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26.09.2002 11:14

Förderschwerpunkt "Bauchspeicheldrüsenkrebs"

Dr. med. Eva M. Kalbheim Pressestelle
Deutsche Krebshilfe e. V.

    Deutsche Krebshilfe bekämpft Krebskiller Nummer Eins

    Bonn (ct) - Die Heilungschancen von Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs sind nach wie vor schlecht - wen es trifft, den trifft es meist tödlich. Die Deutsche Krebshilfe hat den Bauchspeicheldrüsenkrebs daher zu einem Förderschwerpunkt erklärt: Sie unterstützt und vernetzt zahlreiche Projekte mit dem Ziel, die Früherkennung und Diagnose zu verbessern und die Lebensqualität der Betroffenen zu erhalten. Drei aktuelle Projekte zu diesen Themen wurden heute, am 26. September 2002, im Rahmen einer Pressekonferenz in Bonn vorgestellt.

    "Es ist nicht möglich, Bauchspeicheldrüsenkrebs mit bildgebenden Verfahren frühzeitig zu erkennen. Daher müssen wir unbedingt neue diagnostische Strategien entwickelt, mit denen Risikogruppen identifiziert und Frühformen des Tumors erkannt werden können." Damit skizzierte Professor Dr. Wolff Schmiegel, Mitglied des Medizinischen Beirates der Deutschen Krebshilfe, worum es im Kampf gegen den Bauchspeicheldrüsenkrebs in erster Linie gehen muss.

    Privatdozent Dr. Stephan Hahn, Medizinische Universitätsklinik Bochum, stellte in Bonn das "German Pancreatic Cancer Net der Deutschen Krebshilfe" (PancNet) vor. Die Deutsche Krebshilfe unterstützt das nationale Verbundprojekt mit insgesamt fast 2,2 Millionen Euro. Die Wissenschaftler an Kliniken in Bochum, Düsseldorf, Kiel, Marburg, Münster und Ulm suchen nach neuen sensitiven und spezifischen Markern, um die diagnostischen Lücken zu schließen. Das Projekt kommt auch den Familien zu Gute, in denen Bauchspeicheldrüsenkrebs erblich bedingt ist. "Wir müssen alles daran setzen, die Situation von Patienten mit erhöhtem Pankreaskarzinom-Risiko zu verbessern", erklärte Dr. Hahn.

    Etwa drei bis fünf Prozent aller Krebserkrankungen der Bauchspeicheldrüse sind erblich bedingt. Um den betroffenen Familien zu helfen, unterstützt die Deutsche Krebshilfe außerdem ein Projekt an der Universität Marburg, in dem der erbliche Bauchspeicheldrüsenkrebs klinisch und genetisch untersucht sowie eine nationale Fallsammlung erstellt wird. Die Wissenschaftler arbeiten eng mit dem PancNet zusammen. "Durch die finanzielle Unterstützung seitens der Deutschen Krebshilfe verfügen wir nun über die notwendige Infrastruktur, mit der die klinisch-genetische Analyse der betroffenen Familien möglich ist", sagte Privatdozent Dr. Detlef Bartsch, Klinik für Visceral-, Thorax- und Gefäßchirurgie der Philipps-Universität Marburg, bei der Pressekonferenz in Bonn. Nun wird die Sammlung weiter ausgebaut und um neue Gesichtspunkte erweitert. Die Ärzte erarbeiten und bewerten außerdem ein standardisiertes Früherkennungsprogramm für erblich vorbelastete Familien. Für dieses Projekt stellt die Deutsche Krebshilfe insgesamt eine Million Euro zur Verfügung.

    Im Mittelpunkt eines Forschungsvorhabens an den Universitätskliniken Dresden und Kiel steht die Suche nach neuen Genen, die an der Entstehung von Tumoren der Bauchspeicheldrüse beteiligt sind. "Wir versprechen uns zahlreiche neue Erkenntnisse zur Genetik und Molekularbiologie des Pankreaskarzinoms", sagte der Leiter des Projektes, Professor Dr. Hans-Detlev Saeger, bei der Pressekonferenz in Bonn. "Diese Erkenntnisse werden sowohl zur Entwicklung neuer Diagnostika als auch neuer Therapeutika führen", so der Direktor der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie der Universitätsklinik Carl Gustav Carus Dresden. Die Deutsche Krebshilfe stellte für dieses Projekt rund eine Million Euro bereit. Das Projekt ist
    ebenfalls eng assoziiert mit dem PancNet.

    Die Deutsche Krebshilfe unterstützt darüber hinaus den Arbeitskreis der Pankreatektomierten. Dieser Selbsthilfeverband hilft Menschen, die an der Bauchspeicheldrüse operiert wurden, bei der Bewältigung körperlicher und psycho-sozialer Probleme. Im Rahmen ihrer Reihe "Die blauen Ratgeber" hat die Organisation außerdem die Broschüre "Bauchspeicheldrüsenkrebs" herausgegeben. Allgemeinverständlich wird darin erklärt, warum ein solcher Tumor entstehen kann, wie er diagnostiziert und behandelt wird. Der Ernährung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs und den speziellen Aspekten der Tumornachsorge sind eigene Kapitel gewidmet. Diese Broschüre kann kostenfrei angefordert werden bei der Deutschen Krebshilfe, Thomas-Mann-Straße 40, 53111 Bonn.

    Interviewpartner auf Anfrage!

    Infokasten Bauchspeicheldrüsenkrebs
    Jährlich erkranken rund 10.400 Menschen in Deutschland an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Das Pankreaskarzinom, wie der Tumor in der medizinischen Fachsprache genannt wird, ist auch heute noch die Krebserkrankung mit der höchsten Sterberate. Der Grund: Die Operation ist der bisher einzig mögliche Heilungsweg. Bei den meisten Menschen ist jedoch zum Zeitpunkt der Diagnose die Krebserkrankung schon so weit fortgeschritten, dass Ärzte den Tumor nicht mehr vollständig operativ entfernen können.


    Weitere Informationen:

    http://www.krebshilfe.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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