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24.06.1998 00:00

Röntgen-Gastprofessoren an der Universität Würzburg

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Zwei hochkarätige Gäste lehren und forschen derzeit in der Fakultät für Physik und Astronomie der Universität Würzburg. Ermöglicht wird ihr Aufenthalt durch die sogenannte Röntgen-Gastprofessur, für welche die Volkswagen-Stiftung insgesamt 800.000 Mark zur Verfügung gestellt hat.

    Die Geburtsstunde dieser Gastprofessur schlug im Jahr 1995, als an der Universität Würzburg das 100. Jubiläum der Entdeckung der Röntgenstrahlen am Physikalischen Institut gefeiert wurde: Finanziert durch Mittel der Volkswagen-Stiftung - diese hat 800.000 Mark für fünf Jahre bereitgestellt - können international führende Wissenschaftler für ein halbes oder ein ganzes Jahr nach Würzburg eingeladen werden.

    Die ausgewählten Wissenschaftler sollen jeweils eines oder mehrere der in Würzburg vertretenen Forschungsgebiete ergänzen und erweitern und in eine intensive Wechselwirkung mit den hiesigen Arbeitsgruppen eingebunden werden. Durch Vorlesungen, Fachvorträge und Seminare profitieren auch Studenten und Doktoranden von der Gastprofessur.

    Prof. Leonid Keldysh
    Seit 1. April ist Prof. Leonid Keldysh von der Russischen Akademie der Wissenschaften als Röntgen-Gastprofessor am Physikalischen Institut tätig. Während seines Aufenthaltes bis Ende Juni arbeitet er zusammen mit der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Alfred Forchel auf dem Gebiet der optischen Spektroskopie niederdimensionaler Halbleiter-Heterostrukturen. Prof. Keldysh wurde in dieser Woche von Universitätspräsident Prof. Dr. Theodor Berchem im Rahmen eines Pressegesprächs empfangen.

    Leonid Keldysh ist seit 1965 Professor an der Universität Moskau. Nach dem Ende der Sowjetunion übernahm er als Leiter des Bereichs "Generelle Physik und Astrophysik" der Russischen Akademie wichtige Aufgaben im Zusammenhang mit der Modernisierung dieser Wissenschaftsorganisation. Gegenwärtig ist er Präsident der Russischen Physikalischen Gesellschaft sowie Vizepräsident des Weltverbandes der Physiker.

    Mit seinem Namen ist eine Vielzahl von grundlegenden Effekten der Festkörperphysik und neuen Ansätzen zur Theoretischen Physik verknüpft. Hierzu gehören unter anderem Prof. Keldyshs klassische Arbeiten über die Elektroabsorption in Halbleitern und seine Vorhersage der Existenz von Elektron-Loch-Flüssigkeit in hochangeregten Halbleitern, die weltweit intensive Arbeiten zu diesen Themenkreisen ausgelöst haben.

    Prof. Vadim Nefedov
    Ebenfalls seit 1. April hält sich Prof. Dr. Vadim Nefedov von der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau am Physikalischen Institut auf. Ein halbes Jahr lang wird er Spezialvorlesungen zur Oberflächenphysik und zur Physik der Elektronenspektroskopie halten und mit den Arbeitsgruppen von Prof. Dr. Eberhard Umbach und Prof. Dr. Hans-Peter Steinrück kooperieren.

    Prof. Nefedov, derzeit Vizepräsident der Russischen Akademie der Naturwissenschaften, griff Anfang der 70er Jahre als erster in der ehemaligen Sowjetunion die damals ganz neue Analysemethode der Röntgen-Photoelektronenspektroskopie auf, die die Gruppe um den später mit dem Nobelpreis ausgezeichneten Schweden Kai Siegbahn soeben entwickelt hatte. In der Folge gelangen ihm zahlreiche grundlegende Entdeckungen, wobei seine Analysen der ersten Mondproben die wohl spektakulärsten Ergebnisse lieferten: "Der Mond rostet nicht", hieß seinerzeit eine der Schlagzeilen in der Presse.

    Prof. Constantin Sekeris
    Prof. Constantin Sekeris von der Griechischen Akademie der Wissenschaften nahm die Röntgen-Gastprofessur im vergangenen Wintersemester wahr. Dem Mediziner war Deutschland nicht unbekannt, leitete er doch in früheren Jahren das Institut für Molekulare Zellbiologie am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. 1977 kehrte er als Direktor des Instituts für Biologische Forschung und Biotechnologie nach Athen zurück. Diese Position hat er bis heute inne.

    Das Hauptforschungsgebiet von Prof. Sekeris ist der molekulare Wirkungsmechanismus von Steroid-Hormonen. Von ihm stammt der erste experimentelle Beweis, daß Steroide Gene anschalten. Bei seinem Aufenthalt in Würzburg wurde in einem Forschungsvorhaben der klonierte Glucocorticoid-Rezeptor mit Hilfe der am Biozentrum etablierten Methoden in größerer Menge rein dargestellt, um die Struktur dieses Rezeptorproteins mittels Röntgenstrukturanalyse aufzuklären.

    Kontakt: Prof. Dr. Alfred Forchel, Telefon (0931) 888-5101, Fax (0931) 888-5143, E-Mail:
    forchel@physik.uni-wuerzburg.de
    Prof. Dr. Eberhard Umbach, Telefon (0931) 888-5755, Fax (0931) 888-5158, E-Mail:
    umbach@physik.uni-wuerzburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

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