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Wissenschaft
Lehrkräfteprofessionalisierung und Unterrichtsentwicklung fördern die Schülerleistungen
Fachtagung in Berlin, Best Western „Grand City Hotel Berlin Mitte“,
Osloer Str. 116a, 13. Juni, 2013, 11:00 – 17:00 Uhr
Das bundesweite Programm „Steigerung der Effizienz des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts“ (SINUS) endet in diesen Monaten nach fünfzehnjähriger Laufzeit. Programmträger war das Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) in Kiel, die Federführung auf Länderseite wurde in den Jahren vom Bildungsministerium Schleswig-Holstein übernommen. In einer Fachtagung in Berlin, am 13. Juni 2013, zieht SINUS Bilanz.
Das SINUS-Programm wurde im Jahr 1998 als Reaktion auf das vergleichsweise schlechte Abschneiden deutscher Schülerinnen und Schüler bei der internationalen TIMSS-Studie von Bund und Ländern eingerichtet. Kennzeichen des Programms sind die fachliche und fachdidaktische Professionalisierung auf Unterrichtsebene, die Kooperation im Kollegium aber auch zwischen Schulen in Netzwerken, die Koordination in den Schulen, den Ländern und bundesweit sowie die systematische Reflexion des Unterrichts. Unter wissenschaftlicher Begleitung entwickeln Lehrerinnen und Lehrer ihren Unterricht eigenverantwortlich weiter.
Bundesweit sind allein bei dem Programm SINUS an Grundschulen, das im Juni 2013 beendet wird, über 800 Grundschulen mit rund 5000 Lehrkräften aus 10 Bundesländern beteiligt.
Die wissenschaftlichen Begleituntersuchungen zeigen, dass das Wissen und Können der Lehrpersonen in den Fächern Mathematik und Sachunterricht zugenommen haben. Außerdem arbeiten die am Programm beteiligten Lehrkräfte stärker problemorientiert als ihre Kolleginnen und Kollegen, die nicht am Programm beteiligt waren. Die SINUS-Lehrkräfte kooperieren professionell und haben Qualität und Tiefe der Reflexion über unterrichtliche Prozesse und das Lernen der Kinder weiter entwickelt. Die wissenschaftliche Begleitung des Programms zeigt auch, dass die Lehrpersonen Neuerungen in ihre Handlungsroutinen im Unterricht übernehmen.
SINUS an Grundschulen wirkt sich auch auf die Leitung und Kollegien in den Schulen sowie auf die Schulaufsicht aus. So wurden an Grundschulen verstärkt kontinuierlich arbeitende Fachkonferenzen und Fachgruppen ins Leben gerufen und Schulleitungen verstehen sich stärker als Gestaltende und Aktivierende als an Schulen, die nicht an SINUS beteiligt waren. Die Schulaufsicht nutzt die Expertise einzelner Lehrkräfte oder von Lehrkräfte-Teams zu Fortbildungszwecken.
Im Rahmen des Ländervergleichs Primarstufe Mathematik und aus TIMSS 2011 lässt sich erkennen: Viertklässler, die von einer an SINUS beteiligten Lehrperson unterrichtet wurden, zeigen
bessere Leistungen als Viertklässler aus vergleichbaren Schulen, die nicht am SINUS-Programm teilnahmen. Der Leistungsvorsprung beträgt in Mathematik fast ein halbes Schuljahr. Mit diesen Ergebnissen schließt sich der Kreis, der 1998 mit dem ersten SINUS-Programm begonnen wurde: Die angestrebte Verbesserung der Leistungen der Lernenden lässt sich über die Professionalisierung der Lehrkräfte und die Entwicklung des Unterrichts erreichen.
Zu der Fachtagung sind Journalistinnen und Journalisten herzlich eingeladen.
Weitere Informationen:
Dr. Claudia Fischer, Email: cfischer@ipn.uni-kiel.de, Tel.nr. 0431 880 3136
Dr. Ute Ringelband, Email: ringelband@ipn.uni-kiel.de, Tel.nr. 0431 880 3122
Zeitpunkt und Ort der Tagung:
13. Juni 2013, 11.00 – 17.00 Uhr, Best Western „Grand City Hotel Berlin Mitte“, Osloer Straße 116 a, 13359 Berlin
Programm:
Eröffnung: Prof. Dr. Olaf Köller, IPN, Kiel
Grußwort: Tom Stryck, Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Berlin
Vortrag: Prof. Dr. Manfred Prenzel, TUM School of Education, München 15 Jahre SINUS – Bilanz und Perspektiven
Foren: die beteiligten Länder stellen zu thematischen Schwerpunkten vor, wie sie im Zusammenspiel von Bildungsadministration, Praxis und Wissenschaft zentrale Aspekte des Unterrichts oder der Lehrerfortbildung in ihren Ländern weiterentwickelt haben und welche Erträge des Programms sie für die weitere Arbeit nutzen wollen
Länder: Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein
Hintergrundinformationen
Im Juli 2013 geht das letzte SINUS-Programm in der gemeinsamen Trägerschaft mehrerer Bundesländer zu Ende. Damit endet das größte und über den längsten Zeitraum durchgeführte bundesweite Unterrichts- und Lehrkräfteprofessionalisierungsprogramm seit 1945. Aus diesem Anlass veranstaltet das IPN als Programmträger eine Fachtagung unter dem Titel: „15 Jahre SINUS. Bilanz und Perspektiven“
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Pädagogik / Bildung
überregional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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