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15.05.2013 10:03

FH rechnet berufliche Kompetenzen von Erzieher(inne)n auf Studium der Sozialen Arbeit an

Nicola Veith Pressestelle
Fachhochschule Frankfurt am Main

    Neue Wege zur Akademisierung mittels Anrechnung

    Die Fachhochschule Frankfurt am Main (FH FFM) schafft neue Qualifizierungswege und baut so tragfähige Bildungsbrücken: Im laufenden Sommersemester können sich Erzieher(innen) erstmals beruflich erworbene Kompetenzen auf das Bachelor-Studium der Sozialen Arbeit anrechnen lassen. Dieser neue Zugang zu einer Akademisierung eröffnet berufserfahrenen Interessent(inn)en Chancen auf vielfältige berufliche Einsatzmöglichkeiten in allen Bereichen der Sozialen Arbeit.

    Das AnKE-Verfahren (Anrechnung der Kompetenzen aus der Erzieher(innen)-Ausbildung auf ein Studium der Sozialen Arbeit) ist im Sommersemester 2013 nach drei Jahren Erprobungsphase zum festen Bestandteil des Bachelor-Studiums Soziale Arbeit an der FH FFM geworden. Eine Änderung der Allgemeinen Bestimmungen für die Prüfungsordnungen der FH Frankfurt hatte im Sommer 2012 endgültig die Voraussetzungen dazu geschaffen.

    „Die FH Frankfurt will Menschen mit einem nichtakademischen Bildungshintergrund eine akademische Perspektive eröffnen und trägt damit dem gesellschaftlichen Erfordernis nach lebenslangem Lernen Rechnung. Bildungsbrücken in das Hochschulsystem ermöglichen die Durchlässigkeit von der Ausbildung zum Studium. Mit der Etablierung des AnKE-Verfahrens wurde an der und für die FH Frankfurt deutschlandweit Pionierarbeit geleistet“, bewertet FH-Präsident Dr. Detlev Buchholz das Projekt. Derzeit werde an vergleichbaren Modellen für die Berufsfelder Informatik und Pflege gearbeitet.

    „Bislang konnten Erzieher(innen) nur in Studiengängen der Pädagogik der Kindheit Kompetenzen aus ihrer Ausbildung anrechnen lassen. Damit legten sie sich erneut auf die Arbeit mit Kindern fest“, ergänzt AnKE-Projektleiterin Prof. Dr. Margitta Kunert-Zier. „Das Studium der Sozialen Arbeit an der FH Frankfurt qualifiziert sie für breite Einsatzbereiche und für die Arbeit mit allen Altersgruppen. Sofern die Absolvent(inn)en allerdings in das Berufsfeld der Frühpädagogik zurückkehren möchten, wird ihr Weg in die Akademisierung durch die Anrechnung deutlich verkürzt. Damit leistet die FH FFM einen Beitrag für die allseits geforderte Erhöhung des Anteils akademisch qualifizierter Fachkräfte an der Bildung in Kindertageseinrichtungen.“

    Studierende mit der Staatlichen Anerkennung zum oder zur Erzieher(in) erhalten über das AnKE-Verfahren auf Antrag vier Module auf das Studium Soziale Arbeit angerechnet. Im Sommersemester 2013 studieren rund 160 zukünftige Sozialarbeiter(innen) in diesem Verfahren. Sie werden von Studienbeginn an durch FH-Mitarbeiter(innen) sowie AnKE-Studierende höherer Semester begleitet.

    Das AnKE-Verfahren wurde in Kooperation mit zehn hessischen Fachschulen für Sozialpädagogik entwickelt. Dazu glichen Vertreter(innen) der FH FFM, der Fachschulen, eines öffentlichen sowie eines freien Trägers der Jugendhilfe die Lehrpläne der Fachschulen mit dem Modulhandbuch des Bachelor-Studiengangs auf ihre Anrechnungsfähigkeit ab. Ab dem Wintersemester 2010/11 erprobten die ersten Studierenden das Verfahren.

    Die Entwicklung des AnKE-Verfahrens ist in das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit über zwei Millionen Euro geförderte Projekt „MainCareer Offene Hochschule“ der FH Frankfurt eingebettet. Derzeit werden künftige Bedarfslagen der Absolvent(inn)en von 20 hessischen Fachschulen für Sozialpädagogik an einem Studium und an Weiterbildungen empirisch erhoben. „Daran anknüpfend kann AnKE stärker die Interessen und Wünsche der Erzieher(innen) hinsichtlich der Organisation eines Studiums einbeziehen“, ergänzt Kunert-Zier. Mit den an AnKE beteiligten Fachschulen soll der Austausch intensiviert werden. „Langfristig können so Veränderungen in den Lehrplänen stärker aufeinander abgestimmt werden. Dadurch wird die Anschlussfähigkeit an den Studiengang erhöht“, so Kunert-Zier.

    „Mit AnKE wurde der erste Erfolg im MainCareer-Projekt erzielt, der eine Vorbildrolle für die Bereiche Pflege und Informatik einnimmt. Für die Pflege laufen derzeit Kooperationsgespräche mit ausgewählten Alten- und Krankenpflegeschulen der Rhein-Main-Region“, erklärt MainCareer-Projektleiterin Prof. Dr. Michaela Röber. „Ich danke allen Beteiligten für ihren Einsatz und dem BMBF für die großzügige Förderung unseres Vorhabens.“ Der Fokus des Projekts „MainCareer“ liegt in der Entwicklung und Erprobung von Konzepten, die einen Beitrag zur Akademisierung der Berufsfelder Informatik, Pflege und Soziale Arbeit leisten. Grundgedanke ist die Gestaltung von „Bildungsbrücken“ in das Hochschulsystem, der gezielte Auf- und Ausbau akademischer Weiterbildungsangebote, deren Verzahnung mit Studiengängen sowie der systematische Ausbau bestehender Praxiskontakte. Dafür werden qualitätsgesicherte Anrechnungsverfahren für außerhochschulisch erworbene Kompetenzen entwickelt.

    Kontakt: FH FFM, Fachbereich 4: Soziale Arbeit und Gesundheit, Prof. Dr. Margitta Kunert-Zier, Telefon: 069/1533-2876, E-Mail: mkunert@fb4.fh-frankfurt.de


    Weitere Informationen:

    http://www.maincareer.de/


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    Die FH Frankfurt schafft neue Qualifizierungswege: Erzieher(innen) können sich beruflich erworbene Kompetenzen anrechnen lassen.
    Die FH Frankfurt schafft neue Qualifizierungswege: Erzieher(innen) können sich beruflich erworbene K ...
    Foto: FH Frankfurt
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Kooperationen, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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