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Wissenschaft
Öffentliche Vortragsreihe des Collegium Gissenum 2013 greift unterschiedliche „Perspektiven auf Erleben und Erzählen“ auf – Auftakt am 6. Juni 2013
Menschen sind nicht nur denkende Wesen, die Überzeugungen, Absichten und Wünsche haben, sie sind auch erlebende Wesen: Wir spüren die Wärme der Sonne auf der Haut, wir empfinden die Aufregung vor einer wichtigen Prüfung, noch Wochen nach einem Unfall drängen sich uns die Bilder der Verletzten auf. Während uns die Sprache (nicht zufällig) geeignete Mittel bereitstellt, Gedanken mitzuteilen, scheinen diese Mittel an eine Grenze zu stoßen, wenn es darum geht, Erlebnisse zu artikulieren. Erlebnisse sind aus einem anderen, „aus nichtsprachlichem Holz“ gemacht.
Zugleich versuchen wir fast zwanghaft, gegenwärtige und erinnerte Erlebnisse in Erzählungen einzubetten, um anderen (vielleicht aber auch uns selbst) unsere Perspektive auf die Welt zu vermitteln. Wir versuchen erzählend deutlich machen, wer wir sind. Allerdings scheint es auch Erlebnisse und Erinnerungen zu geben, die sich dem Erzählen und damit der Integration in unsere Persönlichkeiten widersetzen – die uns fremd bleiben und uns belasten. Doch stimmt es, dass wir nur verstehen, was wir erzählen können? Und ist es richtig, dass man Erzählungen nur vor dem Hintergrund eigener Erlebnisse nachvollziehen kann?
Die öffentliche Vortragsreihe „Das kannst du nicht verstehen!“ – Perspektiven auf Erleben und Erzählen des Collegium Gissenum sucht mit unterschiedlichen Ansätzen nach Antworten auf diese Fragen. Die Reihe beginnt in diesem Sommersemester am 6. Juni 2013. Die Organisation haben Prof. Dr. Matthias Vogel und Oliver Schütze, beide vom Institut für Philosophie der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), übernommen.
Die Vorträge finden jeweils donnerstags um 18.15 Uhr statt.
Der Eintritt ist frei.
Termine
Auftaktveranstaltung:
6. Juni 201 Erleben und Erinnern in Gesundheit und Krankheit,
Prof. Dr. Hans Markowitsch, Physiologische Psychologie, Universität Bielefeld, 18.15 Uhr, Biologischer Hörsaal, Uni-Hauptgebäude, Ludwigstraße 23
Das weitere Programm:
13. Juni 2013 Erlebtes erzählen und verstehen: Bleiben sich Personen stets auch fremd?, Prof. Dr. Jürgen Straub, Sozialpsychologie und Sozialanthropologie, Ruhr-Universität Bochum,
18.15 Uhr, Biologischer Hörsaal, Uni-Hauptgebäude, Ludwigstraße 23
27. Juni 2013 Zum Verhältnis von Erleben und personaler Identität,
Dr. Katja Crone, Philosophie, Universität Mannheim,
18.15 Uhr, Margarete-Bieber-Saal, Ludwigstraße 34
11. Juli 2013 Wie können wir das verstehen? Erlebnis, Erzählung und Trauma aus Sicht der Psychoanalyse
Prof. Dr. Andreas Hamburger, Psychoanalyse, International Psychoanalytic University Berlin
18.15 Uhr, Margarete-Bieber-Saal, Ludwigstraße 34
18. Juli 2013 Erzähltes Fühlen – echtes Fühlen? Thesen zur erfahrungsbildenden Kraft von Erzählungen
Prof. Dr. Jan Slaby, Philosophie, Freie Universität Berlin
18.15 Uhr, Margarete-Bieber-Saal, Ludwigstraße 34
Kontakt:
Oliver Schütze
Institut für Philosophie
Rathenaustraße 8, 2. Stock, Raum 205
35394 Gießen
Telefon: 0641 99-15532
Prof. Dr. Matthias Vogel
Institut für Philosophie, Professur für Theoretische Philosophie
Rathenaustraße 8, 2. Stock, Raum 202
35394 Gießen
Telefon: 0641 99-15530
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Die 1607 gegründete Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist eine traditionsreiche Forschungsuniversität, die rund 26.000 Studierende anzieht. Neben einem breiten Lehrangebot – von den klassischen Naturwissenschaften über Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften bis hin zu Sprach- und Kulturwissen¬schaften – bietet sie ein lebenswissenschaftliches Fächerspektrum, das nicht nur in Hessen einmalig ist: Human- und Veterinärmedizin, Agrar-, Umwelt- und Ernährungswissenschaften sowie Lebensmittelchemie. Unter den großen Persönlichkeiten, die an der JLU geforscht und gelehrt haben, befinden sich eine Reihe von Nobelpreisträgern, unter anderem Wilhelm Conrad Röntgen (Nobelpreis für Physik 1901) und Wangari Maathai (Friedensnobelpreis 2004). Seit 2006 wird die JLU sowohl in der ersten als auch in der zweiten Förderlinie der Exzellenzinitiative gefördert (Excellence Cluster Cardio-Pulmonary System – ECCPS; International Graduate Centre for the Study of Culture – GCSC).
http://www.uni-giessen.de/cms/CG2013
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Philosophie / Ethik
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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