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03.06.2013 12:15

Bilanz 2012: Rund 70 Millionen Euro Drittmittel – Erfolge in Forschung und Lehre

Thorsten Mohr Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    Im vergangenen Jahr lagen die Drittmittelerträge der Universität des Saarlandes bei knapp 70 Millionen Euro. Sie belegen die konstant hohe Wertschätzung, die externe Geldgeber der Forschung und Lehre an der Saar-Uni entgegenbringen. Im Vergleich zum Jahr 2005 haben sich die Drittmittel damit fast auf dem doppelten Ertrag eingependelt: Damals stammten rund 38 Millionen Euro aus anderen Töpfen als dem Landeshaushalt. Diese und weitere Fakten aus dem vergangenen Jahr, die im Jahresbericht der Universität zusammengefasst sind, stellte Universitätspräsident Volker Linneweber heute auf der Bilanz-Pressekonferenz der Saar-Uni vor.

    Größter Drittmittelgeber war im Jahr 2012 die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die 34 Prozent der externen Mittel zur Verfügung stellte. Der große Anteil der DFG ist im Jahr 2012 vor allem auf die Exzellenzinitiative zurückzuführen, die binnen fünf Jahren über 40 Millionen Euro ins Saarland bringt. Die erste Förderperiode der Exzellenzinitiative lief von 2007 bis 2012. Im Jahr 2012 war die Universität des Saarlandes mit dem Antrag auf Verlängerung der Förderung bis 2017 erfolgreich.

    Auch in den Natur- und Lebenswissenschaften hat die Universität des Saarlandes im Jahr 2012 eindrucksvoll ihre starke Position in der deutschen Forschungslandschaft unter Beweis gestellt. Mit Bewilligung des DFG-geförderten Sonderforschungsbereichs 1027 „Physikalische Modellierung von Nicht-Gleichgewichts-Prozessen in biologischen Systemen“ fließen weitere neun Millionen Euro in den kommenden Jahren ins Saarland. Mit diesem Geld erforschen Physiker, Biologen, Mediziner und Bioinformatiker fachübergreifend die grundlegenden Mechanismen von Zellbewegungen. Gelingt es den Wissenschaftlern, allgemeingültige Aussagen über solche Mechanismen zu treffen, könnte dies die Grundlage für neue Therapieansätze bilden.

    Mit 18 Prozent Anteil an den Drittmittelerträgen spielt der Bund ebenfalls eine wichtige Rolle. Insgesamt förderte der Bund im vergangenen Jahr 118 Projekte an der Saar-Uni. Herauszuheben ist bei der Forschung aus Bundesmitteln das Deutsche Epigenomprogramm DEEP, das vom Saarbrücker Genetiker Jörn Walter bundesweit koordiniert wird. DEEP ist die deutsche Beteiligung am weltweit koordinierten International Human Epigenome Consortium (IHEC). Von den 16 Millionen Euro, mit denen DEEP insgesamt gefördert wird, fließen über fünf Jahre insgesamt 5,5 Millionen Euro ins Saarland.

    Ganz knapp hinter dem Bund rangiert mit 17 Prozent Anteil an den Drittmittelerträgen die Industrie. Vor allem die Medizinische Fakultät sowie traditionell die technisch-ingenieurwissenschaftlichen Fachrichtungen durch ihre engen Kontakte in die Wirtschaft sind für die hohe Forschungsförderung aus Industriemitteln verantwortlich. „Dieser Umstand belegt, dass an der Universität des Saarlandes nicht nur in der Grundlagenforschung stark ist, die weit über die Landesgrenzen hinaus das Renommee des Saarlandes stärkt. Der hohe Drittmittelanteil von Geldgebern aus der Wirtschaft zeigt, dass universitäre Forschung in der Wirtschaft sehr gefragt ist und somit auch auf diesem Wege für direkten Mehrwert für das Land sorgt“, lautet das Fazit von Volker Linneweber.

    Er gibt allerdings eines zu bedenken: „Steigende Drittmittelerträge sollten aber nicht zu der Annahme führen, dass sich die öffentliche Hand nun immer weiter aus der Finanzierung der Hochschulen zurückziehen kann. Wir brauchen einen stabilen und hohen Grundbeitrag des Landes, denn – so paradox es auch klingt – der Großteil der Drittmittelforschung kostet uns auch Geld.“ Weiter erläutert er die Zusammenhänge: „Bis auf wenige Ausnahmen werden Drittmittelprojekte nicht kostendeckend gefördert. Es fallen zum Beispiel Heizkosten an, die Räume müssen verwaltet und gereinigt werden, Bibliotheken müssen geführt werden. Solche Kosten sind in den meisten Fällen nur zum Teil im Drittmittelbudget enthalten. Diese so genannten Overheadkosten gehen dann zu Lasten unseres vom Land finanzierten Haushaltes.“ Die Drittmittel sind für viele Forschungsprojekte unerlässlich, da sie ansonsten gar nicht möglich wären.

    Auch in Studium und Lehre kann die Universität auf ein erfolgreiches Jahr 2012 zurückschauen. Mit rund 18.600 Studentinnen und Studenten waren 2012 insgesamt rund 20 Prozent mehr junge Menschen für das Studium in Saarbrücken eingeschrieben als noch vor vier Jahren. Die Zahl der Studienanfänger folgt diesem Trend und bleibt ebenfalls auf hohem Niveau, obwohl die geburtenstarken Jahrgänge, der doppelte Abiturjahrgang sowie die zusätzlichen Studienanfänger durch den Wegfall der Wehrpflicht bereits in den Jahren davor an die Hochschulen geströmt sind. Knapp 2800 Studienanfänger zählte die Universität des Saarlandes im Jahr 2012. In den Jahren 2000 bis 2008 waren es im Schnitt gut 2200 Studenten pro Jahr, die ein Studium an der Saar-Uni aufnahmen. 50 Prozent aller Studenten sind keine Saarländer. „Die Saar-Uni zieht damit entgegen dem demografischen Trend wie keine andere Institution im Land junge qualifizierte Menschen ins Saarland“, wertet Volker Linneweber diesen Umstand. Das schlägt sich auch im Saarland nieder: Im Umfeld der Universität sind in den vergangenen beiden Jahrzehnten fast 250 Unternehmen entstanden, die Absolventen und Wissenschaftler der Universität gegründet haben, wie dem Jahresbericht ebenfalls zu entnehmen ist. Diese rege Gründermentalität mündete 2012 schließlich in einem großen Erfolg: Die Saar-Uni darf fortan als eine von lediglich drei Hochschulen bundesweit das Siegel „EXIST-Gründerhochschule“ führen.

    Dass die Universität des Saarlandes auch Bereich Studium und Lehre auf bestem Weg ist, bestätigte der erfolgreiche Abschluss der Systemakkreditierung im vergangenen Jahr. Als eine der ersten Hochschulen in Deutschland überhaupt hat die Saar-Uni in einem aufwändigen Verfahren nachgewiesen, dass sie über alle Fächer hinweg einheitlich hohe Standards in der Qualität von Studium und Lehre sicherstellen kann. So muss nicht mehr wie bisher jeder Studiengang einzeln akkreditiert werden.

    Trotz all dieser Erfolge blickt Unipräsident Volker Linneweber mit Sorge in die Zukunft: „Wir diskutieren derzeit mit der Politik intensiv darüber, was das Land in Bildung, Forschung und Technologietransfer investieren kann und will. Schließlich spielt gerade die Universität des Saarlandes eine tragende Rolle für die Zukunftsfähigkeit des Landes.“


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    regional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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