idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
18.06.2013 14:27

Vom Verhältnis zwischen Kommunikation und Macht bis zu Wagners wahren Welten

Klaus P. Prem Presse - Öffentlichkeitsarbeit - Information
Universität Augsburg

    Neuerscheinungen aus dem Institut für Europäische Kulturgeschichte der Universität Augsburg

    Augsburg/StP/KPP - Mehrere Neuerscheinungen aus dem Programm seiner beiden Schriftenreihen bzw. aus der Feder seiner Mitglieder hat das Institut für Europäische Kulturgeschichte der Universität Augsburg anzuzeigen:

    Macht und Kommunikation. Augsburger Studien zur europäischen Kulturgeschichte

    Macht ist nicht nur stets auf Kommunikation angewiesen, um sich durchzusetzen und erhalten zu können, sondern bereits selbst Ergebnis eines kommunikativen Prozesses. Um diesen Zusammenhängen genauer auf die Spur zu kommen, bedarf es einer neuen kulturhistorischen Perspektive. Das Institut für Europäische Kulturgeschichte der Universität Augsburg ist seit Langem damit befasst, diese Perspektive zu entwickeln und zu erproben. Der vorliegende Sammelband zeigt anhand einer Vielfalt von Fallstudien zur europäischen Geschichte von der Antike bis in die neueste Zeit, welche faszinierenden Aspekte auf diese Weise hervortreten können: Legitimationsstrategien, Ansprüche auf höchste Throne, Zugang zum Ohr des Königs, Theorien kommunikativen Umgangs mit Untertanen, wissenschaftsdisziplinäre Exklusionen, Machtzuschreibungen in der Erziehung, Macht und Ohnmacht in der religiösen Kommunikation, literarische Verarbeitungen im Hinblick auf das Todesurteil und den Krieg.

    Silvia Serena Tschopp/Wolfgang E. J. Weber (Hg.): Macht und Kommunikation. Augsburger Studien zur europäischen Kulturgeschichte (= Colloquia Augustana, Bd. 30), Berlin: Akademie Verlag 2012, 436 S., 79,80 Euro

    ______________________________________

    Zwischen Rom und dem Erdkreis. Die gelehrte Korrespondenz des Kardinals Stefano Borgia (1731-1804)

    Rom war in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts nicht mehr caput mundi, aber immer noch Anziehungspunkt für Reisende aus Europa und darüber hinaus. Zum internationalen Flair trugen Institutionen des Heiligen Stuhls wie die weltweit agierende Missionskongregation ihren Teil bei. Einer ihrer Sekretäre - der spätere Kardinal Stefano Borgia - unterhielt in der urbs nicht nur einen internationalen und interkonfessionellen Gesprächszirkel, an dem z. B. Johann Gottfried Herder teilnahm, sondern auch ein weltumspannendes gelehrtes Briefnetzwerk: Unter Borgias wichtigsten gelehrten Briefpartnern waren zahlreiche deutschsprachige, protestantische Gelehrte wie etwa Friedrich Münter oder Arnold H. L. Heeren, doch reichten seine Briefverbindungen bis Luanda, Uppsala, Peking und Manila. Die vorliegende Monografie erschließt und analysiert erstmals umfassend den unveröffentlichten gelehrten Briefwechsel Stefano Borgias und zeigt daran Kommunikationsmöglichkeiten und -grenzen des Distanzmediums Brief in der Respublica litteraria am Ende des 18. Jahrhunderts auf.

    Maria Stuiber: Zwischen Rom und dem Erdkreis. Die gelehrte Korrespondenz des Kardinals Stefano Borgia (1731-1804) (= Colloquia Augustana, Bd. 31). Berlin: Akademie Verlag 2012, 459 S. 89,80 Euro

    ______________________________________

    Agent und Ambassador. Der Kaufmann Anton Meuting als Vermittler zwischen Bayern und Spanien im Zeitalter Philipps II.

    Die vorliegende Studie ist aus dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt "Fürsten und Kaufleute im konfessionellen Zeitalter: Augsburger und Nürnberger Firmen als Hoflieferanten mitteleuropäischer Herrscherhäuser 1548-1630" hervorgegangen, welches Teil eines an der Universität Bamberg und der Technischen Universität Dresden angesiedelten Projektbündels "Märkte - Netzwerke - Räume. Wirtschaftsbeziehungen und Migrationsprozesse in der Frühen Neuzeit (1500-1800)" war. Das zwischen 2008 und 2011 durchgeführte Projekt "Fürsten und Kaufleute" ging von der These aus, dass bis in die ersten Jahre des Dreißigjährigen Krieges hinein spezialisierte Märkte zur Belieferung mitteleuropäischer Höfe mit hochwertigen Luxus- und Konsumgütern von reichsstädtischen, vor allem Augsburger und Nürnberger Handelshäusern geprägt bzw. dominiert wurden. Die große Zahl an Dokumenten, die im Rahmen dieses Projekts über den bislang wenig bekannten Augsburger Kaufmann und Agenten Anton Meuting (gest. 1591) gefunden wurden, sowie die Tatsache, dass diese Quellen besonders facettenreiche Einblicke in die Zusammenhänge von Handel, Diplomatie und Kulturtransfer im 16. Jahrhundert gewähren, führten zu der Entscheidung, seiner Karriere und seinen Tätigkeitsfeldern eine eigene Studie zu widmen.

