die Carotinoide enthalten.
Die Ernährungswissenschaftlerin von der Friedrich-Schiller-Universität kooperierte für ihre aktuelle Studie mit der Jenaer Augenklinik. Die Augenärzte wählten insgesamt 145 Männer und Frauen aus. Die Patienten waren im Durchschnitt 68 Jahre alt. Eine Gruppe erhielt eine tägliche Dosis von 10 Milligramm des Carotinoids Lutein, eine zweite Gruppe die doppelte Dosis und die Kontrollgruppe ein Placebo. Jeder Patient nahm die Ergänzungsmittel für die Dauer eines Jahres ein. Gereicht wurde ein Präparat auf der Basis von Studentenblumen.
„Schon nach einem Monat konnten wir einen deutlichen Anstieg der Lutein-Konzentration im Blutplasma feststellen“, sagt Christin Arnold. Damit sollte die für die Netzhaut wichtige Zufuhr von Carotinoiden sichergestellt sein. Offenbar genügt zudem die tägliche Dosis von 10 Milligramm: Bei der Patientengruppe mit der doppelten Dosis ergaben sich nur geringfügig höhere Werte. Bei der Placebo-Gruppe sei die Lutein-Konzentration im Blut hingegen auf Ausgangsniveau geblieben, stellte Arnold fest.
Die gerade veröffentlichte Studie von Christin Arnold und ihren Kollegen belegt, dass die Gabe von Carotinoiden als Nahrungsergänzungsmittel eine Alternative zum Verzehr von Lutein-haltigen Gemüsesorten sein kann. „Die ausreichende Versorgung mit Lutein und Zeaxanthin kann durch die Gabe von Präparaten sichergestellt werden“, resümiert Christin Arnold. Das Ergebnis der Studie sei für AMD-Patienten durchaus interessant, die Rolle der Ernährung im Zusammenhang mit dieser Augenerkrankung muss jedoch weiter erforscht werden.
Original-Publikation:
Christin Arnold et al.: Macular Xanthophylls and ?-3-Long-Chain Polyunsaturated Fatty Acids in Age-Related Macular Degeneration. Jama Ophtamol, DOI: 10.1001/jamaophtamol.2013.2851
Kontakt:
Dipl.-Troph. Christin Arnold
Institut für Ernährungswissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Dornburger Straße 23, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 949625
E-Mail: chr.arnold[at]uni-jena.de
Die Diplom-Trophologin Christin Arnold von der Uni Jena erforscht die Wirkung von Nahrungsergänzungs ...
Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Kooperationen
Deutsch
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