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Wissenschaft
Die Ostsee verbindet und trennt Staaten, Kulturen, Menschen und Ideen. Demokratisierung in Osteuropa und die angestrebte Erweiterung der EU bieten der Ostseeregion große Zukunftschancen. Zunächst aber setzt diese Vision eine Auseinandersetzung mit den "Nachbarn" in Gang. Zur Konferenz "Political Culture in the Baltic Sea Region and Eastern Europe" vom 10. bis zum 14. Oktober in Greifswald treffen sich renommierte Politik- und Sozialwissenschaftler, um einerseits tiefere Einsichten in die jeweils historisch unverwechselbaren politischen Kulturen zu gewinnen und andererseits Visionen einer politischen und ökonomischen Zusammenarbeit in einer sich selbstregierenden Zivilgesellschaft zu entwickeln.
Im Zuge der Demokratisierungvorgänge und der europäischen Einigung existieren in allen Staaten Nordosteuropas starke Bestrebungen, moderne Sozial- und Wohlfahrtsstaaten westeuropäischen Zuschnitts zu schaffen und auf diese Weise eine demokratische Legitimationsbasis zu sichern. Die Gesellschaften sind daher einem sehr starken ökonomischen und politischen Anpassungsdruck ausgesetzt, um durch die Aufnahme in die EU den Anschluß an den Weltmarkt zu bewältigen. In einem solchen Prozeß sind politische Konflikte unausweichlich, da hier das Selbstverständnis der Gesellschaft insgesamt betroffen ist. Einer dieser Konflikte betrifft den Bedeutungsverlust des Nationalstaates, der dazu noch verstärkt wird durch Tendenzen zur Übernahme eines Wirtschaftsliberalismus ohne verbindlichen Wertekanon.
An diesem Schnittpunkt setzt die Konferenz an: sie will und soll den Transmissionsriemen zwischen einer praktisch-politischen Situation und den Voraussetzungen für die politischen Handlungsformen wissenschaftlich aufarbeiten, sich also mit der politischen Kultur dieser Länder befassen. Osteuropa kann man dabei als Laboratorium von Revolutionen und Transformationen betrachten, woraus sich Fragen sowohl von allgemeiner Bedeutung wie auch bezogen auf die politische Kultur anderer Länder entwickeln lassen.
Die Konferenz ist Teil eines internationalen Forschungsverbundsprojekts "The Conditions of Democracy", das sich mit Transformationsfragen der Demokratie und Fragen des Wohlfahrtsstaates in Ostseeraum und Osteuropa beschäftigt. Das Teilprojekt "Politische Kultur des Ostseeraums und Osteuropas" ist an der Universität Greifswald verankert. Die Konferenz "Political Culture in the Baltic Sea Region and Eastern Europe" findet im Alfried-Krupp-Wissenschaftskolleg, Baderstr. 1 in Greifswald statt. Die Vorträge sind öffentlich und kostenlos, Konferenzsprache ist Englisch.
Das genaue Programm können Sie bei www.politicalculture.de lesen. Rückfragen bitte an: Prof. Dr. Walter Rothholz, Institut für Politikwissenschaft, Baderstr. 6/7, D - 17487 Universität Greifswald, Fon +49-3834-86-3161, Fax +49-3834-86-3153, email: rothholz@uni-greifswald.de
http://www.politicalculture.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Psychologie, Recht, Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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