    Mark Häberlein/Magdalena Bayreuther: Agent und Ambassador. Der Kaufmann Anton Meuting als Vermittler zwischen Bayern und Spanien im Zeitalter Philipps II. (= Documenta Augustana Bd. 23), Augsburg: Wißner Verlag 2013, 256 S., 20 Abb., 20,- Euro

    ______________________________________

    Politikwissenschaft. Eine grundlegende Einführung

    Dieser Klassiker unter den Einführungen in die Politikwissenschaft wurde für die 8. Auflage vollständig neu bearbeitet. Konzipiert und zugeschnitten ist der Band für einen Bachelor-Grundkurs. Er vermittelt das gesamte Basiswissen für das Studium der Politikwissenschaft. Besonders Anliegen des Bandes ist es, die Grundzüge des Fachs im Ganzen wie in seinen verschiedenen Teildisziplinen vorzustellen.

    Dirk Berg-Schlosser/Theo Stammen: Politikwissenschaft. Eine grundlegende Einführung, Baden-Baden: Nomos Verlag, 8. Auflage, 2013. 288 S. 22,99 Euro

    ______________________________________

    Zur Genealogie des Politischen bei Goethe

    Dieser anlässlich des 80. Geburtstags von Theo Stammen erschienene Band vereinigt drei Goethe-Aufsätze des Jubilars. Das Besondere dieser Zusammenstellung besteht darin, dass die drei Aufsätze auf die noch mögliche Erzählung von Individualität orientiert sind, dass sie also versuchen, das Modell der Lebenskarriere, wie es Thomas Hobbes zum ersten Mal entworfen hat, als Muster zur Herstellung von Individualität zu erweisen - und zwar aus einer Folge von Krisenerfahrungen. Diese Leitvorstellung ist das offensichtliche Thema in der Erzählung "Der Mann von fünfzig Jahren“, mit deren Interpretation der Autor sein Buch beginnen lässt; eine Erzählung, die Goethe in seinem Roman "Wilhelm Meisters Wanderjahre“ einfügte: als Parabel gleichsam einer durch Krisenerfahrung und durch Entsagung wiedergefundenen Identität. Die zweite von Stammen hier publizierte Studie - über die Genealogie des Politischen im Werk Goethes - ist grundsätzlicher, nicht individuell-beispielhafer Natur. Es geht darin um die Entstehung, Ordnung und Funktion von politischem Wissen in der Kultur. Der dritte Aufsatz widmet sich zuletzt Goethes Auffassung kulturwissenschaftlicher Argumentation in einer Darstellung von Howards Wolkenlehre und der Bedeutung, die diese für Goethe gewinnt. Es ist der Versuch, politische Geschichte und Geschichte der Naturwissenschaft komplementär zu lesen; ein Verfahren, an dem noch die Kulturwissenschaft unserer Tage arbeitet.

    Theo Stammen: Zur Genealogie des Politischen bei Goethe (= Spektrum Politikwissenschaft Bd. 45), Würzburg: Ergon Verlag 2013. 80 S. 18,- Euro

    ______________________________________

    Der Rhein ist die Elbe: Richard Wagners wahre Welten

    Richard Wagner hat den Rhein nicht gekannt, als er "Rheingold" schuf. Doch welcher Fluss, welche Landschaft diente ihm dann als Vorbild? In einem fast detektivischen Verfahren zeigt der Augsburger Historiker Johannes Burkhardt anhand vieler bislang unbekannter Indizien, dass die tatsächliche Grundlage die heimatliche sächsisch-böhmische Elblandschaft war. Wagner, der bekannt assoziative Kopf, hat zudem auch aktuelle politische Motive an den Rhein transferiert. Ein Grund dafür war die Exilsituation Wagners, der nach seiner Beteiligung an revolutionären Unruhen in Dresden 1849 per Steckbrief gesucht wurde und deshalb auf Asyl außerhalb Deutschlands angewiesen war. Burkhardts zentrale These ist, dass die Erinnerung des Komponisten an die ihm nun verschlossene Welt und das Gefühl der "verlorenen Zeit“ sich in der Ring-Struktur und dem neu gefundenen ästhetischen Gestaltungsprinzip niederschlug. Mit seiner Darstellung erlaubt es der Autor, die unterschätzte Bedeutung von Wagners Dresdner Zeit für sein späteres Hauptwerk ganz neu zu verstehen.

    Johannes Burkhardt: Der Rhein ist die Elbe. Richard Wagners wahre Welten. Halle: Mitteldeutscher Verlag 2013, 232 S. 24,95- Euro

    ================================

    Gemeinsam mit dem neuen Band der IEK-Zeitschrift "Mitteilungen" werden die Bücher am 24. Juni 2013 der Interessierten Öffentlichkeit ab 18.30 Uhr in der Meuen Stadtbücherei Augsburg (Ernst-Reuter-Platz 1, 86150 Augsburg) vorgestellt. Die Einladung zu dieser Präsentation steht auf http://www.uni-augsburg.de/institute/iek/scripts/IEK-Buchpr__sentation_Einladung... zum Download zur Verfügung.


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-augsburg.de/institute/iek


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Geschichte / Archäologie, Politik
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).