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Eine von den Professoren Norbert Zenner und Werner Glas sowie Klaus Hartmann betreute Gruppe von 35 Studierenden präsentierte einem Publikum von 400 Gästen elf Projektarbeiten zum Thema "Einsichten". Die Entwürfe wollen Besuchern der Völklinger Hütte "unkonventionelle Einblicke" in die Anlage verschaffen.
Dass Studierende am Fachbereich Architektur/Innenarchitektur an der Fachhochschule Kaiserslautern qualitativ hochwertige Studienarbeiten hervorbringen, die auch überregional Beachtung finden, zeigte sich beim Event "ThinkZink - Werte erhalten" am 27. September im Weltkulturerbe Völklinger Hütte. Die von den Professoren Norbert Zenner und Werner Glas sowie Diplomingenieur Klaus Hartmann betreute Gruppe von 35 Studierenden präsentierte einem Publikum von 400 Gästen, unter ihnen der Ministerpräsident des Saarlandes, Peter Müller und ein Vertreter des größten Architekturbüros Deutschlands, elf Projektarbeiten zum Thema "Einsichten". Die Entwürfe wollen Besuchern der Völklinger Hütte "unkonventionelle Einblicke" in die Anlage verschaffen.
Initiiert hat diese Ausschreibung die Siegener Verzinkerei Holding GmbH. Das Unternehmen, das sich darauf spezialisiert hat, durch Feuerverzinkung Stahl nachhaltig gegen Korrosion zu schützen und sich zu den bedeutendsten Anbietern dieser Branche auf dem europäischen Markt zählt, sieht sich nicht nur prädestiniert, materielle Werte zu erhalten, sondern es will auch Verantwortung für die Erhaltung immaterieller Werte der Industriekultur übernehmen. So wurde die Initiative "ThinkZink - Werte erhalten" ins Leben gerufen. Im Austausch mit Forschung und Lehre, Architektur- und Planungsbüros, Metall- und Stahlbauunternehmen sowie Kunden und der interessierten Öffentlichkeit will sie "die Industriekultur fördern und lebendig machen". Dazu gehört für die Initiatoren sowohl das Schaffen neuer Werte durch innovative Technologien als auch das Erhalten von Werten der Industriekultur. Ideengeber Hans-Georg Alff, Geschäftsführer der Verzinkerei Becker GmbH, Saarlouis, sieht das Weltkulturerbe Völklinger Hütte als "idealen Ort", die Initiative "ThinkZink - Werte erhalten" zu reflektieren. So wurde die Völklinger Hütte nicht nur Gegenstand für die Ausschreibung der Projektarbeit unter dem Motto der Initiative, sondern die Gebläsehalle der Anlage mit ihren riesigen Gebläsemaschinen wurde auch Ort der Auftaktveranstaltung zum langfristig geplanten Engagement.
Dieses soll auch eine weitere Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Architektur/Innenarchitektur der Fachhochschule Kaiserslautern einschließen, dessen Studierende die Jury durch eine "außergewöhnliche Qualität der Ideen" und die "hohe Qualitätsdichte" der Arbeiten so beeindruckten, dass drei erste Preise ausgelobt wurden. Die Juroren, zu denen u.a. der Generaldirektor der Völklinger Hütte, Dr. Meinrad Maria Grewenig zählte, zeigten sich überrascht, wie stark die Studierenden nicht nur gestalterische Aspekte in ihre Arbeiten einfließen ließen, sondern wie sehr sie auch soziokulturelle Gesichtspunkte berücksichtigten. So wollen die Entwürfe den Arbeitsalltag auf der Hütte, der für viele zehntausend Menschen Teil ihres Lebens war, erfahrbar machen. "Den Rhythmus der Hütte erleben" macht ein Entwurf über optisch-akustische Installationen möglich, mit deren Hilfe durch Anpusten Effekte wie Dampf, Feuer, Funken ausgelöst werden können. "Views unlimited" von Christina Baron, Jana Martin, Christiane Reichert, das einen der Preise errang, ist eine begehbare Kugel aus verwobenen feuerverzinkten Stahlstreifen, auf deren Innenseite abstrahierte und verfremdete Situationen der Hütte dargestellt sind. Die Lücken im Flechtwerk ermöglichen Ausblicke auf die Gegenwart der Hütte. Werden im Innern der Konstruktion mit Hilfe der Feuerverzinkung "Werte erhalten", so wird auf der Außenseite Vergänglichkeit und Verfall symbolisiert. In abblätternder rostfarbener Schrift erstehen Arbeitssituationen, Geräusche, Stimmungen wieder, die der Vergangenheit der Hütte angehören und mit dem Abblättern der Farbe unwiederbringlich dem Verfall preisgegeben sind. Besonders offenkundig stellt das Projekt preisgekrönte "Zinkunft" von Christiane Leidt, Marion Müller, Heike Staudinger den Beitrag des Elements Zink zur Erhaltung materieller und ideeller Werte heraus. Verblassende Projektionen von Ansichten der Völklinger Hütte, die den Verfall symbolisieren, können durch Tritt auf eine Zinkplatte gestoppt werden. Die dritte Auszeichnung erhielt das Projekt "einblicke" von Sarah Schreiber, Verena Siegl, Saskia Starmans, das durch die verlustfreie Reflektion elektrisch verstellbarer Spiegel Einblicke in einen Hochofen gewährt.
Mindestens einer dieser Entwürfe soll vor Ort umgesetzt werden. Gewinnbringend sind die vorgestellten Projekte sicher nicht nur für die Völklinger Hütte, sondern auch für die Studierenden, denen die Arbeit ganz neue Erfahrungen bot. "Der besondere Reiz an der Aufgabenstellung war für mich die Offenheit der Fragestellung" betont Christina Baron, Preisträgerin mit der Arbeit "views unlimited". Hier habe sie vor einer wesentlich größeren Herausforderung gestanden als beispielsweise vor der Aufgabe, ein neues Design für einen Stuhl zu entwerfen. "Ja", pflichtet ihr Mitpreisträgerin Christiane Reichert bei "es war sogar schwierig, die Ideen zu begrenzen, aber gerade das war interessant." Bereits während des Studiums nicht nur "für die Schublade" zu arbeiten, schon jetzt wertvolle Kontakte zu knüpfen und die Möglichkeit zu bekommen, die eigene Arbeit einem großen Publikum zu präsentieren, werten die jungen Frauen als besonders bereichernde Erfahrungen dieser Arbeit.
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Übergabe der Preise an die Projektgruppe durch den geschäftsführenden Gesellschafter der Siegener Ve ...
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Die Preisträgerinnen erklären ihre Projektarbeit "einsichten" (Sarah Schreiber, Verena Siegel, von r ...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
Deutsch
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