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Im Herbst 2010 ging die Jacobs University mit ihrem Bachelor-Studiengang »Global Economics and Management« (GEM) an den Start mit dem Ziel, klassische Betriebs- und Volkswirtschaft konsequent im globalen Kontext zu betrachten und darüber hinaus mit Kenntnissen aus Politik, Gesellschaft, Ethik und Naturwissenschaft zu verbinden. Finanziell ermöglicht durch eine Förderung der Bremer Landesbank und des Oldenburger Energiekonzerns EWE von insgesamt 2 Mio. Euro und in enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaft konzipiert, entwickelte sich GEM zum beliebtesten Studiengang der Bremer Privatuniversität. Am 7. Juni 2013 haben nun die ersten 24 Absolventen ihren Abschluss erhalten.
»Mit ›Global Economics and Management‹ (GEM) haben wir offensichtlich den Nerv der Zeit getroffen – und das schon vor fast vier Jahren, als wir den Studiengang gemeinsam mit der Wirtschaft in der Metropolregion Bremen-Oldenburg aus der Taufe gehoben haben«, so Welf Werner, Professor of International Economics an der Jacobs University und GEM-Studiengangsleiter. Bereits 2011, ein Jahr nach Eröffnung des Studiengangs, konnte GEM die meisten Neuzugänge unter den insgesamt 20 Bachelor-Studiengängen der Universität verzeichnen. In der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft richtete sich das Hauptaugenmerk auf wichtige Zukunftsbranchen der Region: Erneuerbare Energien, Logistik, maritime Wirtschaft, Automotive sowie Luft- und Raumfahrt. »Auch hier ist unser ganzheitlicher Ansatz auf breite Zustimmung gestoßen – sowohl damals bei der Konzeption als auch jetzt im aktiven Studienbetrieb bei der Vermittlung von Praktika und bei der Unterstützung in der Lehre durch Firmenvertreter«, erläutert Welf Werner.
Aktuell gibt es 86 GEM-Studierende aus 30 Nationen und vier Kontinenten an der Jacobs University; 24 des 2010 gestarteten Pionierjahrgangs erhalten dieses Jahr nun ihren Abschluss – mit einer Absolventenquote von nahezu 100 %. »Der ausgezeichnete Studienerfolg ist ein Indikator dafür, wie sehr sich die GEM-Absolventen mit ihrem Studienfach identifiziert haben«, kommentiert Welf Werner das Ergebnis. »In den Zeiten von Weltwirtschafts- und Eurokrise wollen junge Menschen nicht nur die wirtschaftswissenschaftlichen Grundlagen unternehmerischen und staatlichen Handelns verstehen. Sie interessieren sich besonders auch für die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in verschiedenen Ländern, den Einfluss von Politik, Kultur und Psychologie, die Bedeutung von Wirtschaftsethik und verantwortungsbewusstem Führungsverhalten – Themen, auf die wir bei GEM großen Wert legen«, so Werner weiter.
»Ein erfolgreicher Abschluss an einer bedeutenden Hochschule wie der Jacobs University ist eine ausgezeichnete Grundlage für die berufliche Laufbahn«, sagt Dr. Stephan-Andreas Kaulvers, der Vorstandsvorsitzende der Bremer Landesbank, anlässlich der Graduation 2013. »Ich freue mich mit den 24 GEM-Absolventen, dass sie diese Herausforderung gemeistert haben und dass unsere Bank dazu beitragen konnte, die jungen Menschen bei ihrer Ausbildung zu unterstützen. Ihnen werden nun viele Möglichkeiten offen stehen, denn eines sollte uns allen bewusst sein: Bildung ist eine unserer wichtigsten Ressourcen.«
Nikolaus Behr, EWE-Vorstand Personal und IT, betont: »Als regional verwurzeltes und gleichzeitig auch international tätiges Unternehmen unterstützen wir GEM an der Jacobs University sehr gern. Denn der sprichwörtliche Blick über den Tellerrand ist wichtig und eine gute Vorbereitung auf das spätere Berufsleben. Qualifizierter Nachwuchs ist der Schlüssel für den Erfolg eines Unternehmens. Das gilt erst recht für die Energiebranche, die die aus der Energiewende erwachsenden Herausforderungen zu meistern hat. Ich gratuliere den ersten Absolventen des Studiengangs und wünsche viel Erfolg für den weiteren Weg.«
Für GEM-Absolventin Anne Valtink entwickelte sich soziale Verantwortung von Unternehmen zu einem zentralen Thema: In ihrer Bachelor-Arbeit analysierte die 21-Jährige, welche Rolle »CSR« (Corporate Social Responsibility) für Unternehmen bei der Standortwahl im Zuge von internationaler Expansion spielt. »Management mit all seinen Facetten hat mich schon immer fasziniert. Verbunden mit der fundierten und global orientierten Ökonomie-Ausbildung und den vielen transdisziplinären Dimensionen, die wir hier mitbekommen haben, war das GEM-Studium genau mein Ding«, sagt sie.
