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17.06.1998 00:00

Ehrendoktorwürde der Universität Potsdam an Paul Yogi Mayer verliehen

Andrea Benthien Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Potsdam

    125/98
    17.06.1998
    Ehrendoktorwürde der Universität Potsdam an
    Paul Yogi Mayer verliehen
    Die Philosophische Fakultät II der Universität Potsdam verlieh gestern in Würdigung seines hervorragenden Wirkens Paul Yogi Mayer die Ehrendoktorwürde. Damit anerkennt die Einrichtung die Gesamtheit seines vielseitigen wissenschaftlichen, journalistischen und pädagogischen Schaffens. Hervorzuheben sind insbesondere Publikationen zum jüdischen Sport in Deutschland, die von der Sportgeschichte rezipiert wurden und hohe wissenschaftliche Anerkennung gefunden haben. Enge Kontakte hat der Geehrte mit der Universität Potsdam seit 1995. Seither bereichert der in London lebende Mayer die wissenschaftliche Landschaft in der Landeshauptstadt durch Vorträge am Institut für Sportwissenschaft und im Bereich Jüdische Studien der Potsdamer Hochschule. Der 1912 in Bad Kreuznach/Rheinland Pfalz geborene Paul Yogi Mayer beendete 1932 seine Schulzeit mit dem Abschluß des Gymnasiums. Schon während dieser Zeit war er mit dem Sport eng verbunden und als Mitglied mehrerer Sportclubs aktiv tätig. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten mußte er das 1932 begonnene Studium der Volkswirtschaft in Berlin abbrechen, setzte es später an der Uni in Frankfurt/a.M. fort. Sein Hobby, der Sport, bestimmte seinen weiteren Werdegang. 1934 war er zunächst an einem Landschulheim im Schwarzwald als Lehrer tätig, später dann als Verbandssportlehrer, Jugenddezernent und auch als Redakteur der Sportbeilage "Die Kraft". Im Rahmen eines Sportpädagogischen Lehrgangs zur Ausbildung von jüdischen Turn- und Sportlehrern legte er 1935 eine Examensarbeit zum Thema "Körperbau und Charakter" vor. Mayer war bis 1939 als Sportlehrer an jüdischen Schulen in Berlin hauptberuflich tätig. Gleichzeitig arbeitete er in der jüdischen Jugendbewegung und als Sportjournalist. In dieser Zeit schrieb er eine Reihe von Aufsätzen zum jüdischen Sport in Deutschland. Nach Emigration und Militärdienst in England blieb er in unterschiedlichsten Gremien und Positionen der sportlichen und sozialpädagogischen Jugendarbeit verbunden und stellte sich als Zeitzeuge und Wissenschaftler in den Dienst der Aufarbeitung nationalsozialistischer Vergangenheit.

    Hinweis an die Redaktionen:
    Für weitere Informationen steht Ihnen Prof. Dr. Hans Joachim Teichler aus dem Institut für Sportwissenschaft der Universität Potsdam telefonisch unter 0331/977-1738 zur Verfügung.
    Aktuelle Pressemitteilungen können auch abgerufen werden unter http://www.uni-potsdam.de/u/pressmitt/index.htm


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Sportwissenschaft
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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