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Offenbar setzt die neue Bundesregierung bei der Umsetzung der Vorschläge der Hartz-Kommission auf Tempo. Bereits im Oktober soll der Gesetzentwurf im Bundestag behandelt werden können, Anfang nächsten Jahres soll die Arbeitsmarkt-Reform nach Peter Hartz beginnen.
Die Umsetzung der Vorschläge der Hartz-Kommission wird die Arbeitsvermittlung verbessern und die Arbeitssuche der Arbeitslosen intensivieren. Sie wird jedoch kaum neue Arbeitsplätze schaffen. Dieses Resumée ziehen Joachim Weimann und Ronnie Schöb, beide Wirtschaftswissenschaftler an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. "Wenn es nicht gelingt, die Arbeitskosten, insbesondere im Niedriglohnsektor, substantiell zu senken, können auch die effizientesten Job Center nicht helfen, die Massenarbeitslosigkeit abzubauen. Was wir brauchen sind neue Jobs - und die werden die Unternehmen nur schaffen, wenn die Arbeitskosten runtergehen", schätzen die beiden Professoren ein. Sie fordern deshalb, dass die Bundesregierung die gesamten Sozialversicherungsabgaben bei Neueinstellung von Arbeitslosenhilfe- und Sozialhilfebeziehern in der untersten Tariflohngruppe übernimmt. Dies würde die Arbeitskosten für die Unternehmen sofort um ein Drittel senken ohne dass deshalb zugleich die Nettolöhne fallen müssten. Eingebettet in ein umfassendes Reformprogramm, das wie die Hartz-Vorschläge eine effizientere Arbeitsvermittlung und verstärkte Anreize zur Arbeitsaufnahme vorsieht, ließen sich bis zu 1,3 Millionen neue Arbeitsplätze schaffen. Wie die beiden Wissenschaftler in ihrem Vorschlag "Die Magdeburger Alternative" zeigen, ist dies ohne zusätzliche Kosten für die öffentlichen Kassen zu bewerkstelligen.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Joachim Weimann, Lehrstuhl Volkswirtschaftslehre, insbes. Wirtschaftspolitik, an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Tel.: (0391) 67-18547, e-mail: joachim.weimann@ww.uni-magdeburg.de
Prof. Dr. Ronnie Schöb, Lehrstuhl Volkswirtschaftslehre, insbes. für Finanzwissenschaft, an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Tel.: (0391) 67-18546, e-mail: ronnie.schoeb@ww.uni-magdeburg.de
"Die Magdeburger Alternative" als Download: http://www.uni-magdeburg.de/vwl3/
http://www.uni-magdeburg.de/vwl3/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Wirtschaft
überregional
Wissenschaftspolitik
Deutsch
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