Zum Studieren in der Heimatstadt zu bleiben war für die gebürtige Bremerin eigentlich nur »Plan B«, da sich das ursprünglich angestrebte Studium in den USA als zu teuer erwies. »An der Jacobs zu studieren war die beste Entscheidung meines Lebens«, sagt sie heute. Neben dem mitreißenden »Jacobs Spirit« auf dem Campus war die internationale Vielfalt der Kommilitonen grade auch im Studium ein unschlagbares Plus: »Studierende aus Entwicklungs- und Schwellenländern haben immer wieder darauf bestanden, dass wir uns aktuell mit den Bedingungen in ihren Heimatländern auseinander setzen. Und die Professoren haben das flexibel aufgegriffen. So haben wir authentische Einblicke erhalten wie kein Lehrbuch sie je vermitteln könnte.« Annes nächste Station ist erst einmal ein vierwöchiges Forschungsprojekt zum Thema »Chinese Globalization« an der Harvard University; wie es danach weiter geht, steht noch nicht fest. »Erst will ich Arbeitserfahrung sammeln und dann meinen Master in Management machen. Ich bin mir aber sicher, dass ich den internationalen Fokus, den ich mir hier angeeignet habe, beibehalten werde.«
Anna Zorina hat bereits die Zusage für ein Masterstudium in Management an der Schweizer Universität St. Gallen – laut »Financial Times« eine der besten Hochschulen für Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften im deutschsprachigen Raum und hochselektiv bei der Zulassung ausländischer Studierender. Die Zeit bis zum Semesterbeginn verkürzt sich die 21-jährige Moldawierin, die aufgrund herausragender Leistungen ihren GEM-Bachelor bereits nach fünf Semestern erhielt, mit einem dreimonatigen Betriebspraktikum in Wolfsburg bei Volkswagen in der Abteilung »Gebrauchtwagen- und Flottenstrategie«.
An GEM lobt sie neben der Verbindung von Management- und Wirtschaftsthemen vor allem die flexible Möglichkeit zur Spezialisierung. »Mein Fokus lag auf Logistik. Schon während des Studiums konnte ich meine Kenntnisse mehrfach praktisch anwenden, beispielsweise im Praktikum beim Consulting-Dienstleister Accenture, der die Rollout-Aktivitäten von VW in Wolfsburg koordiniert, oder bei einer Fallstudie für Airbus Bremen, wo wir im Rahmen eines Wettbewerbes ein Modell für optimalen Personaleinsatz in der Produktion erarbeitet haben.«
Besonders geschätzt habe man bei den bisherigen Kontakten mit der Arbeitswelt nicht nur ihre Fachkenntnisse, sondern auch die Soft Skills, die sich ein typischer Jacobs-Student während des Studiums aneignet: »Interkulturelle Kompetenz, kommunikative Fähigkeiten, kritisches Denken, sehr gute Analyse- und Präsentationsfähigkeiten sowie das Arbeiten unter Hochdruck mit sehr guten Ergebnissen«, zählt Anna auf. Neben ihren beiden Muttersprachen Russisch und Rumänisch beherrscht sie nun auch Englisch, Deutsch und Französisch fließend – ebenfalls ein Ergebnis »täglichen Trainings auf dem Campus«. Als Allrounderin fühlt sich Anna bestens vorbereitet auf die unterschiedlichsten Arbeitsbedingungen in aller Welt. »Auf lange Sicht will ich aber in meine Heimat Moldawien zurückkehren und mich dort nützlich machen«, sagt sie.
Paul Fischoeder möchte – zunächst – in seiner Heimat Deutschland bleiben. Zukünftiger Wunscharbeitgeber des 23-jährigen GEM-Absolventen ist MAN Truck & Bus in München. »Ich hätte nie gedacht, dass es mich mal in die Nutzfahrzeugindustrie ziehen würde«, so Paul, dessen Leidenschaft ursprünglich eher der Wirtschaftsmathematik und dem Planen von Investmentstrategien galt. Bei einem MAN-Praktikum im Bereich Produktmanagement letztes Jahr habe er aber »Blut geleckt«. »Grade dieser Markt ist unglaublich vielschichtig. Die Produkte selbst sind überraschend komplex; aber auch das globale Produktmanagement stellt spezielle Anforderungen, da es mit Käuferzufriedenheit (Unternehmen, die Busse und LKW erwerben) und Benutzerzufriedenheit (Busfahrer, LKW-Fahrer) zwei ganz unterschiedliche Zielgruppen zu berücksichtigen gilt.«
Besonders in der hohen Praxisorientierung sieht Paul eine Stärke des GEM-Studiums und dies nicht nur in den vielen Kooperationen mit der Wirtschaft zur Vermittlung von Praktika. »Im übergreifenden ›GEM-Seminar‹ haben wir die verschiedensten Themen im konkreten Praxiskontext diskutiert – mal mit Firmenvertretern, die ihre Berufsfelder vorgestellt haben, mal intern mit den GEM-Lehrenden und Studierenden. Hier gab es oft heiße Diskussionen, beispielsweise um ›Demokratie‹ oder ›Wirtschaftsethik‹. Kommilitonen aus Afrika, Bangladesch, China oder Nepal haben ganz andere Argumente eingebracht, als die mir vertraute westliche Sicht der Dinge. Von solchen Erfahrungen werden wir alle noch weit über das Studium hinaus profitieren, egal wo wir später letztendlich arbeiten – in Deutschland oder im Ausland.«
http://www.jacobs-university.de/gem-program
Im Rahmen der Jacobs University Graduation 2013 feiern sie den erfolgreichen Studienabschluss des Pi ...
Foto: Jacobs University
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Auf dem Sprung in die Zukunft: Die GEM-Absolventen Anne Valtink, Anna Zorina und Paul Fischoeder
Foto: Jacobs University
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler
Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Politik, Wirtschaft
regional
Studium und Lehre
Deutsch
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