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Angesichts der zahlreichen Konflikte in der Welt hat das Thema Frieden Konjunktur. Das neue Zentrum für Historische Friedensforschung der Universität Bonn untersucht die neuzeitlichen Wurzeln von Frieden und Sicherheit in der Moderne. Am Mittwoch, 26. Juni, 18 Uhr findet im Festsaal der Universität Bonn die Gründungsveranstaltung des neuen Zentrums statt. Die Medien sind hierzu herzlich eingeladen. Für Fragen von Journalisten steht Prof. Dr. Maximilian Lanzinner vor der Veranstaltung zwischen 17 und 17.30 Uhr zur Verfügung.
Herausragende Projekte des Zentrums für Historische Friedensforschung der Universität Bonn sind die Studien zum Immerwährenden Reichstag (1663 bis 1806), der ersten ständigen Repräsentationsversammlung Europas, und zu APW digital, einer großen Edition zu den Westfälischen Friedensverhandlungen (1645-48), die nun im Web verfügbar sein wird. Bei der Gründungsveranstaltung geben Prof. Dr. Dr. Dr. med. Hanns Hatt, Präsident der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste, Prof. Dr. Christoph Kampmann (Marburg) und Prof. Dr. Maximilian Lanzinner (Bonn) Einblicke in das neue Zentrum für Historische Friedensforschung der Universität Bonn. Kanzler Dr. Reinhardt Lutz und Dekan Prof. Dr. Paul Geyer sprechen Grußworte.
„Die Neuzeit ist für die Friedensforschung eine ergiebige Epoche“, resümiert Prof. Dr. Maximilian Lanzinner, Direktor des neuen Zentrums für Historische Friedensforschung der Universität Bonn. Unser heutiges Verständnis von Frieden und Sicherheit werde durch Einsichten und Beobachtungen aus der gesamten Neuzeit bereichert. So kristallisierte sich vom 16. bis zum 19. Jahrhundert die Unterscheidung zwischen weltlichem und religiösen Frieden heraus. „Verfahren und Methoden der Friedensschließung und –sicherung, die auch heute noch als Vorbilder wichtig und aktuell sind, wurden damals entwickelt“, berichtet Prof. Lanzinner. So waren Amnestie und Verzicht auf Feststellen der Kriegsursache eine wichtige Grundlage für einen dauerhaften Frieden, was moderne Friedensschlüsse, so der Versailler Frieden, völlig vernachlässigten.
Erfolgreiche Friedensforschung wird verstetigt
Das zentrale Forschungsprojekt des Zentrums soll der Immerwährende Reichstag sein, der von 1663 bis 1806 in Regensburg tagte und Gesandte aus Mitteleuropa und Beobachter aus ganz Europa zusammenführte. Er trug, mitten in einem noch von Kriegen heimgesuchten Europa, wesentlich zur Friedenssicherung bei. Das Zentrum konzentriert sich also auf die Friedensforschung der Vormoderne, der Zeit vor 1800. Darin liegt seine Besonderheit, denn die bestehenden Einrichtungen zur Friedens- und Konfliktforschung in der Bundesrepublik widmen sich ausschließlich dem 20. Jahrhundert oder der Gegenwart. „Beim Zentrum für Historische Friedensforschung handelt es sich um ein Unikat“, sagt Prof. Lanzinner.
Mit dem Zentrum für Historische Friedensforschung wird die bislang betriebene Forschung zum Westfälischen Frieden, der den Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) beendete, an der Universität Bonn ausgeweitet und verstetigt. Ende 2011 lief die Förderung des Langzeitprojekts der „Union der Deutschen Akademien“ zum Westfälischen Frieden aus. Die bei diesem Großvorhaben gewonnene Expertise ist das Fundament für jetzt geplante allgemeine historische Friedensforschung.
Die schon laufenden Projekte des Zentrums für Historische Friedensforschung werden von der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und Künste, der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Universität Bonn unterstützt oder finanziert.
Kontakt:
Prof. Dr. Maximilian Lanzinner
Institut für Historische Friedensforschung
Tel. 0228/735177
E-Mail: maximilian.lanzinner@uni-bonn.de
Dr. Dr. Guido Braun
Institut für Geschichtswissenschaft
Tel. 0228/735178
E-Mail: gbraun@uni-bonn.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Geschichte / Archäologie
überregional
Forschungsprojekte, Pressetermine
Deutsch
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