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21.05.2013 13:18

DFG-Entscheidung: Erfolg für zwei Graduiertenkollegs der TU Dresden

Kim-Astrid Magister Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Mit zwei Anträgen war die TU Dresden im Rennen. Beide wurden bewilligt. Wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) heute mitteilte, genehmigte sie der TU Dresden das Graduiertenkolleg „RoSI-Rollenbasierte Software-Infrastrukturen für durchgängig-kontextsensitive Systeme“ (GRK 1907) und die Weiterführung des Graduiertenkollegs „Masse, Spektrum, Symmetrie: Teilchenphysik in der Ära des Large Hadron Colliders" (GRK1504).

    Software, die sich den Bedürfnissen der Menschen anpasst: RoSI-Rollenbasierte Software-Infrastrukturen für durchgängig-kontextsensitive Systeme (GRK 1907)

    RoSI wurde von der Fakultät Informatik der TU Dresden beantragt und wird sich der Erforschung dynamischer Software-Infrastrukturen widmen. Unter dem Titel „RoSI-Rollenbasierte Software-Infrastrukturen für durchgängig-kontextsensitive Systeme“ sollen in den kommenden neun Jahren zahlreiche Doktoranden und internationale Gastwissenschaftler an der TU Dresden forschen. Die erste Förderperiode ist auf viereinhalb Jahre ausgelegt. Ziel ist es, neuartige Software-Infrastrukturen zu entwickeln, die selbstständig auf Veränderungen des Kontextes reagieren können.
    Erreicht werden soll das durch einen Paradigmenwechsel. „Die bisher üblichen Software-Systeme sehen nur statische Beziehungen zwischen zwei Objekten vor“, erklärt Prof. Wolfgang Lehner, Sprecher des neuen Graduiertenkollegs. „Diese Beziehungen wollen wir entkoppeln. Stattdessen sollen die Objekte flexible Rollen einnehmen.“ Das Konzept der Rollenmodellierung an sich sei nicht neu, aber bisher nur in einzelnen Bereichen der Softwareentwicklung zum Einsatz gekommen. Die Forscher der TU Dresden wollen die rollenbasierten Infrastrukturen dagegen durchgängig anwenden, also über den gesamten Lebenszyklus einer Software von der Modellierung über die Programmierung und Installation bis zu den Veränderungen während der eigentlichen Laufzeit.
    Für die Praxis würde das große Potenziale bieten. „In Zukunft soll sich die Software an unsere Bedürfnisse anpassen“, sagt Wolfgang Lehner. „Jetzt ist es noch so, dass wir uns an die bestehenden Programme anpassen und Änderungen aufwändige Updates notwendig machen.“ Durch die Zuweisung von Rollen und eine effiziente Verdrahtung könne die Softwareentwicklung schneller und der Installationsaufwand geringer werden. Mögliche Anwendungsfelder sind unter anderem die Software für das SmartGrid, also das intelligente Stromnetz der Zukunft, Software für cyber-physikalische Systeme in Haus, Verkehr und Fabrik oder kontextsensitive Suchmaschinen.
    Neben der wissenschaftlichen Exzellenz liegt der Schwerpunkt des Graduiertenprogramms auf einem umfassenden und individuellen Betreuungs- und Qualifikationskonzept.

    „Masse, Spektrum, Symmetrie: Teilchenphysik in der Ära des Large Hadron Colliders"

    Dieses DFG-Graduiertenkolleg wurde bereits 2009 eingerichtet und wird nun weitere viereinhalb Jahre gefördert. Seit 2009 kooperieren Wissenschaftler der TU Dresden und der Humboldt-Universität zu Berlin sowie vom DESY in Zeuthen (Brandenburg) in dem Kolleg und nutzen das für den Osten Deutschlands einmalige Forschungspotenzial in theoretischer und experimenteller Teilchen- und Astroteilchenphysik für die Ausbildung von hervorragenden Promovierenden. Mit den Fördermitteln werden u.a. 16 Promotionsstellen, Einladungen von Gastwissenschaftlern und Fortbildungen der Promovierenden in Schlüsselqualifikationen finanziert.

    Verbindendes Glied aller Standorte ist die Mitarbeit im ATLAS-Experiment am Large Hadron Collider (LHC) des CERN in Genf, mit dem im Sommer des vergangenen Jahres der Nachweis der Existenz von Higgs-Bosonen gelang. „Zu unseren nächsten Forschungsfragen gehört, ob diese völlig neuartigen Teilchen die einzige existierende Sorte von Higgs-Bosonen sind, und ob ihre Eigenschaften unsere Theorie bestätigen, wie Elementarteilchen zu ihren Massen kommen“, erläutert Professor Michael Kobel, Leiter des Instituts für Kern- und Teilchenphysik der TU Dresden und stellvertretender Sprecher des Kollegs.
    Die Teilchenphysik verfügt mit dem sogenannten Standardmodell über eine Theorie, die das Universum für die bis heute experimentell zugänglichen Energiebereiche umfassend beschreibt. Gleichwohl erwarten die Physiker in der Ära des LHC und aus der Astroteilchenphysik weitere fundamentale Erkenntnisse, die zu einer noch umfassenderen Theorie führen sollen. „Bei uns steht der gemeinsame Charakter der Elementarteilchenphysik im Vordergrund: So machen sich z.B. Promovierende der experimentellen Teilchenphysik vertraut mit den Grundlagen von theoretischen Ansätzen jenseits des Standardmodells, wie Supersymmetrie, zusätzlichen Dimensionen oder großer Vereinheitlichung, und profitieren vom Dialog mit der sich schnell entwickelnden Astroteilchenphysik“, erklärt Prof. Kobel.

    Information für Journalisten:

    GRK 1907 (RoSI): Prof. Wolfgang Lehner, Tel.: 0351 463 38383
    E-Mail: Wolfgang.Lehner@tu-dresden.de

    GRK 1504: Prof. Michael Kobel, Tel.: 0351 - 463 39880
    E-Mail: kobel@physik.tu-dresden.de

    Dresden, 21. Mai 2013


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Informationstechnik, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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