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16.05.2013 12:50

Lebhafte wissenschaftliche Debatte rund um Tribünen-Frage der Sendung "Wer wird Millionär"

Friederike Meyer zu Tittingdorf Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    Die Frage, wer auf einer Tribüne Platz nimmt, hat zu einer lebhaften wissenschaftlichen Debatte rund um das RTL-Quiz „Wer wird Millionär?“ geführt. An der Suche nach der richtigen Antwort beteiligen sich mittlerweile mehrere Professoren der Universität des Saarlandes, die tatkräftig von ihren Studenten und vielen Hobby-Etymologen aus ganz Deutschland unterstützt werden. Sie tauschen ihre Argumente nicht nur in Vorlesungspausen und über die Medien aus. „Vor allem in den Sozialen Netzwerken werden derzeit Diskussionen geführt, die schon fast den Stoff für eine Masterarbeit hergeben“, freut sich Maximilian Herberger, Professor für Bürgerliches Recht, der den Stein ins Rollen brachte.

    Eine Saarbrücker Jura-Studentin hatte dem Kandidaten Jérôme Adjallé als Zusatz-Joker bei der 125000-Euro-Frage zur Seite gestanden. Ihre Antwort wurde jedoch vom Fernsehsender RTL als falsch gewertet. Über die sozialen Netzwerke prasselte daraufhin harsche Kritik auf die Studentin ein, was für Jura-Professor Maximilian Herberger der Anlass war, der Studentin Rückendeckung zu geben. In einer rechtshistorisch fundierten Stellungnahme zweifelte er die Argumentation der „Millionärs“-Macher an und lieferte Gründe, warum die von RTL für richtig gehaltene Antwort falsch war, die Studentin mithin Recht hatte. Diese professorale Unterstützung verbreitete sich wie ein Lauffeuer über die sozialen Netzwerke und fand dann auch Niederschlag in den klassischen Medien. „Wir haben mittlerweile rund 100.000 Leser über unsere Facebook-Seite und erhalten stündlich Kommentare und weitere Argumente per Mail, Telefon und über die sozialen Netzwerke. Die Wucht dieser Debatte hat uns selbst überrascht“, sagt Maximilian Herberger, der an der Universität des Saarlandes auch das Gebiet der Rechtsinformatik lehrt.

    Inzwischen haben sich auch Wissenschaftler anderer Universitäten in die wissenschaftliche Diskussion eingeklinkt. Auf „Focus Online“ wird Katharina Kagerer von der Abteilung für Griechische und Lateinische Philologie der Ludwig-Maximilians-Universität in München zitiert. Sie stützt ihre Argumentation auf das „Etymologische Wörterbuch der deutschen Sprache“ und gibt der Lösungsvariante von RTL Recht. Gegenwind bekommt sie jetzt aber von Peter Riemer, Professor für Klassische Altphilologie der Universität des Saarlandes, der auf Facebook ausführlich darlegt, warum schon die Fragestellung in der Millionärssendung nicht zu der für richtig befundenen Antwort passt. „An dieser Diskussion ist besonders spannend, dass sie eine wissenschaftliche Kernfrage berührt, nämlich die Frage, wie man über die Etymologie, also die Entstehung von Wörtern, Auskunft über ihre Bedeutung erhalten kann“, erläutert Professor Herberger. Er freut sich, dass eine populäre Unterhaltungssendung wie „Wer wird Millionär?“ jetzt auch viele Studentinnen und Studenten dazu motiviert, sich mit diesen komplexen Fragestellungen auseinanderzusetzen.

    „Aus Gründen der Fairness interessieren wir uns auch dafür, ob der Sender RTL diese Debatte zum Anlass nehmen wird, die Frage als nicht eindeutig zu bewerten und damit dem Kandidaten nochmals eine zweite Chance gibt. Besonders freuen wir uns aber darüber, dass die Studenten und auch die Öffentlichkeit erkennen, wie spannend es sein kann, sich mit römischem Recht, der Etymologie und den Wurzeln unserer Sprache auseinanderzusetzen“, erklärt Maximilian Herberger.

    Wer die Debatte mitverfolgen und kommentieren möchte, kann die Facebook-Seite des Lehrstuhls von Professor Maximilian Herberger besuchen oder ihn per Mail kontaktieren:
    https://www.facebook.com/LsHerbergerSB
    https://www.facebook.com/Saarland.University

    Weitere Informationen zu Projekten von Professor Maximilian Herberger:
    http://www.jura.uni-saarland.de/
    http://rechtsinformatik.jura.uni-sb.de/

    Pressefoto unter: www.uni-saarland.de/pressefotos

    Fragen beantwortet:

    Professor Maximilian Herberger
    Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Rechtstheorie und Rechtsinformatik
    der Universität des Saarlandes
    Tel. 0681/302-3105
    Email: rechtsinformatik@jura.uni-saarland.de

    Hinweis für Hörfunk-Journalisten: Sie können Telefoninterviews in Studioqualität mit Wissenschaftlern der Universität des Saarlandes führen, über Rundfunk-Codec (IP-Verbindung mit Direktanwahl oder über ARD-Sternpunkt 106813020001). Interviewwünsche bitte an die Pressestelle (0681/302-3610) richten.


    Weitere Informationen:

    https://www.facebook.com/LsHerbergerSB
    https://www.facebook.com/Saarland.University
    http://www.jura.uni-saarland.de/
    http://rechtsinformatik.jura.uni-sb.de/


    Bilder

    Professor Maximilian Herberger
    Professor Maximilian Herberger
    bellhäuser - das bilderwerk
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Recht, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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