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29.04.2013 08:49

Kulturelle Vielfalt für virtuelle Charaktere

Klaus P. Prem Presse - Öffentlichkeitsarbeit - Information
Universität Augsburg

    Für ihre Dissertation erhält die Augsburger Informatikerin Birgit Endrass den renommierten Victor Lesser Distinguished Dissertation Award.

    Augsburg/KPP - Als erste Wissenschaftlerin einer deutschen und als dritte einer europäischen Universität hat Dr. Birgit Endrass, Mitarbeiterin von Prof. Dr. Elisabeth André am Augsburger Lehrstuhl für Human Centered Multimedia, den renommierten Victor Lesser Distinguished Dissertation Award gewonnen. Sie wird ihn am 9. Mai 2013 auf der International Conference on Autonomous Agents and Multiagent Systems (AAMAS) in Saint Paul, Minnesota, USA, entgegennehmen und dort auch einen eingeladenen Vortrag über ihre Dissertation halten.

    Der nach dem Vorsitzenden der ersten internationalen Konferenz für Multiagenten Systeme und Pionier in Sachen Multiagentensysteme, Victor Lesser, benannte Preis, der Dissertationen auszeichnet, die mit sich mit Autonomen Agenten und Multiagentensystemen befassen, wurde 2006 erstmals vergeben. Die bisherigen Preisträger kamen von der Carnegie Mellon University, von der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL), von der Hebrew University, der University of Massachusetts, Amherst, und von der Autonomous University of Barcelona.

    Illustrer Kreis

    In diesen illustren Kreis reiht Birgit Endrass als Trägerin des Victor Lesser Distinguished Dissertation Award 2012 nun die Universität Augsburg ein. Mit ihrer Dissertation "Cultural Diversity for Virtual Characters: Investigating Behavioral Aspects across Cultures" konnte sie sich durchsetzen - vor Dr. Bradley Knox von der University of Texas (Platz 2) und Dr. Akshat Kumar von der University of Massachusetts, Amherst (Platz 3).

    Einfluss der kulturellen Prägung des Designers

    Impuls für Birgit Endrass' Doktorarbeit, die ihr im Herbst 2012 auch bereits den Wissenschaftspreis der Stiftung der Universität Augsburg eingebracht hat, die Tatsache, dass kulturelle Unterschiede nicht nur immer wieder zu Missverständnissen, sondern oft auch zu Ablehnung führen. Dass virtuelle Agenten, wie sie aus zahlreichen Online-Plattformen oder Computerspielen bekannt sind, auf möglichst glaubwürdige Weise menschliches Verhalten imitieren sollen, wird vor diesem Hintergrund zum Problem. Denn wenngleich kulturelle Hintergründe meist nicht bewusst in deren Verhaltensmodellierung berücksichtigt werden, so hat die kulturelle Prägung des Designers doch einen gewissen Einfluss auf die gestalteten Charaktere. Aber wird beispielsweise ein Charakter, der in den USA entworfen wurde und entsprechend expressive Gesten zeigt, von Nutzern in Asien akzeptiert?

    Modellierung kulturspezifisch deutscher und japanischer Verhaltensweisen

    Obwohl kulturspezifisches Verhalten von virtuellen Charakteren die Wahrnehmung des Benutzers beeinflussen kann, ist dies ein bislang weitgehend unbeachtetes Forschungsthema. Aber wie können die subtilen kulturellen Unterschiede im Verhalten in Modelle für virtuelle Charaktere integriert werden? Birgit Endrass, hat in ihrer Dissertation derartige kulturspezifische Unterschiede für die deutsche und japanische Kultur mit virtuellen Agenten modelliert . Theorien aus den Sozialwissenschaften und empirisches Videomaterial waren die Basis, auf der sie Methoden aus verschiedenen Teilgebieten der Informatik - wie etwa der multimodalen Analyse, der künstlichen Intelligenz und der intelligenten virtuellen Charaktere - angewandt hat.

    Und die Augsburger Informatikerin hat die Aufgabe, die sie sich in ihrer Dissertation gestellt hat, derart überzeugend gelöst, dass sie über ihre Forschungen nicht nur bereits auf drei AAMAS-Konferenzen und in der nicht minder renommierten Zeitschrift JAAMAS berichten durfte, sondern jetzt eben auch den Victor Lesser Distinguished Dissertation Award 2012 erhielt, den sie auf der AAMAS 2013 am 9. Mai überreicht bekommen wird.
    __________________________________________

    Kontakt:
    Dr. Birgit Endrass
    Lehrstuhl für Human Centered Multimedia
    Universität Augsburg
    86135 Augsburg
    Telefon +49(0)821-598-2338
    endrass@informatik.uni-augsburg.de
    http://www.informatik.uni-augsburg.de/lehrstuehle/hcm/


    Bilder

    Ob man deutsch (wie oben) oder japanisch (wie in der Mitte) rumsteht, spricht oder gestikuliert ist davon abhängig, ob man aus Deutschland oder aber aus Japan kommt, und kann - unter Umständen - Missverständnisse verursachen. Dafür, dass solche Missverständnisse dort, wo virtuelle Agenten agieren, gar nicht erst entstehen und z. B. die Atmosphäre im virtuellen und dann vielleicht auch mal wirklichen und sehr kulturspezifisch-bayerischen Biergarten unmissverständlich und gemütlich bleibt (unten), will Birgit Endrass mit ihren sich kulturspezifisch verhaltenden Agenten sorgen.
    Ob man deutsch (wie oben) oder japanisch (wie in der Mitte) rumsteht, spricht oder gestikuliert ist ...
    Copyright: hcm-lab, Universität Augsburg
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Informationstechnik, Kulturwissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Forschungsergebnisse, Personalia
    Deutsch


     

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